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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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unverhülltem Hass an.
    „Verdamm mich!“, schrie ich und stolperte aus bloßem, angsterfülltem Reflex zurück. „Das ist ein Naagloshii! Ein gottverdammter Naagloshii!“
    Naagloshii bedeuteten nichts Gutes. Gar nichts Gutes. Ursprünglich göttliche Boten der Heiligen Männer der Diné, hatten sie ihrer Herkunft den Rücken zugekehrt und waren zu den legendären Gestaltwandlern des Südwestens Amerikas geworden. Ich hatte einmal gegen einen von ihnen gekämpft. Er hatte einen meiner Freunde getötet, meinen Bruder gefoltert, bis er halb verrückt war und bei mir permanente psychische Narben hinterlassen, bevor er mir die Scheiße aus dem Leib prügelte. Ich hatte nur überlebt, weil der größte gestaltwandelnde Magier, den ich kannte, dazwischen gegangen war. Lauscht-dem-Wind hatte den Naagloshii frontal angegriffen. Aber es war eng gewesen, und der Naagloshii war entkommen, um ein andermal weiterzukämpfen.
    Ich war schon zuvor auf grausame, gefährliche Wesen gestoßen. Aber die Naagloshii gehörten ganz einfach zu den bösesten Kreaturen, auf die zu treffen ich je das Missvergnügen gehabt hatte, und eines dieser verdammten Dinger starte mich gerade unter einer zerbrechlichen Schicht aus Quarz an, die ich mit einem Ruck zerschlagen könnte; seine Augen brennend, gar so, als wollte es mich bei ganzem Leibe fressen.
    J äh wurde es mir bang ums Herz.
    Ich wandte mich dem nächsten Hügel aus Quarz zu und dem nächsten.
    Ich war ein Glückskind. Ich hatte nicht nur einen der alptraumhaftesten Feinde meines Lebens in Sprungweite.
    Ich hatte sechs davon.
    Unter den Kristallhügeln befanden sich noch weitere Gestalten. Ich erkannte sie nicht. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich darüber sehr glücklich war.
    „Die Geringsten“, sagte ich mit bebender Stimme. „Du erzählst mir, ein Naagloshii sei einer der Geringsten.“ Mir war nach Hinsetzen, also tat ich es, sank ziemlich plötzlich auf den Boden. „Was ... was ist hier sonst noch drin?“
    Dämonenwind wandte sich einer Wand zu. Er hob einen Arm, und der Stein der Wand verschwand, gab einen Korridor von etwa 15 Metern Breite frei. Ich kam wieder auf die wackligen Beine, um einen Blick darauf zu werfen. Der Tunnel neigte sich sacht und war vom Schein der Kristalle erhellt.
    Vieler Kristalle.
    Jeder Menge Kristalle.
    Der Tunnel erstreckte sich in die Ferne. Vielleicht war er anderthalb Kilometer lang. Vielleicht drei. Vielleicht ging er bis zur Hölle. Kristallhügel sprenkelten den Tunnel in regelmäßigen Abständen. Einige waren so groß wie Häuser. Einige der einzelnstehenden Kristalle waren so groß wie gottverdammte Bäume. Kaum hatte ich meine Kinnlade vom Boden hochbekommen, da schmetterte eine Woge der Energie in mich, als hätte das Öffnen des Tores unter Druck stehende Flüssigkeit freigegeben. Die Energie hatte keine körperliche Präsenz – aber ich spürte eine übelkeits erregende Woge öliger Kälte mich durchfluten, die dunkle Macht der Ley-Linien, die auf der Insel zusammenliefen, brandete über mich hinweg wie eine Wolke unsichtbaren Smogs.
    „DER BRUNNEN“, sagte Dämonenwind. Der Geist wandte sich – langsam – um, und elf weitere Tore zu beinahe identischen Tunneln erschienen vor meinen Augen. Elf weitere. Denn ein endloser Tunnel voller Horror war augenscheinlich nicht genug. Ich hatte zwölf.
    Ihre geheimnisvolle Energie zischelte und floss durch die Luft, als wären reine Wut und böser Wille zu unsichtbarem Nebel verdunstet.
    „Dann ... dann lässt all das da unten einen Naagloshii zu Kleinkram werden?“, fragte ich.
    „KORREKT.“
    „Klar. Natürlich“, sagte ich und starrte in den ersten Gang. „Was sind sie? Was ist da unten?“
    „ALBTRÄUME. DUNKLE GÖTTER. NAMENLOSE DINGE. UNSTERBLICHE.“
    „Heilige Scheiße“, wisperte ich. Dann verstand ich, wieso der Ort Brunnen hieß. „Das ist der Grund, wieso die Insel Ursprung all dieser Ley-Linien ist. Sie ist wie ein einziger großer, blubbernder Geysir des Bösen.“
    Bob pfiff ehrfurchtsvoll. „ Ä h. Wow, Boss, ja. Das ist es. Die Energie dieser Ley-Linien ... ist die Körperwärme dieser Dinger.“
    Ich spürte ein Kichern hochkommen. „Mann. Eindämmung. Herrjemine, Eindämmung.“Ich versuchte, das Kichern zu unterdrücken und wandte mich an Dämonenwind.
    „Das ist keine magische Bastion“, sagte ich. „Das ist ein Knast. Ein so übles Gefängnis, dass ein halbes Dutzend verdammter Naagloshii hier in minimaler Sicherheitsverwahrung

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