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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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Mamas Name ist Sherlock. Jeder nennt sie so, außer mir – ich sag Mama zu ihr.«
    Ruth runzelte die Stirn, während sie ein Gähnen unterdrückte. »Ich habe nicht mal gewusst, dass sie Lacey heißt. Da sitzen also der Spatz und Seans Mama. Dix, das ist Lacey.«
    Dix hob den Blick von seiner Cornflakesschüssel. Er sah müde aus mit den dunklen Augenringen. »Hi, Lacey. Nein, das klingt nicht richtig – es muss Sherlock heißen.«
    »Oder Mama«, sagte Sean.
    Sherlock trug ihre normale FBI-Uniform, die aus schwarzen Hosen, einer weißen Bluse, kurzen schwarzen Stiefeln und der SIG am Gürtel bestand. Ihre Locken glänzten im morgendlichen Sonnenlicht, das durch die Küchenfenster fiel, so kräftig rot wie Isabels Lippenstift. Ihre Augen leuchteten in einem strahlenden Sommerblau. Sie küsste Sean auf die Wange und zwickte ihren Mann ins Ohrläppchen.
    Ruth sagte: »He, wo sind denn Cheney und Julia?«
    Isabel senkte den Blick auf ihre Gabel und brummelte: »Julia sagte, sie müsse mit Cheney reden, also ging sie zum Fitnesskeller. Ich habe ihnen vor einer Stunde einen Teller Croissants und eine Kanne Kaffee gebracht. So wie es sich anhörte, hatten sie eine nette, anregende, äh«, sie blickte kurz zu Sean, »Diskussion.«
    »Worüber haben sie sich denn gestritten?«, wollte Sean wissen.
    »Tja, eigentlich nicht gestritten, Sean«, sagte Isabel. »Sie haben mehr diskutiert.«
    »Wohl eine äußerst anregende Diskussion«, sagte Ruth.
    Isabel räusperte sich. »Vielleicht treiben sie auch noch ein wenig Sport.«
    Dix schmunzelte in seinen Orangensaft.
    Sean sagte: »Wenn Mama wütend auf Papa ist, dann springt sie auf ihn drauf.«
    »Naja, manchmal«, sagte Sherlock. Sie grinste ihren Mann an und schenkte sich aus der wertvollen englischen Kanne ihrer Mutter etwas Tee ein.
    Sean sagte: »Julia hat mir von ihrem kleinen Jungen erzählt. Er ist gestorben.«
    »Das habe ich nicht gewusst«, sagte sein Vater.
    »Glaubst du, Cheney und Julia machen Sport mit Oma und Opa?«
    Isabel schenkte Dix und Ruth Kaffee nach. »Könnte schon sein, Sean, aber ich denke, dass sie zuerst noch ein wenig allein sein wollen, damit sie alles besprechen können, weißt du?«
    »Sie diskutieren«, sagte Sean. »Aber, Isabel, ich versteh nicht, was …«
    »Oje, Sean, ich glaube, ich habe gerade den Toaster gehört.« Und Isabel flüchtete auf die andere Seite der Küche.
    Sean sagte zu Dix: »Rob und Rafe haben erzählt, dass ihre Mama vor langer Zeit gestorben ist, Onkel Dix.« Er nahm die Hand seiner Mutter.
    Dix sagte, während sich alles in seinem Inneren zusammenzog: »Ja, das stimmt, Sean.«
    »Ich will nicht, dass meine Mama stirbt und weg ist.«
    »Das wird sie nicht«, beruhigte ihn Dix. »Der große böse Sheriff verspricht dir das. Okay?«
    Sean nickte.
    Dix erhob sich. »Da fällt mir ein, dass ich unbedingt mit meinen Jungs sprechen muss. Mal sehen, was die so im Schilde führen. Hoffentlich sagen sie mir auch die Wahrheit.«
    »Grüß sie von mir«, rief ihm Ruth nach. Sie wandte sich Sean zu: »He, ich habe gehört, dass du dir heute mit deinem Opa zusammen das Gericht ansiehst.«
    Cheney und Julia kamen in die Küche. Sie sahen erholt und entspannt aus. Julias Augen leuchteten.
    Es ging doch nichts über anregende Diskussionen, um einen Tag zu beginnen, dachte Ruth. Cheneys Handy klingelte, und er wandte sich ab.
    Als er zurückkam, blickte er kurz zu Sean und sagte dann: »Das war Makepeace. Er hat mir gesagt, wo Kathryn Golden ist. Wir sollen uns die Idiotin holen, er bräuchte sie nicht mehr. Sie ist im Mariner Hotel, Zimmer 415, in Palo Alto.«
    »Das ist offensichtlich eine Falle«, sagte Savich.
    »Ja, aber das spielt keine Rolle«, sagte Julia. »Wir müssen sie befreien. Ich hol nur meine Jacke, Cheney.«
    Savich sagte: »Ihr wartet. Niemand geht irgendwohin. Sie wissen, dass Makepeace dort wahrscheinlich mit einem Präzisionsgewehr auf der Lauer liegt. Nein, ihr bleibt schön hier.« Savich war zum Befehlsmodus übergegangen. »Ruth, Dix, ihr fahrt nach Palo Alto. Sherlock und ich kommen nach, wenn ich ein paar Anrufe getätigt und so viel Schutz zusammengetrommelt habe, wie es geht.«
    Zehn Minuten später fuhren Ruth und Dix auf der 280 nach Süden.
    Im Haus der Sherlocks standen sich Cheney und Julia in der Eingangshalle ganz nah gegenüber. »Ich bleibe nicht schön gemütlich und versteckt im verdammten Fitnesskeller. Ich komme mit euch mit.«
    »Nein, das wirst du nicht, Julia. Denk erst gar nicht daran,

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