Harry Potter - Der siebte Horkrux
wären.«, sagte Charlie und kratzte sich am Kopf.
»Ich frage mich, ob sie es wusste.«, murmelte Ginny mehr zu sich.
»Was wusste?«, fragte ihr Vater.
»Pansy hat Harry an Voldemort verkauft und ausgeliefert.«, erwiderte Ginny.
»Was?«, riefen Charlie und ihr Dad, die zu Harry blickten, als wollten sie sich versichern, dass er wirklich da war.
»Meint ihr, Mrs. Malfoy wusste davon?«, erkundigte Ginny sich. »Ich meine weil Draco wirklich keine Ahnung hatte.«
»Ich weiß es nicht und wahrscheinlich werden wir es auch nie erfahren.«, sagte ihr Dad seufzend. »Sie und ihre wahnsinnige Schwester haben angefangen zu reden – beziehungsweise sich anzuschreien – und dann ist Fenrir Greyback aus dem Nichts aufgetaucht und hat Narzissa ohne ein Wort getötet.«
»Was?«, rief Ginny schockiert.
»Bellatrix Lestrange ist ausgetickt. Sie ist herumgewirbelt und hat Unverzeihliche auf Greyback geschleudert. Ich konnte es gar nicht glauben! Ich dachte, sie würden sich gegenseitig ausschalten, bevor wir uns überhaupt einmischen konnten.«, berichtete Charlie.
»Sicherlich ist auch keiner von uns zu ihrer Verteidigung geeilt.«, sagte ihr Dad, leicht belustigt. »Natürlich hat es auch keiner von ihrer eigenen Seite getan.«
»Also, was ist dann passiert?«, wollte Ginny wissen.
»Greyback hat gewonnen. Er hat sie getötet und dann begann der Kampf erst richtig. Ich habe Greyback danach in der Menge aus den Augen verloren.«, antwortete Charlie grimmig.
»Narzissa Malfoy und Bellatrix Lestrange sind beide tot.«, sagte Ginny, während sie versuchte, es vollends zu begreifen. Es war sicherlich nicht der Weg, den sie für sie erwartet hatte. »Jemand wird es Neville sagen müssen. Er wird es wissen wollen.«
»Ich werde dafür sorgen.«, sagte ihr Vater nickend. »Neville war heute dort.«
»Was?« Ginny war erstaunt.
»Nachdem sich die Neuigkeiten über die Belagerung von Hogwarts verbreitet hatten, sind Hexen und Zauberer aus dem ganzen Land nach Hogsmeade appariert. Sie haben alle dasselbe gesagt – dass sie sich nach Hogwarts begeben würden und es nicht fallen sehen wollen.«, erwiderte ihr Dad. »Neville kam mit einer Gruppe von euren DA-Mitgliedern an.«
»Ist er okay?«, erkundigte Ginny sich, außerordentlich stolz auf ihren Freund.
»Ja, ihm ging's gut. Ich habe ihn mit einem blonden Mädchen gesehen. Ich denke aber, dass sie verletzt sein könnte. Sie sah sehr verwirrt aus.«, sagte Charlie.
»Nein, das war Luna.«, entgegnete Ginny kichernd. »Die sieht immer so aus.«
»Die ganze DA hat sich wirklich glänzend geschlagen.«, sagte ihr Dad.
»Jemand wird Draco von seiner Mutter erzählen müssen.«, sagte Ginny unbehaglich. Überrascht stellte sie fest, dass sie tatsächlich Mitleid mit Draco hatte. »Das heißt, wenn er überhaupt überlebt. Er war sehr schwer verletzt.«
Hermines Mitleid und schnelles Denken hatte Draco das Leben gerettet. Indem sie ihn versteinerte, hatte sie verhindert, dass seine Eingeweide vollständig ausgestoßen wurden, und die Heiler konnten ihn wieder zusammenflicken. Ginny fragte sich vage, wie der Slytherin es wohl empfinden würde, Hermine sein Leben zu schulden.
»Seit wann kümmert es dich, was mit Draco Malfoy geschieht?«, fragte Charlie ungläubig.
»Seit er Harry geholfen hat, Voldemort zu schlagen.«, erwiderte Ginny achselzuckend.
»Er hat geholfen, sagst du?«, wiederholte ihr Vater. Seine Augen weiteten sich, so dass seine Brille die Nase herunterrutschte.
»Ja, hat er. Er war aufgebracht, dass Voldemort Pansy getötet hat, deshalb hat er seine Hilfe angeboten. Es war auch eine gute Sache, weil Harry es nicht allein geschafft hätte, vor allem nicht bei der Verfassung, in der er sich befunden hat.«, sagte Ginny.
»Er hat Pansy getötet?«, fragte ihr Vater mit verzogenem Gesicht. Obwohl ihr Dad sich daran gewöhnt hatte, dass sie alle Voldemorts Namen aussprachen, und nicht länger zusammenzuckte, wenn er ihn hörte, konnte er sich noch immer nicht dazu durchringen, ihn selbst zu sagen.
»Was meinst du?«, wollte Charlie wissen. »Was ist überhaupt passiert? Ich habe gehört, dass Harry ihn mit bloßen Händen getötet hat.«
»Er hat ihn mit einem Zauberstab umgebracht.«, erwiderte Ginny mit verdrehten Augen.
Sie begegnete dem Blick ihres Vaters über Harrys Bett und wusste, dass er verstand, was das bedeutete und welchen Fluch Harry verwendet hatte. Sie hatte in jenem Augenblick nicht wirklich darüber nachgedacht, doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass Harry
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