Harry Potter - Der siebte Horkrux
dass jeder ihrer Brüder kurz davor ist, ihm einen Fluch auf den Hals zu jagen. Er war froh, dass er zumindest volljährig war, so dass er sich selbst verteidigen konnte, falls sie sich zum Angriff entschließen sollten. Vorsichtig blickte er zu Ron, nur um festzustellen, dass sein Freund ihnen nicht einmal Beachtung schenkte. Er stocherte gerade auf seinem Teller herum und schaute alle paar Sekunden auf die Uhr. Ron konnte es kaum erwarten aufzubrechen.
Als er Harrys Blick auf sich spürte, blickte er auf. »Beeil dich, Harry. Du hast keine Zeit zu essen. Dad ist bereit, uns zum Ministerium zu bringen. Er geht gerade seinen Umhang holen.«
»Ron.«, sagte Ginny und ergriff Harrys Arm, als dieser sich erhob. »Das ist sein Geburtstagsfrühstück. Das sollte er genießen.«
»Und er muss etwas in seinem Magen haben, um bei der Prüfung gut abzuschneiden.«, fügte Mrs. Weasley hinzu, die noch einige Streifen Toast auf Harrys Teller legte. »Harry, du bist ein wenig rot im Gesicht, Liebes. Geht es dir gut?«
Mrs. Weasley legte Harry den Handrücken auf die Stirn, um seine Temperatur zu überprüfen.
»Mir geht es gut, Mrs. Weasley.«, murmelte dieser, obwohl er sich alles andere als gut fühlte. Er hatte vollkommen den Appetit verloren und war genauso begierig wie Ron, die Küche und die gefährlich feixenden Zwillinge hinter sich zu lassen.
»Lass dir nicht von dem Test Angst einjagen, Liebes.«, sagte Mrs. Weasley, seine Unbehaglichkeit falsch deutend. »Ich bin sicher, du wirst dich toll schlagen. Und selbst wenn nicht, kannst du es immer noch wiederholen.«
»Wenn Harry Muffensausen hat, Mum, bin ich sicher, dass Ginny sich um ihn kümmern kann.«, erwiderte Fred mit einem bösen Grinsen. »Sie scheint sehr viel von seinen Bedürfnissen zu wissen in letzter Zeit.«
Da er nichts mehr davon hören wollte, sprang Harry von seinem Stuhl auf und schaffte es, dabei seinen Kaffee über den ganzen Tisch zu verschütten. Eiligst schnappte Mrs. Weasley sich ein Handtuch und begann, die Sauerei aufzuwischen.
»Sorry, Mrs. Weasley.«, sagte Harry. Dies ließ Fred und George nur noch stärker lachen.
Ginny funkelte ihre Brüder an. »Ignorier sie, Harry.«, flüsterte sie und küsste ihn leicht auf die Wange. »Viel Glück. Dir auch, Ron.«
»Ja.«, sagte Ron, nichts um sich herum wahrnehmend, während er Harry aus der Küche zerrte.
Sie mussten den Besuchereingang benutzen, als sie im Ministerium ankamen, was Harrys Magen in Aufruhr versetzte. Mr. Weasley legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht, während sie in der Telefonzelle hinunterfuhren. Harry war dankbar für die Unterstützung, schätzte jedoch noch mehr das Schweigen von Mr. Weasley. Er könnte es nicht ertragen, gerade jetzt darüber zu sprechen, was das letzte Mal geschehen war, als er sich hier befunden hatte. Diese Erinnerungen lagen viel zu nahe an der Oberfläche.
Als die Zellentür aufsprang, traten sie heraus ins Atrium. Harry hatte nur einen Augenblick Zeit zu bemerken, dass der Brunnen im Zentrum der Halle ersetzt worden war, bevor eine Horde von Reportern auf sie zugestürzt kam.
»Da ist er.«, rief einer von ihnen. »Mr. Potter, könnten Sie hierher schauen.«
Ein Blitzlichtgewitter prasselte auf sie ein, während so viele Fragen auf Harry abgefeuert wurden, dass er nichts davon verstehen konnte.
Überrascht blieb er einen Augenblick lang regungslos und starrte verständnislos auf die Meute von Reportern. Mr. Weasley packte seinen Arm und scheuchte ihn zu einer Glastür. Ron lief auf seiner anderen Seite und versuchte, ihn vor den Blicken abzuschirmen.
Die Tür öffnete sich plötzlich und Percy Weasley erschien, der sie hineinwinkte. Sie sprinteten hindurch, bevor Percy die Tür zudonnerte und magisch versiegelte. Harry konnte sehen, wie die Reporter gegen das Glas pochten und ihm gleichzeitig immer noch ihre Fragen zuriefen und Fotos schossen.
»Hier lang.«, sagte Percy und führte sie einen Korridor hinunter.
»Was zum Teufel sollte das denn?«, verlangte Mr. Weasley zu wissen, während er seine Roben zurechtrückte.
»Das«, antwortete Percy grimmig, »war die Idee des Ministers. Er hat die Presse informiert, dass du heute hier ankommen würdest, Harry.«
»Hat er sich die Mühe gemacht, ihnen zu erzählen, dass ich nur hier bin, um meine Apparierlizenz zu bekommen?«, fragte Harry gereizt.
»Nein. Obwohl er nie gesagt hat, dass du eine Verabredung mit ihm hättest, hat er den Grund für dein Erscheinen sehr schwammig
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