Harry Potter - Der siebte Horkrux
er ihm vertraute. Er hat ihn für einen Freund gehalten. Snape ist nicht anders als Wurmschwanz.«
»Du kannst nicht ernsthaft immer noch glauben, dass Snape auf unserer Seite steht, Hermine.«, sagte Ron.
»Nein. Ich vermute nicht.«, antwortete Hermine ernüchternd. »Aber ich wünschte, ich wüsste es mit Sicherheit.«
»Es gibt nichts zu wissen.«, brauste Harry auf. »Er ist ein Mörder, Hermine. Er hat Dumbledore ermordet und ihm kann dafür nie verziehen werden.«
»Ich habe mit Fred und George gesprochen.«, warf Ginny plötzlich ein. »Ich habe sie gefragt, ob sie wissen, wo Mundungus lebt.«
»Und, tun sie es?«, fragte Ron.
»Nein, aber als ich ihnen erzählt habe, dass Harry es wissen muss, haben sie versprochen, sich danach zu erkundigen. Sie haben gesagt, dass Dung nie allzu lang an einem Ort zu bleiben scheint.«, erwiderte Ginny.
»Großartig.«, sagte Harry. Abermals drohte ihn das Gefühl von Hoffnungslosigkeit zu übermannen.
»Mach dir keine Sorgen, Harry. Überlasse es Fred und George. Wenn jemand seinen letzten Aufenthaltsort herausfinden kann, dann sie.«, ermutigte Ginny.
»Das ist immerhin etwas.«, antwortete Harry. »Ich will möglichst keine Verwicklungen mit dem Ministerium wegen Zauberei von Minderjährigen. Und es verschafft uns ein wenig Zeit, alles in Ordnung zu bringen. Wir müssen entscheiden, wohin wir zuerst gehen sollen. Und Ron und ich haben auch noch unsere Apparierprüfungen vor uns.«
Ron rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Hermine schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
»Warum öffnest du die Box nicht.«, sagte Ginny sanft. »Vielleicht gibt es uns neue Ideen.«
Harry warf einen Blick auf das gewöhnlich aussehende Päckchen und seufzte schwer. Es blieb ihm nichts anderes mehr übrig. »Ja ... okay.« Er zog an der Verpackung. Sobald er sein anfängliches Zögern überwunden hatte, stellte er fest, dass Neugier in ihm aufstieg. Er beeilte sich, herauszufinden, was sich im Inneren des Päckchens befand.
Er wickelte den Rest des Packpapiers ab und hob ein unglaublich altes Steingefäß aus der Box, das er ehrfürchtig auf den Schreibtisch stellte. In dem Gefäß lagen mehrere eingepackte Gegenstände.
»Was ist das?«, wollte Ron wissen.
»Das ist Dumbledores Denkarium.«, erklärte Harry leise, während er die Gegenstände herausnahm.
»Harry, die sind sehr selten.«, sagte Hermine und untersuchte neugierig die Runen, die den Rand des Denkariums säumten.
»Und teuer.«, fügte Ron hinzu.
»Darin hat er dir die Erinnerungen von Tom gezeigt?«, fragte Ginny. Sie ließ einen Finger an der Kante entlangfahren. »Sind das da die Erinnerungen?«
Harry nickte und befreite die letzte der versiegelten Phiolen von seiner Unwicklung. »Ja. Das hier sind die Erinnerungen, die er mir in unseren Stunden gezeigt hat. Er war der Meinung, dass das Wissen von Riddles Vergangenheit der Schlüssel ist, um die Horkruxe zu finden.«
»Aber sind Dumbledores Erinnerungen nicht mit ihm gestorben?«, warf Ron ein.
»Nein.«, sagte Harry. Viele der Erinnerungen gehörten anderen Leuten, die schon lange tot sind. Einer von ihnen war sogar ein Hauself.« Er packte die letzten zwei Gegenstände aus.
Ginny keuchte auf. »Ist das...?« Ihre Stimme zitterte.
Harry hielt das Tagebuch in der Hand, das einst verheerenden Schaden in Ginnys jungem Leben angerichtet hatte. Harry blickte ihr tief in die Augen und versuchte, ihr etwas von seiner Kraft zu übermitteln. Da er selbst gerade erst mit einigen Schrecken seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert worden war, wusste er genau, wie sie sich in diesem Augenblick fühlte.
»Ja, das ist es. Ich weiß nicht, wie Dumbledore daran gekommen ist. Ich habe es Lucius Malfoy wiedergegeben, mit der Socke, die Dobby befreit hat. Vielleicht hat Malfoy es fallen gelassen oder Dobby hatte es in Gewahrsam. Ich weiß es nicht. Vielleicht hat Dumbledore es irgendwie aus Malfoy Manor geholt.«, erwiderte Harry, während er Ginny scharf beobachtete.
Ginny streckte eine bebende Hand nach dem verwitterten Buch aus. Harry reichte es ihr mit feierlicher Miene, wohl wissend, dass sie sich dem stellen musste.
»Nein, Ginny, nicht.« Ron griff nach dem Tagebuch.
Harry packte seine Hand und hielt ihn zurück. »Lass sie, Ron. Das braucht sie.« Sein Blick blieb auf Ginny fixiert.
Ihre Augen waren dunkel und weit aufgerissen, blieben jedoch frei von Tränen. Schweigend blätterte sie mehrere Seiten um, bevor sie zurück zu Harry schaute. »Nur ein Buch.«, stellte sie
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