Harry Potter - Der siebte Horkrux
Kinder waren. Er wird alle Geschenke auf einmal öffnen, wenn die anderen schlafen gegangen sind, und sie dann wieder einpacken.«, sagte Ginny lachend.
»Du wusstest davon?« Rons Gesicht fiel zusammen.
»Natürlich.«, sagte Ginny und verdrehte die Augen. »Wir alle wussten davon. Du hast sie nie besonders sorgfältig zusammengepackt.«
»Ron, das hast du nicht.«, rief Hermine empört, während sie sich am Hinterkopf kratzte.
»Haben Fred und George dir Juckpulver in deine Perücke getan, Hermine?«, erkundigte sich Ginny.
»Nein.«, antwortete Hermine verzweifelt. »Mein eigenes Haar wächst wieder nach, aber es macht mich noch verrückt.«
»Du könntest es einfach wieder abrasieren.«, schlug Ron vor, der sich ein Stück Schokolade in den Mund warf.
Hermine funkelte ihn finster an und Ginny schlug ihren Bruder auf den Arm. »Oh, das war echt hilfreich, Ron. Wisst ihr, die Zwillinge könnten tatsächlich nützlich werden. Sie haben tonnenweise Produkte, die dir einen Juckreiz verpassen, und sie testen all ihre Produkte an sich selbst. Ich wette, sie haben inzwischen einige Anti-Juck-Mittel auf Lager.«
»Oh, Ginny, das ist eine tolle Idee.«, sagte Hermine und reckte gleich ihren Hals, um nach Fred und George Ausschau zu halten.
»Ja, wenn du dem vertraust, das sie dir andrehen.«, warf Harry behutsam ein.
Ihr Gesichtsausdruck ernüchterte einen Moment lang.
»Naja, letztes Jahr haben sie mir ja mit dem Mittel gegen das blaue Auge geholfen und ich muss wirklich etwas dagegen tun. Ich werde es einfach riskieren müssen.«, sagte sie achselzuckend.
»Das ist mein Mädchen – immer risikofreudig, Hermine.«, sagte Ron grinsend. Sein Grinsen verblasste jedoch langsam, als sie alle lachten. »Warum hast du ein Mittel gegen ein blaues Auge gebraucht?«, fragte er, deutlich verwirrt.
»Ein Teleskop von Fred und George hat mich geschlagen.«, erwiderte Hermine einfach. Sie war die einzige, die nicht ständig aus der Fassung gebracht wurde von Rons regelmäßigen Erinnerungsaussetzern. Sanft gab sie Erklärungen ab und fuhr fort, als wäre nichts Ungewöhnliches vorgefallen.
»Warum hat es dich geschlagen?«, wollte Ron wissen, um seine Erinnerung kämpfend.
»Sirius!«, rief Ron plötzlich.
Hermine warf einen nervösen Blick zu Harry. »Das ist richtig, Ron. Wir haben uns Sorgen um ihn gemacht.«
Ron lächelte erfreut und Ginny drückte Harrys Hand.
Harry blickte auf, als sich eine plötzliche Stille auf das Zimmer legte. Langsam stieg die Gruppe Slytherins, die am Grimmauldplatz residierte, die Treppe herunter. Narzissa Malfoy ging voran, die Nase hochmütig in die Luft gereckt. Harry bemerkte, dass sogar Draco, Pansy und Iris in Festgewändern gekleidet waren, während Harry, Hermine und die jüngeren Weasleys alle Muggel-Kleidung anhatten. Nur die Erwachsenen trugen Roben.
Narzissa hatte ihren Umhang in schwarzen Samt verwandelt, das mit silbernen Fäden durchzogen war. All die Slytherin-Roben wirkten trotz der Verwandlung zerschlissen und ausgefranst. Die Malfoys und die Parkinsons hatten ihr Vermögen und den Großteil ihrer Habseligkeiten zurückgelassen, als sie untergetaucht waren, und ihre wenigen verbliebenen Kleidungsstücke begannen, ihre Beanspruchung zu zeigen.
»Narzissa, Anastasia.«, sagte Professor McGonagall und schritt auf sie zu. Sie trug ihren traditionell schwarzen Umhang, doch Harry bemerkte einen Tartanschal um ihren Hals. »Wie nett, dass ihr euch zu uns gesellt. Bitte kommt und setzt euch. Ich glaube, Molly will gerade das Essen servieren.«
»Ich danke dir, Minerva.«, sagte Anastasia Parkinson gnädig. »Mir hat es schon immer gefallen, mich zu Weihnachten unter die Leute zu begeben.«
»Ja. Wir haben jedes Jahr eine große Gesellschaft im Malfoy Manor gegeben.«, sagte Narzissa. Ihre Augen trübten sich vor Nostalgie. »Und wir besuchten am zweiten Weihnachtstag stets kleine Versammlungen wie diese hier. Die Malfoy-Familie ist seit jeher bekannt für ihre Wohltätigkeit.«
»Ja, das ist immer das erste, das mir einfällt, wenn ich den Namen Malfoy höre.«, murmelte Harry, laut genug, um gehört zu werden.
Narzissa wandte sich zu Harry. Ihre Augen blitzten gefährlich. »Mr. Potter, wie schön, dass Ihre Zunge noch so scharf wie eh und je ist. Sie werden in der folgenden Zeit einen guten Sinn für Humor brauchen.«
»Es hilft immer zu lachen.«, entgegnete Harry lächelnd. »Jetzt wo die Hälfte Ihrer Gästeliste entweder in Askaban oder bald auf dem Weg dorthin sind, sieht es nicht gut
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