Harry Potter - Der siebte Horkrux
Zorn und er feuerte einen mächtigen Sprengfluch ab, der Snape mit voller Wucht traf und ihn durch die Luft schleuderte. Er landete keuchend auf der Treppe.
»Stupor.«, schoss Harry hinterher.
Snapes Kopf kippte zur Seite. Sein Zauberstab rollte nutzlos aus seiner schlaffen Hand und fiel neben ihm auf den Boden.
Harrys Knie gaben nach und er plumpste auf die Treppe, schwer keuchend. Sein Sichtfeld verschwamm und seine Zunge fühlte sich zu groß für seinen Mund. Er schüttelte immerfort den Kopf und versuchte, den Nebel fortzuwedeln, der seine Wahrnehmung umgab.
Ron eilte zu ihm und zog ihn auf die Füße. Er half ihm die Treppe hinunter, während Hermine nach Ginny sah. Ron ließ Harry auf der untersten Stufe neben den Mädchen Platz nehmen.
»Du hast ihn gekriegt, Kumpel.«, sagte Ron zittrig. Er ließ seinen Arm um Harrys Schultern liegen. »Irgendwie Ironie des Schicksals, dass die Impulsivität, die er dir immer vorgeworfen hat, ihm selbst den Garaus gemacht hat.« Ron lachte auf, doch es klang gezwungen und sein Blick schweifte besorgt über Harrys Wunden.
»Mir geht's gut.«, keifte Ginny, als Hermine rasch den blutenden Schnitt an ihrer Schulter heilte.
»Du wirst etwas drauf tun müssen, sonst bleibt eine Narbe.«, sagte Draco, der sich endlich zu ihnen gesellte.
»Danke für all deine Hilfe.«, stieß Ron aus, der noch immer Harrys Gewicht stützte.
»Snape hätte mich auf Befehl des Dunklen Lords getötet. Ich hatte nicht vor, dieses Risiko für euch einzugehen.«, höhnte Draco. »Wo ist Pansy?«
»Ginny.«, sagte Harry, Draco vollkommen ignorierend.
»Mir geht's gut.«, sagte Ginny und streckte den Arm aus, um Harrys Hand zu nehmen. »Mir geht's besser als dir, das ist sicher. Was ist passiert?«
»Wo bist du gewesen, Potter? Weißt du, was mit Pansy passiert ist?«, verlangte Draco wieder.
Harry nickte erschöpft. Seine Beine wurden schwer und es fiel ihm schwer, richtig zu atmen. Obwohl er nichts mehr wollte als sich hinzulegen und sich ein wenig zu auszuruhen, vermutete er, dass seine Inaktivität bewirkte, dass sein System die kleine Menge an Trank der Lebenden Toten, die er zu sich genommen hatte, weiter absorbierte.
Er hievte sich an Ron hoch, wobei er einen blutigen Handabdruck auf seinem Shirt hinterließ, und zwang sich auf die Füße. Er begann, auf zittrigen Beinen auf und ab zu laufen.
»Was machst du da, Harry?«, fragte Hermine. »Setz dich und lass mich diesen Schnitt auf deinem Arm heilen.«
Harry sah an sich hinunter und bemerkte, dass sein linker Ärmel in Blut getränkt war. Trotz des Prickelns in seinen Fingern hatte er die Wunde vergessen.
»Du kannst sie heilen.«, sagte er, »aber ich darf nicht stillsitzen. Es wird schlimmer, wenn ich stillsitze.«
»Was wird schlimmer?«, erkundigte Hermine sich, ihm folgend, während sie seinen Arm behandelte.
»Hab Pansy am Waldrand getroffen.«, sagte Harry und blinzelte krampfhaft. »Sie sagte, dass sie auf der Suche nach Draco sei.«
»Sie wusste doch, wo ich war.«, erwiderte Draco. »Sie hat mich und Dudley in einen Klassenraum eingeschlossen.«
Harry nickte. »Sie hat einen Zauberstab auf mich gerichtet. Als ich sie entwaffnet habe, hat ihr Zauberstab sich als Portschlüssel entpuppt.«
»Portschlüssel?«, wiederholte Draco, zugleich alarmiert und beeindruckt. »Also ist sie immer noch im Wald?«
»Wo hat er dich hingebracht?«, wollte Ginny wissen. Sie nahm die Hand seines unverletzten Arms und lief neben ihm her. Als sie das Blut an seiner Hand von Snapes Fluch spürte, hielt sie sie stumm Hermine hin, die die Wunde heilte.
»Zu Voldemort.«, antwortete er. »Pansy ist uns dorthin gefolgt. Sie hat einen Pakt mit Snape und Voldemort geschlossen, dich im Gegenzug zu verschonen, dafür dass sie mich ihnen ausliefert.«
Draco wurde bleich. »Der Dunkle Lord würde nie zustimmen!«
»Nein.«, bestätigte Harry einfach. Er blieb stehen und starrte Draco an.
»Dann hat er sie getötet?«, flüsterte der Slytherin angestrengt.
»Er hat sich nicht an seinen Deal gehalten und ihr dann einen Platz in seinen Reihen angeboten. Sie sagte, nicht ohne dich, deshalb hat er sie getötet.«, sagte Harry. Er wusste, dass er den anderen Jungen verletzte, doch er spürte, dass er ihm die grausame Wahrheit zeigen musste.
Draco ließ den Kopf hängen und kniff fest die Augen zusammen.
»Es tut mir leid, Draco.«, sagte Hermine. Ihre Augen glänzten. Sie streckte behutsam die Hand aus und legte sie auf seinen Arm.
Draco nickte, den Kiefer verkrampft. Seine
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