Harry Potter - Der siebte Horkrux
diese Weise betracht hatte, aus ihrer Sicht. Natürlich hatte sie persönlichen Anteil daran. Sie war von einem dieser Horkruxe besessen worden. Wenn jemand wusste, wie es sich anfühlte, ein Stück von Voldemort in sich zu haben, dann war es Ginny.
Was geschehen war, war geschehen. Sie konnten nicht zurück und sie hatte Recht. Für sie, ebenso wie für ihn, war es ein persönlicher Kampf.
»Also gut, Ruhe!«, brüllte er über die Argumente der anderen drei hinweg, die einander anschrieen und ankeiften. Die gespannte Atmosphäre im Zimmer hatte sich in vollkommenes Chaos aufgelöst. »Das bringt uns keinen Schritt weiter. Ginny weiß, was uns bevorsteht. Aber von jetzt an behalten wir diese Information für uns. Sind wir uns da einig?«, fragte er und starrte Hermine streng an.
Sie nickten alle und schaute ihn erwartungsvoll an. Harry bemerkte, dass Ron noch immer verstimmt wirkte, während Ginny triumphierend dreinblickte und Hermine einen befriedigten Gesichtsausdruck aufwies. Sie waren in der Tat die besten Freunde, die er sich jemals erhoffen konnte.
Tief einatmend sagte er: »Also, wir müssen nach den Horkruxen suchen, bevor ich Voldemort gegenübertreten kann. Das Problem ist, dass ich wirklich keine Ahnung habe, wo wir anfangen können. Professor Dumbledore hat mir all diese Erinnerung von Riddles Vergangenheit gezeigt und er nahm an, dass in ihnen Hinweise stecken.«
»Warum musst du derjenige sein, der Voldemort gegenübertritt?«, wollte Ginny wissen, die Augen weit aufgerissen. Es war, als ob sie endlich in den Kreis ihres Vertrauens aufgenommen worden war. Diese Realität flößte ihr Furcht ein.
Harry blickte Hermine scharf an.
»Ich habe ihr von den Horkruxen erzählt, weil ich Hilfe mit den Recherchematerialien gebraucht habe. Und ich dachte, dass du einige moralische Hilfe gebrauchen könntest. Ich habe ihr nicht von der Prophezeiung erzählt. Ich war der Meinung, dass du das tun solltest.«, sagte Hermine und lächelte ihm matt zu.
»Der Auserwählte.«, flüsterte Ginny. »Es ist also wahr?«
Harry nickte und beobachtete, wie ihre Unterlippe leicht zitterte. Seine Eingeweide verkrampften sich, während er darauf wartete, dass sie ihre Entschlossenheit stählte. »Alles in Ordnung?«
Ginny schenkte ihm ein tränenfeuchtes Lächeln. »Sollte ich dich das nicht fragen?«
Er nahm ihre Hand in seine und streichelte sie. »Ich hatte genug Zeit, mich damit abzufinden. Glaub mir, am Anfang ist es mir überhaupt nicht leicht gefallen.«
»Ich habe Angst um dich, aber ich weiß, dass du es schaffen kannst. Du bist ein mächtiger Zauberer, Harry. Du kannst ihn besiegen und du wirst überleben.«, sagte Ginny feierlich.
Harry schluckte schwer. Das ist es. »Das ist, worüber ich mit euch sprechen muss. Ich war gestern nicht allein in Godrics Hollow. Jemand ist mir gefolgt.«
Rons Kopf wirbelte herum und Hermine keuchte auf. »Wer?«
»Wurmschwanz.«, antwortete Harry grimmig. Der Name hinterließ in seinem Mund einen säuerlichen Geschmack.
»Wurmschwanz? Was hat die kleine Ratte gewollt?«, schnauzte Ron. »Ich bin überrascht, dass du ihn am Leben gelassen hast.«
»Ron.«, zischte Hermine vorwurfsvoll.
Harry ignorierte sie. »Er ist eifersüchtig auf Snape. Er ist der Meinung, dass Snape ihm die Schau gestohlen hat. Er wollte von mir, dass ich Snape für ihn aus dem Weg räume.«
»Du nimmst mich doch auf den Arm!«, sagte Ron. Ihm traten beinahe die Augen aus den Höhlen.
»Ich meine es todernst.«, sagte Harry. Seine Kinnlade begann zu schmerzen vom vielen Verkrampfen. »Er hat gesagt, dass er sehr viel mehr weiß, was in Voldemorts innerem Kreis vor sich geht, als selbst Voldemort ahnt.«
»Ich finde das schwer zu glauben.«, sagte Hermine stirnrunzelnd. »Benutzt Voldemort nicht Legilimentik bei seinen Todessern?«
»Ja, aber niemand hält Krätze für eine wirkliche Bedrohung, oder?«
Harry nahm einen tiefen Atemzug. »Er weiß von den Horkruxen.«, sagte er leise.
»Verdammte Scheiße.«, fluchte Ron.
»Was?«, schrie Hermine zur selben Zeit. »Hat er das gesagt? Hat er tatsächlich Horkrux gesagt?«
Ginny verschränkte die Arme vor der Brust und schürzte die Lippen. »Der Kreis der Leute, die von diesem Geheimnis wissen, wird größer und größer. Vielleicht wird diese Tatsache zu seinem Untergang führen.«
Harry Hände begannen zu zittern und er ballte sie zu Fäusten, um es vor den anderen zu verbergen. »Er ... er hat mir von dem siebten Horkrux erzählt. Demjenigen, von dem er meint, dass
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