Harry Potter - Der siebte Horkrux
Patronus aufgetragen zu warten, bis ich weggeschlüpft bin, bevor er die Nachricht schicken sollte, und das hat er auch getan.«, berichtete sie sehr schnell.
Die versammelten Todesser begannen, in den Wald zu feuern, wo der Patronus aufgetaucht war. Wütende Stimmen durchbrachen die Nachtluft und die Gruppe teilte sich auf. Der eine Teil rannte die Straße hinunter, um die Bäume nach dem Ausführer des Zaubers zu durchsuchen, während der andere Teil den Angriff auf die Tore fortsetzte.
»Ich habe ihn zu Professor McGonagall gesandt. Sie wird alle hierherschicken. Wir müssen ins Ministerium apparieren.«, sagte Hermine.
»Geht ihr vor.«, sagte Hagrid. »Ich werd hier warten und helfen, die Schule zu verteidigen.«
»Hagrid, du kannst es nicht mit allen von ihnen aufnehmen.«, entgegnete Hermine und nahm Hagrids Hand, als wollte sie ihn fortziehen.
Beißender Rauch erfüllte die Luft und die Sichtweite wurde schwächer wegen der großen Menge von Flüchen, die abgefeuert wurden. Der Dunst vor den Toren schien leicht zu schimmern und helle Lichtblitze flackerten alle paar Sekunden auf.
»Mach dir keine Sorgen um mich, Hermine. Meine Haut ist zu stark, die können mich nich' verletzen. Die Schutzzauber um Hogwarts rum sind schwächer geworden, seit Dumbledore ... naja, seit...« Hagrid nickte und räusperte sich.
Hermine schluckte und nickte, um zu zeigen, dass sie verstand, was Hagrid meinte.
»Ich glaub nich', dass sie lang halten werden.«, sagte Hagrid. »Wenn sie fallne, bevor die Auroren vom Schloss komm', werd ich versuchen, sie aufzuhalten.«
»Hagrid.«, flehte Hermine, die immer noch an seinem Arm zog. »Selbst deine Haut ist nicht stark genug, gegen alle von ihnen zu bestehen.«
Schreie waren in einiger Entfernung zu hören. Ginny konnte die Worte nicht verstehen, doch sie konnte ihre Aufregung ausmachen. Sie kamen näher. Ginny kniff die Augen fest zusammen und flehte innerlich, dass es ihrer Familie gut ging.
Hagrid legte seine massiven Hände auf Hermines Schultern und zog sie in eine knochenbrechende Umarmung. »Ich schätz deine Sorge, Hermine, aber ich werd tun, was ich tun muss. Wir haben alle 'ne Rolle zu erfüllen. Geht ihr Harry helfen. Er brauch' euch mehr als ich.«
Ron schluckte schwer und zog Hermine aus Hagrids Armen. »Pass auch dich auf, Hagrid.«, sagte er.
Hagrid nickte ihm zu und schüttelte seine Hand, während er seinen feierlichen Blick erwiderte.
Ginny konnte das Schluchzen nicht unterdrücken, das aus ihrem Mund schlüpfte. Sie warf die Arme um Hagrid und umarmte ihn fest. »Bleib in Sicherheit, Hagrid.«
»Ihr auch, Ginny.«, sagte er und tätschelte ihren Rücken, wobei er sie beinahe von den Füßen fegte. »Er wird euch am meisten brauchen, wenn alles vorbei is.«
Ginny nickte, während Tränen aus ihren Augen strömten.
»Lasst uns weitergehen.«, sagte Draco und Ginny glaubte, dass selbst seine Stimmeein wenig belegt klang.
Ein tiefes grummelndes Geräusch erfüllte die Luft und gewann an Lautstärke, bis das Brüllen so laut war, dass Ginny sich ihre Ohren zuhalten musste. Ein großer Rauchnebel schraubte sich in die Luft und die versammelten Todesser jubelten. Eine Salve von Flüchen traf gleichzeitig das Eisentor, das erschauerte, bevor es endlich nachgab und mit einem massiven Klingen umfiel.
Als der Staub sich gelegt hatte, lag das Tor am Boden und Hogwarts war offen für den Angriff.
Hermine packte Ginny am Ellenbogen und Ron tat dasselbe mit Draco. Einander zunickend, disapparierten sie alle mit einem lauten Knacken, als Hagrid ein Brüllen von Trauer und Wut ausstieß, bevor er sich ins Schlachtgetümmel stürzte.
Die einzigen Geräusche in der dämmrigen Kammer, in der Harry gefangen war, war das beständige, beinahe nervige Tropfen von Wasser gegen den Stein und Voldemorts heimtückisches Keuchen. Er war aufgeregt und genoss sichtlich Harrys Misslage. Der süße Sieg schimmerte in seinen unnatürlich roten Augen und seine Zunge schnellte hervor, um seine Lippen zu befeuchten.
Er stand in der Tür, die Arme verschränkt und den Zauberstab lässig zwischen den Fingerspitzen haltend, als wäre er völlig unbesorgt, dass etwas schief gehen könnte. Er sah begierig zu, wie Snape näher an Harrys unbewegliche Gestalt heranrückte.
Harry kämpfte vergeblich gegen die dicke schwarze Flüssigkeit an, die seinen Mund füllte. Snapes Zauber hatte seinen Kopf zurückgezogen und seinen Mund aufgezwungen. So sehr Harry es auch versuchte, er schaffte es nicht, seinen Mund zu
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