Harry Potter - Der siebte Horkrux
anderes für ihn starb, und seine gesamte Familie würde auf der anderen Seite auf ihn warten. Er wusste, dass seine Freunde ihn vermissen würden. Doch es war nicht so, als würde er Familie zurücklassen. Lieber er als einer von ihnen. Dies war seine ganze Triebkraft im Augenblick.
Harry war so in Gedanken verloren gewesen, als er aus dem Badezimmer trat, dass er mit jemandem zusammenstieß, der auf die Dusche gewartet hatte.
»Pardon.«, sagte er, bevor der Rest seiner Worte in seiner Kehle erstarb. Er blinzelte überrascht.
Direkt vor ihm, einen teuer aussehenden Morgenmantel mit einem goldenen »M« auf der linken Tasche, stand Draco Malfoy. Sein üblicherweise geschmeidiges, blondes Haar war zerzaust, als ob er gerade aufgestanden wäre. Seine Augen verengten sich, als er Harry erblickte.
»Pass auf, wo du hingehst, Potter.«, sagte Malfoy und fegte sich unsichtbaren Schmutz von seinem Morgenmantel. »Ich kann nicht glauben, dass ich gezwungen werde, mir ein Badezimmer zu teilen, geschweige denn mit dir .«
Harrys Schreck wich aufsteigendem Zorn. »Malfoy.«, spie er aus. »Ich habe vielleicht gesagt, dass du hier bleiben kannst. Aber das bedeutet nicht, dass ich mich darüber freue. Also bleib mir lieber aus dem Weg.«
» Du hast gesagt, dass ich hier bleiben kann?«, sagte Malfoy ungläubig. »Ich bleibe hier, weil dein geliebter Orden mich braucht. Ich bin der einzige, der ihnen die Art von Information geben kann, die sie benötigen. Dieses Haus gehört sowieso rechtmäßig mir. Es gehört meiner Familie. Ich bin sicher, irgendwo liegt ein Testament herum, das es bestätigen wird. Meine Mutter wird schon dafür sorgen, dass es an mich übergeht. Sei lieber nett zu mir, Potter. Sonst werde ich deinen Orden hier rausschmeißen.«
»Hier sind ein paar Neuigkeiten, Draco .«, brachte Harry zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Das Testament ist schon gefunden und bestätigt worden. Dieses Haus und alles darin gehören mir . Stell dir vor. Ich als Besitzer von all dem Zeug, das deiner Familie gehört hat.«
Harry ignorierte Malfoys Ausdruck fassungsloser Entrüstung, hob eine antik-aussehende Vase auf, die auf einem Tisch in der Halle stand, und warf sie ungezwungen in die Luft.
»Sei vorsichtig damit.«, zischte Malfoy. »Die ist für Generationen in der Familie meiner Mutter gewesen. Sie geht bis zu den Blacks zurück, die zur Zeit der Gründer lebten.«
Harry blickte die Vase konzentriert an, hob dann den Blick und starrte Malfoy in die grauen Augen. Er kippte seine Hand und gestattete der Vase, zu fallen und auf den Boden zu zerscheppern.
»Ups.«, machte er.
»Du Idiot!«, kreischte Malfoy, während er sich auf den Boden kniete und die Bruchstücke auflas. »Meine Mutter wird dich dafür umbringen, Potter. Wie kann dieses Haus dir gehören, wenn du so leichtfertig seine Schätze zerstörst?«
»Sirius hat es mir hinterlassen. Ich denke, es war sein letzter Streich an eurem erbärmlichen Haufen.«, sagte Harry und hob trotzig sein Kinn. Es fühlte sich an, als würde er für Sirius seiner Familie, die sich gegen ihn gewendet hatte, den letzten Schuss verpassen.
»Sirius.«, wiederholte Malfoy. Aus seinen Worten troff förmlich die Verachtung. »Er hätte nie der Erbe sein sollen. Er hatte keinen Stolz, keine Familienehre. Regulus war der rechtmäßige Erbe des Hauses. Er kannte seinen richtigen Platz.«
»Erzähl das den Goblins.«, sagte Harry und wandte Malfoy den Rücken zu. »Ich bin sicher, sie würden das liebend gern hören.«
Er ließ Malfoy vor Wut schäumend in der Halle stehen und ging zurück in sein Zimmer, um sich anzuziehen. Malfoy zu erzürnen war vielleicht kindisch gewesen, doch es hatte gut getan und Harrys Herz fühlte sich leichter an, als er die Treppen hinunter zur Küche rannte. Er fand Ron, Hermine und Ginny an dem langen Tisch sitzen, wo sie auf ihn warteten.
»Harry!«, rief Hermine aus, sprang auf und eilte zu ihm, bevor Ron sie aufhalten konnte. »Geht es dir gut? Was ist gestern passiert? Was hast du dir dabei gedacht, einfach wegzulaufen und uns zurückzulassen? Wir haben darüber gesprochen, Harry. Ron und ich sollten doch mit dir gehen. Wir wollten alles zusammen unternehmen. Du kannst nicht so mir-nichts-dir-nichts unsere Pläne ändern und alleine solche Entscheidungen treffen. Warum hast du das getan? Warum?«
»Hermine!«, sagte Ron, packte sie an den Schultern und führte sie zurück zum Tisch. »Gib ihm eine Chance, etwas zu sagen. Ich würde es gerne
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