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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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Ehrenplatz gegeben.
    Sherlock sagte: »Das ist jetzt drei Monate her. Ich denke, du hast deinem Porsche lange genug nachgetrauert. Vielleicht solltest du auch aufhören, meinen Volvo zu nehmen. Der fühlt deinen Schmerz und wird ganz unsicher, wenn du ihn ständig mit deinem Porsche vergleichst.«
    Savich schauderte jedes Mal fast, wenn er den robusten Volvo fahren musste. Er erinnerte sich immer gerne an die Kraft des Porsche, sein Temperament, wenn ihm ein anderes Auto zu nahe kam, und die irrsinnige Geschwindigkeit, wann immer er sie brauchte. Er seufzte. »Es scheint, dass wir immer bis über beide Ohren in etwas drinstecken, wie jetzt auch wieder. Wir sind hier in San Francisco und schlagen uns mit Hellsehern und Auftragskillern herum.«
    »Wir werden das überstehen – wie immer. Vielleicht ist bis zum Wochenende schon alles vorbei.«
    »Das ist gar nicht so unmöglich. Die Sache hier entwickelt sich verdammt schnell.«
    »Ich weiß.« Sherlock gab ihm einen Kuss und lehnte sich dann hinüber, um Sean auf das Köpfchen zu küssen. »Er hat so viel schwarzes Haar, genau wie du.« Schönes glattes, glänzendes Haar, keine verdrehte Lockenflut wie bei ihr. »Er schläft tief«, flüsterte sie und streckte sich aus. »Ich trage ihn gleich zurück.«
    »Nach dem Albtraum gestern sollte er die Nacht lieber bei uns verbringen. Er ist in einem fremden Haus und Bett – keiner in seinem Alter kommt damit allzu gut zurecht.«
    »Hat meine Mutter dir gesagt, dass sie und Graciella mit Sean im Zoo waren und danach den kurvigen Teil der Lombard Street abgefahren sind? Sean war so aufgeregt, dass er dreimal durchfahren wollte.«
    »Graciella hat es mir erzählt. Morgen nimmt ihn dein Vater mit zum Gericht und stellt ihn den Gerichtsschreibern, Praktikanten und Richtern vor. Er hat sogar versprochen, ihm ein, zwei Ganoven zu zeigen – ich glaube, er meinte die Verteidiger, bin mir aber nicht sicher.«
    Sie lächelte, als sie sein Gesicht streichelte. »Machst du dir immer noch Gedanken wegen der Sache bei Tammerlane?«
    »Nein, Liebling, aber ich möchte nicht, dass die anderen etwas davon erfahren, okay?«
    »Das sollten sie auch nicht«, sagte Sherlock und gähnte. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, was Director Mueller sagen würde, wenn ihm zu Ohren käme, dass du eine entführte Hellseherin ohne Telefon angerufen hast.«
    Trotz der fremden Umgebung und der ganzen Aufregung waren alle drei schnell eingeschlafen, Savich als Letzter.
    Gegen Morgen träumte er von Kathryn Golden. Sie war wieder allein, in einem Wandschrank an einen Stuhl gefesselt. Das Haar hing ihr ins Gesicht. Sie schien zu schlafen. Er wollte mit ihr sprechen, doch aus irgendeinem Grund kamen keine Wörter aus seinem Mund. Kathryn bewegte sich nicht. Mit pochendem Herzen wachte er plötzlich auf. Was hatte das denn zu bedeuten? Er blickte auf die Uhr neben dem Bett. Es war fast fünf.
    Er würde nicht mehr schlafen können. Eilig stand er auf, deckte Sean bis zum Hals zu und berührte dabei leicht Sherlocks Schulter. Sie lächelte im Schlaf. Er betrachtete die beiden wichtigsten Menschen in seinem Leben und wurde von unglaublicher Dankbarkeit überwältigt.
    Er zog seine Hose an, schnappte sich seinen MAX und ging runter zum Fitnesskeller der Sherlocks. Als er Cheney tief schlafend rücklings auf der schmalen Pritsche fand, hielt er an. Cheneys Arme und Beine hingen über den Rand der Liege. Er wollte ihn keinesfalls aufwecken. Also ging er ins Büro seines Schwiegervaters und machte sich an die Arbeit. Er wollte mehr über den Mord an den Pallacks im Jahr 1977 und den Mann, der sie niedergemetzelt hatte, Courtney James, erfahren. Eigentlich dachte er nicht, dass er wirklich etwas Brauchbares herausfinden würde. Aber man wusste ja nie, was man so zutage förderte.

KAPITEL 47

Im Haus der Sherlocks Mittwochmorgen
    Savich reichte Sean ein Stück eines frisch gebackenen Croissants, das er großzügig mit Erdbeermarmelade bestrichen hatte. Sean grinste Isabel zu und sagte: »Meine Mama sagt, du machst die besten Croxants der Welt.«
    »Ja, das stimmt tatsächlich«, sagte Isabel und fuhr dem kleinen Jungen durchs Haar. »Du siehst aus wie dein Papa, und das ist schön so. Er ist so gut aussehend, dass eine unserer Nachbarinnen meinte, sie wolle ein paar Tage meinen Job machen, damit sie ihm nahe sein und ihn vielleicht meiner kleinen Lacey wegnehmen kann.«
    »Wer ist Lacey?«
    »Das ist deine Mama, Spatz.«
    Sean schüttelte den Kopf. »Nein, Isabel,

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