Harte Jungs - Stürmische Gefühle
ein paar Schritte weiter in
den Raum, schl ü rfend
durch die Scherben und den auslaufenden Alkohol, der sich immer weiter auf dem
Boden ausbreitete.
"Ihr alle, ihr meint, ihr k ö nnt auf mich ‘ runter schauen, h ä ... meint, ich k ö nnte nichts, h ä ?!" Eine ausladende
Handbewegung, die ihn fast das Gleichgewicht kostete.
"Daf ü r sorgst du ganz alleine Dad,
schau dich an, du versoffenes Schwein!" Das war Seg und er ging langsam,
aber bestimmt auf seinen Vater zu.
Ein Raunen ging durch die Zuschauer.
"Ich bin dein Sohn und nicht
dein Sklave, oder Pr ü gelknabe.
Ich bin es leid, mit Angst zu leben, mich zu fragen, ob der Tag nur mit Gebr ü ll oder mit Pr ü gel endet. Ich bin es leid,
deine versoffenen Freunde sehen zu m ü ssen, die ü ber Schwarze, Juden oder Schwule herziehen, und sie f ü r ihr eigenes Versagen
verantwortlich machen. Ich will diesen Hass nicht mehr sp ü ren. Ich will mich nicht mehr
um meine Mutter sorgen m ü ssen,
dass du sie, statt meiner schl ä gst und ich hab ‘ es satt, dass du mich beschatten l ä sst. Und wei ß t du was ich will?" Seg
machte eine Pause, ging langsam weiter auf seinen Vater zu.
"Ist mir egal was du willst,
vollkommen egal ...", lallte der Angesprochene.
"Ich werd' es dir trotzdem
sagen, damit du es nicht vergisst. Ich will, dass du daf ü r ins Gef ä ngnis gehst, dass du Mama
geschlagen hast, sie beinah umgebracht hast. Du sollst daf ü r b üß en.
Und ich will lieben und leben, wie
ich will und wen ich will, ob dir das passt oder nicht. Das ist mein Leben und
mit deinem Auftritt heute hast du mir die Entscheidung leicht gemacht. Das war
mein Tag, meine Ü berraschung,
man hat mir gezeigt, dass ich etwas wert bin, auch wenn ich kein Football
spiele. Diese Menschen nehmen mich in ihrer Mitte auf, ohne etwas zu verlangen.
Und dann kommst du und machst alles kaputt. Du machst nie etwas Sch ö nes, etwas, an das ich mich
gern erinnere, du machst alles kaputt und das will ich nicht mehr. Lass uns in
Ruhe und sauf dich von mir aus zu Tode, besser keinen Vater, als so
einen!" Seg hatte alles raus gelassen und mit dem letzten Wort schien ihn
die Kraft, die ihm sein Hass verliehen hatte, zu verlassen. Seine Arme hingen
kraftlos an den Seiten herunter und er sah seinen Vater nur noch mitleidig an.
Die Ohrfeige, die auf seine Wange
krachte und die seine Lippe aufplatzen lie ß , schien er nicht mal zu sp ü ren.
"Ich wei ß , das kannst du am besten,
aber mehr kannst du nicht. Schau in den Spiegel, Dad. Schau dir das Wrack an,
das du bist, kannst du dir noch selbst in die Augen sehen?" Er wischte
sich das Blut von der Lippe und kam dann langsam auf mich zu, beachtete seinen
Vater nicht mehr.
Wer die Polizei gerufen hatte, wei ß ich nicht, aber gerade, als
sich der w ü tende
betrunkene Mann auf seine Frau st ü rzen wollte, erschienen sie und in wenigen Sekunden
klickten Handschellen an seinen Gelenken, wurde er abgef ü hrt.
Kapitel 14
Der Tag hatte, trotz emotionaler
Achterbahnfahrt, positiv geendet.
F ü r Segs Zukunft standen alle T ü ren offen. Und er und seine
Mutter w ü rden
erst einmal Ruhe vor dem brutalen Ehemann und Vater haben, um ihr Leben neu zu
organisieren.
Da er erneut handgreiflich
geworden war, w ü rde es
keine Kaution mehr geben, um ihn auf freien Fu ß zu setzen. Bis zur Verhandlung blieb er eingesperrt
und die M ü hlen
der Justiz waren nicht die schnellsten.
Die Ausstellung war trotz, oder
genau wegen dem Zwischenfall ein absoluter Erfolg geworden.
Die Bilder waren nun authentisch
und die K ä ufer
rissen sich darum. Einige w ü rden unverk ä uflich sein, erinnerten sie Seg an seine Vergangenheit
und mahnten ihn, sich nicht mehr tyrannisieren zu lassen.
Der Verkauf der Bilder spielten
ihm eine nette Summe ein, die ihm ein Studium an einer Kunsthochschule
erleichtern w ü rde.
Onkel Nick meinte, dass Seg sicher ein Stipendium erhalten w ü rde, so gut waren seine
Zeichnungen. Ich wollte mit ihm an der Verbesserung der anderen Noten arbeiten,
denn da bestand Nachholbedarf.
Seg war zwar unsicher, ob er
intelligent genug war, aber wirklich angestrengt hatte er sich w ä hrend der Schule noch nicht.
Als Sportler kam man auch mit schlechten Leistungen weiter. Nachdem die Polizei
seinen Vater festgenommen hatte, verarzteten wir seine Lippe. Auch als die G ä ste die Galerie sp ä ter verlie ß en, sa ß en wir noch lange zusammen
und diskutierten Segs, wie auch die
Weitere Kostenlose Bücher