Harry Potter - Der siebte Horkrux
windschnittig wie ein Besen und reagierte nicht auf die leichteste Berührung, wie sein Feuerblitz es tat, doch es war nichtsdestotrotz wunderbar.
Er jubelte, als er an Geschwindigkeit zunahm und um die Quidditch-Tore herumzischte. Sobald er sicher war, dass er ihn im Griff hatte, sauste er hinunter und hielt kurz vor seinen Freunden an, wie wahnsinnig grinsend.
»Wie ist es?«, fragte Ginny mit blitzenden Augen.
»Es sah genial aus.«, sagte Ron und lächelte, wie Harry es nicht mehr seit Percys Tod gesehen hatte.
»Es ist nicht so gut wie ein Besen, aber es schlägt sicherlich einen Portschüssel.«, erwiderte Harry grinsend. »Steigt auf.«
Ginny brauchte keine weitere Aufforderung. Sie ließ sich neben ihn nieder und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel, was Schauer an seinem Bein entlang sandte.
Ron setzte sich hinter ihn und hielt einer widerwilligen Hermine seine Hand entgegen.
»Ich weiß nicht.«, sagte sie, während sie vorsichtig aufstieg. »Ich mag Höhen nicht besonders.«
»Ich erinnere mich.«, lachte Harry. »Es ist leichter als bei Seiden... äh ... Federflügel, Hermine. Zumindest wird der Teppich dir nicht die Hand abbeißen.«
»Das ist nicht besonders ermutigend.«, kommentierte Hermine. Sie schrie auf, als Harry an der Kante des Teppichs zog, so dass er sich scharf in die Höhe hob.
Sie kreischte, als Harry weiter die Geschwindigkeit antrieb und über den See schoss. Ginnys Lachen stachelte ihn nur an, noch höher zu steigen.
Hermine schrie wieder und vergrub ihr Gesicht in Rons Jacke. Ron schlang seine Arme um sie und zog sie eng an sich, von einem Ohr zum anderen grinsend.
»Entspann dich einfach und genieß es, Hermine.«, brüllte Ron über den Wind.
»Es genießen?«, schrie Hermine. Ihre Stimme klang etwas gedämpft, da sie sich an Rons Brust drückte. »Es genießen? Ich hasse das Fliegen!«
Harry lenkte den Teppich zur Spitze des Astronomieturms und jubelte vor Entzücken, als sie einen starken Wind erhaschten, der sie vorantrieb. Es war nicht annähernd so schnell wie sein Feuerblitz, doch mit den anderen die Erfahrung teilen zu können, war neu und aufregend.
Er surrte um das Schloss herum und überflog den Wald, wo er Grawp zuwinkte, der gerade dabei war, einige Bäume an ihren Wurzeln auszuziehen. Schließlich gab Harry Hermines Schreien nach und landete auf dem Quidditch-Feld, glücklicher als er seit Tagen gewesen war.
»Das war toll.«, stieß Ginny hervor, die Nase und Wangen von der Kälte gerötet. Ihre Augen funkelten und Harry war glücklich, dass er ihr diese Freude hatte bereiten können. Als er nach seinem Verlust von Sirius und Dumbledore getrauert hatte, hatte das Fliegen ihm stets ein besseres Gefühl bereitet.
Hermine dagegen schien mehr als glücklich, wieder auf festem Boden zu stehen. Sie kraxelte hastig vom Teppich, nachdem sie gelandet waren, und richtete ihre Perücke. Harry erwartete halb, dass sie sich auf den Boden werfen und ihn küssen würde.
»Hat es dir überhaupt nicht gefallen, Hermine?«, erkundigte er sich, ein wenig enttäuscht.
Hermine holte tief Luft. »Na ja.«, sagte sie und hob die Schultern. »Ich mag es wirklich nicht, so hoch zu sein, aber es war schön, die Zeit mit euch allen zu verbringen.«
»Aber jetzt willst du zurück in die Bücherei.«, beendete Ron ihren Gedanken.
Hermine rümpfte die Nase. »Na ja...«
»Ist schon in Ordnung. Ich will es selbst noch einmal versuchen, dann treffen wir uns zum Abendessen.«, sagte Ron.
Hermine runzelte die Stirn. »Ich denke...«, begann sie.
»Du denkst was?«, fragte Ron, deutlich verwirrt.
»Naja, es ist ein langer Weg zum Schloss und mir ist ziemlich kalt. Meinst du, du könntest mich mitnehmen?«
Rons Gesicht strahlte vor Glück. »Du willst, dass ich dich mitnehme? Auf dem Teppich?«, fragte er entzückt.
Hermine nickte vorsichtig. »Nur flieg nicht so hoch wie Harry es getan hat.«
Harry nahm Ginnys Hand und wich zurück. »Er gehört dir. Wir warten hier.«, sagte er grinsend.
Ron und Hermine stiegen auf und begannen, auf das Schloss zuzuschweben. Harry erschuf einen kleinen Feuerball, um Ginny und sich warmzuhalten, während sie auf Rons Rückkehr warteten. Ginnys Lächeln verblasste langsam und sie wurde ruhig, während sie ihre Hände darüber hielt.
»Alles in Ordnung, Ginny?«, fragte Harry leise und stupste sie mit seiner Schulter an.
»Mir geht's gut.«, sagte sie. »Es ist seltsam. Manchmal werde ich so beschäftigt, dass ich vergesse. Dann, wenn es mir wieder in den Sinn kommt,
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