Harry Potter - Der siebte Horkrux
ich ihn nicht zerstören kann.«
»Der siebte Horkrux. Das ist doch er selbst, oder nicht?«, fragte Ron verwirrt.
»Technisch gesehen muss das Stück in seinem Körper als letztes zerstört werden. Aber es ist das Stück, aus dem die anderen entstanden sind, also ist es eigentlich der erste. Der siebte ist der zuletzt Erschaffene.«, erwiderte Harry. Seine Stimme klang sogar in seinen Ohren angespannt.
»Also ist es Nagini, richtig?«, fragte Hermine, während sie ihn aufmerksam beäugte.
»Nein.«, widersprach Harry. Seine Kehle war staubtrocken. »Dumbledore hatte Unrecht ... oder zumindest ist er irregeführt worden. Nagini war niemals ein Horkrux. Alle von Voldemorts Horkruxen waren erschaffen worden, bevor er seine Macht verloren hat.«
»Aber wie ist das möglich?«, verlangte Hermine zu wissen. »Ich habe gedacht, du hättest gesagt, dass er den siebten Horkrux mit deinem Tod schaffen wollte.«
»Das hat er auch getan.«, sagte Harry.
»Aber wie... Oh!« Hermine schlug eine Hand vor den Mund.
»Was?«, fragte Ron verloren.
»Oh nein, Harry. Das kann nicht stimmen.«, schrie Hermine, während ihr die Tränen in die Augen strömten.
»Wovon redet ihr?«, verlangte Ron frustriert zu wissen.
»Wie ist das passiert? Er muss sich irren. Er hat nur versucht, dir Angst zu machen.«, sagte Hermine schrill und klammerte sich an Harrys Arm, während sie von Minute zu Minute hysterischer wurde.
Ginny legte Hermine einen Arm um die Schultern und sagte angsterfüllt: »Ich glaube, du solltest uns lieber aufklären, Harry.«
Und das tat er auch. Er erzählte ihnen alles von seiner Konfrontation am vorherigen Tag und wie Wurmschwanz ihm erklärt hatte, dass Voldemorts eigene Zuversicht und Erregung aus Lilys Tod den Horkrux hergestellt hatte, und wie das Seelenstück in Harry gelandet war.
Die anderen lauschten schockiert, die Gesichter von Betroffenheit gezeichnet. Harry räusperte sich. »So wie ich das sehe, müssen wir einen Weg finden, Voldemort und den siebten Horkrux auf einmal zu zerstören.«
»Nein!«, schrieen alle gleichzeitig.
»Seid nicht albern.«, schnauzte Harry gnadenlos. »Glaubt ihr etwa, ich hätte nicht darüber nachgedacht? Es gibt keine andere Möglichkeit. Voldemort muss aus dem Weg geräumt werden und wenn ich mich dafür dafür selbst aufopfern muss, dann ... ist es genau das, was ich tun werde.«
Hermine wischte sich die Tränen aus den Augen und knabberte nachdenklich an der Unterlippe. »Nein, Harry. Es muss einen anderen Weg geben. Es kann nicht so enden. Professor Dumbledore hätte dir nie Hoffnungen gemacht, dass du überleben kannst, wenn es nicht möglich wäre.«, sagte sie heftig. »Riddles Tagebuch war immer noch ein Tagebuch, nachdem du den Zahn darin versenkt hast. Und der Ring! Dumbledore hat ihn noch als Ring getragen, nachdem er das Stück von Voldemorts Seele entfernt hat.«
»Ja, aber mit einem großen Riss in der Mitte. Ich will nicht den Rest meines Lebens wie die Longbottoms fristen, Hermine. Lieber sterbe ich.«, entgegnete Harry.
Ginny wimmerte leise von der Couch her. Harry streckte die Hand aus und nahm ihre Hand. Er konnte sie zittern spüren, obwohl sie es zu verbergen versuchte.
»Aber das Tagebuch ist nicht beschädigt gewesen.«, beharrte Hermine. »Professor Dumbledore hat seine Hand schrecklich verletzt, als er den Ring zerstört hat. Aber du hast keinen Schaden davongetragen, als du das Tagebuch zerstört hast. Und das Tagebuch ist auch heil geblieben. Nur das Seelenfragment ist verschwunden. Es muss einen Weg geben.«
Ron starrte Hermine hoffnungsvoll an und nickte eifrig. Sein Adamsapfel sprang auf und ab.
»Vielleicht.«, erwiderte Harry. Er weigerte sich, den Samen der Hoffnung zu voll erblühen zu lassen. »Aber wir können uns nicht darauf verlassen. Wir werden beide Optionen bedenken müssen – einen Weg, beide verbliebenen Seelenstück zu zerstören, und einen möglichen Weg, zu überleben.« Noch immer konnte er sich nicht dazu überwinden laut auszusprechen, dass er der Horkrux war.
»Ich werde dich jetzt nicht verlieren.«, sagte Ginny ruhig, doch fest.
Harry kniete sich vor sie und nahm ihr Gesicht in die Hände. Er senkte die Stimme, so dass nur sie ihn hören konnte. »Ich kann dir keine Versprechungen machen, Ginny. Merlin weiß, wie sehr ich es mir wünsche. Aber wenn es etwas gibt, das einen Kampf wert ist, dann ist es das, was du aus meinem Leben gemacht hast. Ich will es wirklich, Ginny. Ich will dich.«, sagte er. Er lehnte sich zu ihr und
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