Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie
»Spezies« handelt.
Die Probierer erleben eine Ersterfahrung mit Cannabis. Häufig machen sie die erste Bekanntschaft mit den Wirkungen der Droge gänzlich unvorbereitet und unüberlegt, weil sie sich spontan und situationsbedingt entschließen, das Mittel anzunehmen, wenn es ihnen im Freundeskreis angeboten wird.
Der zweite Typus des Probierers ist derjenige, der innerlich schon länger mit der Entscheidung ringt, ob er Cannabis probieren soll oder nicht. Seine Hauptmotive sind die Neugier und die Wissbegierde. Eventuelle Bedenken gegen den ersten Eigenversuch verblassen. Er möchte endlich selbst herausfinden, was das Interessante an dem Stoff sein soll und wie es sich anfühlt, bekifft zu sein.
Ein Probierkonsum von Cannabis ist keine Katastrophe. Die meisten Erstgebraucher des Mittels kommen zu dem Schluss, dass die Wirkungen der Droge längst nicht so aufregend sind, wie sie es sich in der Fantasie möglicherweise aufgrund von Hörensagen ausgemalt haben. Zahlreiche junge Menschen gebrauchen Cannabisprodukte bei 5 bis 10 Versuchen. Danach ist das Thema für sie erledigt.
Der Experimentierer unterscheidet sich vom gewöhnlichen Probierer durch seinen lange Zeit nicht zu stillenden Wissensdurst. Alltägliche Cannabiserfahrungen genügen ihm nicht. Er möchte nach Möglichkeit das gesamte Erfahrungsspektrum von Cannabis kennenlernen. Der Experimentierer testet die verschiedenen Wirkungsweisen von Haschisch beim Rauchen und beim oralen Verzehr. Er raucht Cannabis und Marihuana nicht bloß als Joint, sondern probiert alle verfügbaren Rauchutensilien einschließlich selbst gebauter Geräte durch. Er scheut auch nicht den Aufwand, den es braucht, ein »Erdloch« bzw. eine »Erdpfeife« zu bauen. Versuche mit dem Eigenanbau von Cannabispflanzen gehören gleichfalls zu seinen Experimenten. Sein Umgang mit Haschisch und Marihuana hat einerseits etwas zwanghaft Getriebenes, weil er anstrebt, Cannabis in all seinen Möglichkeiten auszuloten. Andererseits haben seine Experimente viel spielerischen Charakter. Der Experimentierer gibt sich aufgrund seiner Erfahrungsschätze mit Cannabis zwar wissend überlegen, aber er protzt nicht mit seinen Kenntnissen. Er ist öfter »Einzeltäter« als Mitglied einer Kifferclique. Der »Exklusivcharakter« seiner Experimente schließt einen unüberlegten Gewohnheitsgebrauch von Cannabis aus. Deshalb findet man den Experimentierer auch nicht in den Therapiezimmern von Drogenberatungsstellen.
Die uneindeutigen Gelegenheitskiffer
Die immer wieder beschriebenen Gelegenheitskiffer lassen sich bestenfalls uneinheitlich als abgrenzbarer Typus von Cannabiskonsumenten fassen. Zu uneindeutig ist ihr Drogenverhalten, zu schwammig die Typenbeschreibung. Die Gelegenheitskonsumenten sind die »schillernden Zwitter« unter den Kiffern.
Wir treffen auf Gelegenheitskonsumenten, für die eine Gelegenheit, bei der sie Haschisch oder Marihuana benutzen, tatsächlich eine besondere Situation ist. Sie erwägen anlässlich jeder sich bietenden Konsumgelegenheit ernsthaft, ob sie in diesem Augenblick wirklich Lust verspüren, Cannabis zu benutzen, oder ob es ihnen eher widerstrebt, weil ihnen ein klarer Kopf wichtiger erscheint.
In dem Fall nähern sie sich dem Typus des »genießenden Freizeitkonsumenten«. In der Regel haben die sich immer wieder neu entscheidenden Gelegenheitskiffer ihr Leben gut organisiert. Sie sind sozial unauffällig und passen sich an gesellschaftlich verbreitete Normen an.
Ebenso finden wir aber Gelegenheitskonsumenten, die bei jeder der sich ihnen massenweise bietenden Konsumgelegenheiten zu Haschisch und Marihuana greifen. Sie wählen kaum mehr aus unter den Situationen und schlagen folglich selten ein Konsumangebot aus, denn wie heißt es so lapidar: »Gelegenheit macht Kiffer. Und Gelegenheiten gibt es ständig.« Wer diesem Motto folgend jeden beliebigen Anlass zum Kiffen nutzt, gehört eher schon zur Gruppe der recht wahllos und regelmäßig konsumierenden Gewohnheitskiffer.
Im Normalfall erweist ihr weiterer Lebensweg, welch genauer gefasstem Typus von Cannabisgebrauchern die »uneindeutigen Gelegenheitskonsumenten« letztlich stimmiger zuzuordnen sind.
Die gedankenlosen Vielraucher
und (abhängigen) Gewohnheitskiffer
Die gedankenlosen Vielraucher sind üblicherweise Gewohnheitskiffer. Sie gebrauchen nahezu täglich, bisweilen sogar mehrfach täglich Haschisch oder Marihuana. »Gedankenlos« besagt nicht, dass sie sich grundsätzlich keine Gedanken über ihr Leben
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