Harry Potter - Der siebte Horkrux
zur entferntesten Ecke des Zimmers stapelten.
Harry stöhnte bei dem Anblick auf.
»Verdammte Scheiße.«, ächzte Ron und blickte sich hilflos um. »Hermine, es sieht aus wie etwas, das du geordnet hast.«
Hermine seufzte. »Es wirkt abschreckend, ich weiß. Aber die Tatsache, dass es geordnet ist, könnte sich noch als hilfreich erweisen. Die Gegenstände sind höchstwahrscheinlich danach geordnet, in welchem Zimmer sie gefunden worden sind. Sobald wir das richtig Zimmer ausfindig gemacht haben, sollte es unsere Suche beträchtlich einengen.«
Für Harry schien Hermine bei dieser Aussicht beinahe fröhlich zu klingen. Er fing Rons Blick auf und sie beide verzogen das Gesicht.
»Woher sollen wir wissen, welches Zimmer wir suchen?«, fragte Ron.
Harry zog den falschen Horkrux aus der Tasche und zeigte es den anderen. »Wir suchen nach einem Medaillon, das diesem hier ähnelt.«
»Ich glaube, ich entsinne mich an so etwas Ähnliches, das mir beim Saubermachen eines der Zimmer untergekommen ist.«, sagte Ginny, während sie das Medaillon entgegennahm. »Ich erinnere mich daran, dass es sich nicht öffnen ließ. Aber ich weiß nicht mehr, in welchem Zimmer wir es gefunden haben.«
»Aber das hilft uns trotzdem.«, warf Hermine eifrig ein. »Wir haben zusammen mehrere Räume im zweiten Stock saubergemacht. Lasst uns also dort unsere Suche beginnen.«
Die nächsten Stunden verbrachten sie damit, Kasten um Kasten zu durchsuchen, aber nicht das Richtige zu finden. Harry wurde immer frustrierter und lustloser, als ein Schrei von Ginny seine Aufmerksamkeit erregte.
»Hast du es gefunden?«, wollte Ron begierig wissen.
»Nein, nicht das Medaillon.«, sagte Ginny. »Aber schaut euch das an.«
Hermine nahm ihr das Gemälde aus der Hand. Der Rahmen war verkratzt und abgenutzt und es wirkte unglaublich alt.
»Süßer Merlin.«, sagte Hermine und keuchte schwer.
»Was ist das?«, fragte Harry neugierig.
»Ist es das, was ich denke?«, wollte Ginny wissen.
Harry blickte Ginny über die Schulter, um das Gemälde zu betrachten. Es zeigte zwei Paare, die scheinbar in der großen Halle von Hogwarts standen. Sie waren in herrliche Festumhänge gekleidet. Einer der Männer stand etwas entfernt von den anderen drei.
»Das sind die Gründer von Hogwarts.«, sagte Hermine ehrfürchtig. »Schau, Harry, Godric Gryffindor trägt das Schwert, das du gegen den Basilisken geführt hast.«
Harry schaute genauer hin und bemerkte, dass sie Recht hatte. Sorgfältig betrachtete er die anderen Gründer und erkannte Helga Hufflepuff aus einem Gemälde von Hogwarts wieder. Die andere Frau, eine streng dreinblickende Hexe mit einem glitzernden Diadem auf dem Haarschopf, erinnerte ihn an Professor McGonagall. Er vermutete, dass es sich um Rowena Rawenclaw handelte. Die vierte Person – derjenige, der etwas abseits stand und einen finsteren Ausdruck auf dem Gesicht trug – war Salazar Slytherin.
»Wie ist es nur hier gelandet?«, fragte Hermine. »Das ist ein unschätzbares Stück Geschichte. Harry, du musst es Professor McGonagall zeigen.«
»Ich wette, es ist ein Vermögen wert, Kumpel.«, sagte Ron.
»Ich werde es ihr geben, wenn sie zu dem Ordentreffen heute Abend kommt. Sie wollen mit mir über gestern sprechen und darüber, was ich mit Professor Dumbledore unternommen habe. Ich werde sie vertrösten müssen und sie werden es nicht gut aufnehmen. Vielleicht kann das hier eine Art von Friedensangebot sein.« Harry lächelte matt.
»Harry! Ruf Kreacher. Vielleicht kann er uns helfen.«, sagte Hermine plötzlich.
Harrys Augen weiteten sich. »Kreacher!«, bellte er.
Augenblicklich ertönte ein lautes Knacken und der schmutzige, zerzauste Hauself erschien, sie finster anfunkelnd. Er trug das Wappen von Hogwarts auf der Brust.
»Der Halbblut-Welpe ruft ihn und der arme, alte Kreacher muss gehorchen. Oh, wenn seine Meisterin nur wüsste, wie Kreacher erniedrigt wird.«, murmelte der Elf, während er traurig den Kopf von einer Seite auf die andere schwang.
Hermine kniete sich vor ihn. »Es tut uns schrecklich leid, dass wir dich gestört haben, Kreacher. Aber wir brauchen deine Hilfe.«, sagte sie freundlich.
»Das Schlammblut wagt es, Kreacher direkt anzusprechen. Kreacher wird ihr nicht antworten.«, brummte der Hauself.
»Das reicht, Kreacher.«, rief Harry wütend. »Du wirst dieses widerliche Wort nie wieder benutzen. Hast du mich verstanden?«
»Das macht nichts, Harry. Er weiß nicht, was er sagt.«, verteidigte Hermine.
»Lass dich nicht in die Irre
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