Harry Potter - Der siebte Horkrux
ein großartiger Mann Dumbledore gewesen war. Hermine sprang von ihrem Stuhl auf und begann, ihm tröstend den Rücken zu tätscheln. In dieser allgemeinen Verwirrung schnappte sich Harry leise sein Paket und glitt unbemerkt aus dem Zimmer.
Harry saß mit gekreuzten Beinen auf seinem Bett, das Kinn in den Händen, während er die Box anstarrte, die Professor McGonagall ihm übergeben hatte. Das Paket war verschlossen geblieben, unscheinbar in seiner braunen Verpackung. Doch Harry kam es vor, als bedeutete das Öffnen ein letztes Aufwiedersehen. Der Professor war wirklich nicht mehr da. Er würde nicht mehr wiederkommen. Er wusste, dass es nichts ändern würde, es nicht zu öffnen. Aber für Harry würde es Endgültigkeit verleihen.
Er hatte über eine Stunde auf der gleichen Stelle gesessen und war nicht sicher, ob die anderen unten noch Versammlung abhielten. Er hatte öffnen wollen, was auch immer Dumbledore ihm hinterlassen hatte, für den Fall, dass es etwas in Verbindung mit Voldemort oder den Horkruxen enthielt. Er vertraute auch nicht auf seine eigenen Gefühle und wollte keine Menschenmenge als Zeugen für einen weiteren Zusammenbruch. Er wusste, dass er sich beeilen sollte, bevor jemand hochkam, um nach ihm zu sehen. Doch er konnte sich nicht dazu durchringen, es hinter sich zu bringen.
Die Tür schwang auf und Ron streckte seinen Kopf herein. »Alles in Ordnung, Kumpel?«, fragte er behutsam.
»Ja.«, versicherte Harry. »Mir geht es gut. Du kannst hereinkommen.«
Ron trat ein, gefolgt von Hermine und Ginny.
»Harry!«, sagte Hermine mit einem leichten Stirnrunzeln. »Warum bist du ohne ein Wort gegangen? Ich habe nicht einmal bemerkt, dass du fort warst.«
Harry zuckte die Achseln.
»Was hat er dir hinterlassen?«, wollte Ron wissen und deutete auf das Päckchen.
»Weiß nicht.«, erwiderte Harry und zuckte abermals die Schultern.
»Du hast nicht einmal nachgeschaut?«, rief Hermine entgeistert. »Es könnte etwas Wichtiges sein, Harry, etwas, das wir benutzen können.«
»Ich weiß.«
Hermine begriff offensichtlich den Grund für sein Zögern. Denn ihr Gesichtsausdruck wurde weicher und sie blickte Harry mit etwas an, das nach Mitleid aussah. Er wandte seine Augen ab und sie setzte sich neben Ron aufs Bett.
»Alle sind jetzt gegangen. Sie hatten kein wirkliches Treffen. Ich kann nicht glauben, dass Hogwarts nicht mehr aufgemacht wird.«, sagte sie bebend.
Harry zuckte zusammen, als die Kante seines Bettes leicht kippte. Er blickte auf und sah, wie Ginny sich auf das andere Ende niedergelassen hatte und ihn nun genau beobachtete. Ihr Gesichtsausdruck war neutral und dafür war er ihr dankbar.
»Hat Professor McGonagall alles seinen Empfängern übergeben?«, fragte Harry in einer, wie er hoffte, beiläufigen Stimme.
»Nicht alles.«, erwiderte Ron düster.
Neugierig schaute Harry Ron an und hob fragend die Augenbraue.
»Dumbledore hat etwas für Snape hinterlassen.«, sagte Ron, den Namen ausspuckend.
Harry ballte die Fäuste. »Nicht überraschend. Er hat dem Bastard immer vertraut.«
»Es ist aber trotzdem ziemlich erschütternd.«, sagte Hermine besorgt.
»Warum?«, fragte Harry mit knirschenden Zähnen.
Ginny nahm seine Hand und zog die Finger sanft auseinander. Mehrere sichelförmige Blutstropfen kamen zum Vorschein, wo seine Nägel sich in die Handfläche gebohrt hatten. Sie wischte das Blut ab und umfasste seine Hand mit ihrer eigenen warmen. Sein Magen beruhigte sich ein wenig.
»Also ... tja, ich weiß, dass du es nicht hören willst, aber hör mir einfach nur zu.«, sagte Hermine nervös. »Professor Dumbledore hat Professor felsenfest vertraut. Er beharrte darauf, dass er auf unserer Seite steht – .«
»Bis er ihn getötet hat!«, schrie Harry, nicht in der Lage, seinen Zorn zu bändigen.
»Das weiß ich, Harry.«, sagte Hermine. »Dennoch habe ich immer noch gehofft, dass es eine andere Erklärung dafür gibt, dass sie es vielleicht aus irgendeinem Grund geplant haben.«
»Du meinst, Dumbledore hat geplant, sich von Snape umbringen zu lassen?«, wiederholte Ron ungläubig.
»Ich weiß es nicht.«, sagte Hermine. »Ich kann einfach nicht anders, als mich zu fragen, ob wir etwas übersehen haben. Aber jetzt, da Dumbledore Snape etwas hinterlassen hat ... vielleicht wusste er es nicht. Ich wüsste zu gerne, was er ihm zurückgelassen hat. Es könnte einige Zweifel ausräumen.«
»Es gibt keine Zweifel.«, widersprach Harry. »Snape hat ihn getötet. Dumbledore hat ihm etwas hinterlassen, weil
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