Harry Potter - Der siebte Horkrux
dass alles darauf ankommt, ob wir auf Dumbledores Urteil vertrauen. Damals hast du gesagt, dass du es tust. Trifft das immer noch zu?«, fragte Harry und sah ihm zum ersten Mal in die Augen.
»Das... das tue ich. Aber Dumbledore ist nicht mehr da, Harry.«, antwortete Remus leise. Seine Stimme war schmerzerfüllt.
»Und er hat mir eine Aufgabe aufgetragen. Er wollte, dass ich sie erfülle und Stillschweigen darüber bewahre. Dieser Bitte werde ich nachgehen.«, sagte Harry heftig.
Remus ließ den Kopf hängen. Seine Schultern sackten herab. »Also gut, Harry. Ich werde dir nicht im Weg stehen. Wie auch immer, wenn es etwas gibt, womit ich euch behilflich sein kann, zögere bitte nicht dich an mich zu wenden.«
Harry nickte. »Es gibt tatsächlich etwas. Die Weasleys müssen hier bleiben. Sie können nicht nach Hause zurückkehren. Du musst dafür sorgen, dass sie hier Unterkunft finden. Wurmschwanz hat erzählt, dass er im Fuchsbau gewesen ist und dass er beauftragt worden ist, ein Auge auf sie zu behalten. Voldemort weiß von ihrer Verbindung zu mir. Es ist nicht sicher für sie, zurückzukehren.«
Remus' Gesicht verfinsterte sich. »Verstanden. Ich glaube nicht, dass Molly darüber glücklich sein wird, aber Arthur wird vernünftig sein. Peter wird nicht noch eine Familie zerstören.«
Harry wollte Remus erzählen, was Wurmschwanz über Ginny gesagt hatte, aber nicht, solange sie lauschte. Das war ein weiterer Grund, warum er sie nahe bei sich wissen wollte: Es war der einzige Weg, ihre Sicherheit zu garantieren.
»Noch etwas?«, wollte Remus wissen.
»Ja.«, sagte Harry gedankenversunken. »Als ich mit den Weasleys zur Quidditch-Weltmeisterschaft gegangen bin, haben wir in magischen Zelten gewohnt. Es gab einige, die so klein waren, dass sie wie Muggel-Zelte aussahen, so dass sie sehr leicht zu transportieren waren. Meinst du, du könntest eins für mich organisieren? Du kannst das Geld aus meinem Gringotts-Verlies nehmen.«
»Betrachte es als erledigt.«, sagte Remus.
»Es gibt eine weitere Sache, die ich mit euch besprechen möchte.«, sagte Professor McGonagall. Sie stand auf und hob die Stimme über die leisen Unterhaltungen. Das Geschnatter erstarb und alle wandten sich ihr zu.
»Bitte fahr fort, Minerva.«, sagte Mrs. Weasley.
»Ich habe heute den Eberkopf besucht und mit Aberforth Dumbledore geredet.«, sagte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme.
Harrys Kopf schoss in die Höhe, während sich die Gestalt des großen Barkeepers aus dem Eberkopf in seinen Geist schob. Er war Professor Dumbledores exzentrischer Bruder? Harry saß mit offenem Mund da und wunderte sich, dass er nie diese Verbindung gemacht hatte – die Ähnlichkeit zwischen den beiden erschien ihm nun so offensichtlich. Ein unerklärlicher Schwall von Traurigkeit stieg bei dieser Enthüllung in Harrys Brust auf. Es gab so viel um Professor Dumbledore, das er nie gewusst hatte und das er nun niemals erfahren würde.
»Hatte er irgendetwas Ungewöhnliches zu berichten?«, brummte Moody.
Harrys Augenbrauen hoben sich bis zu seinem Haaransatz. Natürlich! Auf diese Weise also hatte Dumbledore stets gewusst, was in Hogsmeade vor sich ging. Sein Bruder hatte ihn über alles Seltsame auf dem Laufenden gehalten. Harry lächelte traurig, während er ein Gefühl tiefer Zuneigung für seinen geheimnistuerischen Schulleiter empfand.
»Er ist fertig damit, Albus' Aufträge zur Ausführung zu geben. Er hat gesagt, dass Albus bestimmte Instruktionen hinterlassen hat, die Empfänger einiger seiner Gegenstände betreffend. Ich habe ein paar Gegenstände bei mir, um sie euch auszuhändigen.«, sagte Professor McGonagall steif. Sie wedelte mit der Hand, woraufhin mehrere braune Kästen um sie herum auftauchten.
Harrys Eingeweide gefroren. Dies waren Dumbledores Sachen, seine wertvollen Besitztümer...
»Harry.«, sagte Professor McGonagall, wobei sie merklich sanfter klang als noch einen Moment zuvor. »Dieser hier ist für dich. Aberforth hat besonders darauf beharrt, dass du ihn unverzüglich erhältst.«
Harry nickte starr und nahm den Kasten stillschweigend entgegen. Er legte ihn auf den Schoß, allen Blicken ausweichend. Hagrid schnäuzte sich in sein riesiges Taschentuch und Mrs. Weasley wischte sich die Augenwinkel. Harrys Herz hämmerte in seiner Brust und ihm kam die Luft im Zimmer plötzlich erstickend vor.
»Hagrid.«, mahnte Professor McGonagall. Doch weiter kam sie nicht, da Hagrid in erschütternde Schluchzer ausbrach und murmelte, was für
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