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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Ich bin niemandes Knastfick und nicht die Eissorte des Tages.“
    „Ah“, sagte sie und runzelte leicht die Stirn.
    Ich zwinkerte mehrfach und begriff plötzlich, was sie herauszufinden versucht hatte. „Oh. Du fragst dich, ob ich sie abgewiesen habe, weil ich stattdessen dich wollte.“
    Sie warf mir einen schiefen Blick zu. „So hätte ich das nicht ausgedrückt.“
    Ich schnaubte. „Will ich nicht.“
    Sie nickte. „Warum nicht?“
    „Ist das wichtig?“, fragte ich.
    „Gründe sind immer wichtig.“
    Nun war es an mir, Sarissa einen abschätzenden Blick zuzuwerfen. „Ja, sind sie.“
    „Also? Warum nicht?“
    „Weil du auch keine gottverdammte Gummipuppe bist.“
    „Und wenn ich es wollte?“
    Bei diesen Worten verkrampfte sich mein Magen leicht. Sarissa war verdammt attraktiv, und ich mochte sie. Ich hatte sie gelegentlich zum Lächeln und zum Lachen gebracht – und es war schon eine ganze Weile her …
    Mann, die Geschichte meines Lebens. Es schien immer schon eine ganze Weile her zu sein.
    Aber man musste weiter als bis zur nächsten Stunde denken.
    „Du bist hier, weil Mab es befohlen hat“, sagte ich. „Alles, was wir täten, hätte einen Beigeschmack von Zwang, egal wie es geschähe. Darauf stehe ich nicht.“
    „Du hast mir gerade das Leben gerettet“, sagte Sarissa. „Manche Leute würden finden, du hättest meine Aufmerksamkeit verdient.“
    „Die Leute denken dauernd dummes Zeug. Was zählt, ist nur deine Meinung.“ Ich sah sie an. „Außerdem hast du mich wahrscheinlich auch gerettet. Du hast Stahl ins Herz des Winters mitgeschleppt. Ihn direkt vor Mab persönlich einzusetzen war total durchgeknallt.“
    Sie lächelte ein wenig. „Es wäre durchgeknallt gewesen, ihn nicht mitzuschleppen“, sagte sie. „Ich habe in der Zeit hier so einiges gelernt.“
    Wir hatten die Tür meiner Suite erreicht, was selbst in meinem eigenen Kopf immer noch komisch klang. Meiner Suite. Typen wie ich hatten keine Suiten. Wir hatten Lager. Cait Sith hatte sich diskret zurückgezogen. Ich hatte ihn nicht gehen sehen.
    „Wie lang bist du schon hier?“, fragte ich.
    „Zu lang“, sagte sie. Sie hatte meinen Arm noch nicht losgelassen.
    „Weißt du“, sagte ich, „wir arbeiten jetzt schon eine ganze Weile zusammen.“
    „Das tun wir.“
    „Aber wir haben noch nie über uns geredet. Nicht wirklich. Immer nur oberflächlichen Kram.“
    „Du hast nicht über dich gesprochen“, sagte sie. „Ich habe nicht über mich gesprochen.“
    „Vielleicht sollten wir das ändern“, sagte ich.
    Sarissa senkte den Blick. Sie war errötet. „Ich … sollten wir?“
    „Willst du reinkommen?“, fragte ich. „Nur zum Reden.“
    Sie brauchte einen Augenblick für die Wahl ihrer Worte. „Wenn du willst.“
    Ich versuchte, die Sache aus Sarissas Perspektive zu sehen. Sie war eine schöne Frau, die sich über mangelndes männliches Interesse sicher nicht beklagen konnte. Sie war eine Sterbliche, die in einer Feenwelt lebte, deren meisten Bewohner bösartig und alle gefährlich waren. Der erste Winterritter, den sie kennengelernt hatte, war Lloyd Slate gewesen, ein monströser Hurensohn. Sie stand in einer Beziehung zu Mab persönlich, einem Wesen, das Sarissa jederzeit vernichten konnte, wenn es unzufrieden mit ihr war – und ich war Mabs Mann fürs Grobe.
    Sie hatte auf der Abschussliste gestanden, und zwar einzig und allein, weil sie mich zufällig zu dem Fest begleitet hatte. Sie war fast gestorben. Doch sie hatte sich – und mich – gerettet und stand jetzt ruhig neben mir, ohne die geringste Angst zu zeigen. Sie hatte Monate damit zugebracht, mich wieder hochzupäppeln, immer sanft, immer hilfsbereit, immer geduldig.
    Sie zögerte, mir Vertrauen zu schenken. Sie hatte einen Sicherheitsabstand gewahrt. Ich verstand ihre Gründe. Vorsicht war eine entscheidende Überlebensstrategie im Winter, und was sie anging, war ich höchstwahrscheinlich ein Monster im Entstehen. Noch dazu eines, dem man sie geschenkt hatte.
    Im Übrigen hatte ich zwar ihr Leben gerettet, aber wenn sie nicht bei mir gewesen wäre, wäre das gar nicht nötig gewesen. Ich fand, dass ich angesichts dessen und alles anderen, was sie für mich getan hatte, tief in ihrer Schuld stand.
    Aber ich konnte ihr nicht helfen, wenn ich nicht mehr über sie erfuhr.
    „Ein paar Minuten“, sagte ich. „Bitte.“
    Sie nickte, und wir traten ein. Ich hatte ein kleines Wohnzimmer neben meinem Schlafzimmer. Irgendwo hatte ich gelesen, dass sich Frauen

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