Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
besser. Ich bin immer noch nicht ...” Sie zuckte die Achseln. „Ich bin nicht gerade die Stabilität in Person. Zumindest noch nicht. Aber ich arbeite daran.”
„Manchmal denke ich, das tun die meisten von uns“, sagte ich. „Wir wehren uns gegen den Wahnsinn, so gut wir können. Versuchen, uns zu bessern. Wichtig ist dieser zweite Teil.”
Sie lächelte, schwieg aber. Augenblicke später steuerte sie den Caddy auf einen Privatparkplatz.
„Ich habe kein Geld fürs Parken“, sagte ich.
„Brauchst du auch nicht.” Sie hielt inne und kurbelte das gesprungene Fenster herunter, um dem Parkwächter am Tor zuzuwinken. Er sah von seinem Buch auf, lächelte sie an und drückte einen Knopf. Das Tor öffnete sich, und Molly steuerte den Caddy auf den Parkplatz. Sie fuhr ans andere Ende und steuerte den Wagen behutsam in einen Carport. „So. Komm.”
Wir stiegen aus, und Molly führte mich zu einer Tür in ein angrenzendes Gebäude. Sie schloss sie auf, doch statt zu den Aufzügen zu gehen, führte sie mich zu einer weiteren Tür neben dem Eingang. Auch diese schloss sie auf, und wir gingen zwei Treppen nach unten zu einer letzten Tür. Ich spürte magische Sicherungen an den Türen und Treppen, auch ohne mir die Mühe zu machen, mich ihnen zu öffnen. Es war eine Reihe heftiger Schutzzauber. Molly öffnete die zweite Tür und sagte: „Komm bitte rein.” Sie lächelte Toot an. „Dein Team natürlich auch.”
„Danke“, sagte ich und folgte ihr hinein.
Molly hatte eine Wohnung.
Sie hatte eine Wohnung, die groß genug für Hugh Hefners Geburtstagsfeier war.
Das Wohnzimmer hatte die Größe eines Basketballfeldes und eine drei Meter dreißig hohe Decke. Eine kleine Theke trennte die Küche vom Rest der Freifläche. Sie hatte einen Kamin mit einer handgefertigt aussehenden Wohnlandschaft drum herum in einer Ecke des Raumes und einen zweiten Bereich mit bequemen Stühlen und einem Schreibtisch in einer Nische, die mit Einbauregalen gesäumt war. Sie hatte auch eine Hantelbank mit Crosstrainer, beides teure europäische Fabrikate. Auf dem Hartholzboden lagen hier und da Teppiche, die wahrscheinlich mehr gekostet hatten als die Fläche, die sie bedeckten. Ein paar Türen führen aus dem Hauptraum. Sie waren aus Eiche. Granitarbeitsplatten. Ein sechsflammiger Gasherd. Indirekte Beleuchtung.
„Herrjemine“, sagte ich. „Eh. Nette Bude.”
Molly streifte die Jacke ab und warf sie über die Rückenlehne einer Couch. „Gefällt sie dir?” Sie ging in die Küche, öffnete eine Schranktür und zog einen Erste-Hilfe-Koffer hervor.
„Ja“, sagte ich. „Eh. Wie?”
„Die Svartalfar haben sie für mich gebaut“, sagte sie.
Svartalfar. Echt harte Nummern der übernatürlichen Szene. Baumeister ohne Gleichen, ein sehr zurückgezogenes und unabhängiges Völkchen — das absolut keinen Unsinn duldete. Niemand wollte es sich mit einem Svartalfar verderben. Sie waren auch nicht gerade für ihre Großzügigkeit berühmt. „Arbeitest du für sie?”, fragte ich.
„Nein“, sagte sie. „Sie gehört mir. Ich habe sie ihnen abgekauft.”
Ich blinzelte erneut. „Womit?”
„Ehre“, sagte sie. Sie murmelte etwas und gestikulierte in Richtung eines Lüsters, der über dem Tisch in einem kleinen Essbereich hing. Er begann, ein rein weißes Licht auszustrahlen, das so hell war wie eine ganze Ansammlung von Glühbirnen. „Bring ihn hier rüber, wir schauen mal, ob wir ihm helfen können.”
Ich transportierte Toot demnach so sanft wie möglich aus dem Schädel auf den Tisch. Molly beugte sich über ihn und sah ihn sich genau an. „Mitten durch die Brustplatte? Was hat dich denn erwischt, Toot-toot?”
„Ein großer, fetter Idiot!”, erwiderte Toot ächzend. „Er hatte ein richtiges Schwert. Weißt du, wie schwer es ist, euch große Leute zu überzeugen, ein Schwert in unserer Größe zu schmieden?”
„Ich habe seine Ausrüstung gesehen“, sagte ich. „Mir hat deine viel besser gefallen, Generalmajor. Viel cooler und stilvoller als der dämliche Schwarzer-Ritter-Aufzug.”
Toot schenkte mir ein kurzes, wildes Grinsen. „Danke, Milord!”
Toot legte mühsam seine ruinierte Rüstung ab, und mit Mollys vorsichtiger Hilfe und ruhiger Hand gelang es mir, die Wunde zu säubern und zu verbinden. Sie sah übel aus, und Toot war währenddessen alles andere als glücklich, aber er war eindeutig nur genervt und müde, nicht schwer verletzt. Als die Wunde versorgt war, fläzte sich Toot im Nu auf den Tisch und
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