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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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habe die Nachrichten gesehen. Ich hoffe, Sie sind vorsichtig. Ach, jetzt erkenne ich Sie wieder, Agent Stone. Sie haben Julia das Leben gerettet.«
    Julia nickte. »Ja, das stimmt. Agent Stone beschützt mich auch weiterhin.«
    Sie folgten Kathryn Golden in das riesige Wohnzimmer, das sich über die gesamte Breite des Hauses erstreckte. Dichte burgunderrote Vorhänge waren an beiden Enden vor die Fenster gezogen, die sich von einer Wand zur anderen erstreckten. Der Fußboden war dunkel versiegelt. Es gab keine Teppiche. Ein dunkel marmorierter Kamin an der gegenüberliegenden Seite sah unbenutzt aus.
    Der Raum war ungeheuer elegant und wirkte fast wie ein Museum, bis man bemerkte, dass alle Möbel aus schwarzem Rattan waren. Der extreme Kontrast im Stil war weniger kitschig als eher sonderbar charmant. Da musste mehr dahinterstecken. An der weißen Wand hingen moderne Gemälde, die finster und brutal erschienen. Einige zeigten Münder, die wie zum Schrei aufgerissen schienen. Sie anzuschauen, machte Cheney nervös.
    Plötzlich erstarrte Kathryn Golden und schien nicht einmal mehr zu atmen.

KAPITEL 33
    »Miss Golden? Ist alles in Ordnung?«
    »Seien Sie still. Ich habe eine Vision. Sie und Julia – treten Sie zurück. Setzen Sie sich.«
    Julia schien nicht im Geringsten beunruhigt zu sein. Sie bedeutete Cheney, still zu sein, und wies auf eines der schwarzen Rattansofas.
    Kathryn Golden zog die hochhackigen Schuhe aus, sank zu Boden und setzte sich im Schneidersitz mit dem Gesicht zum Kamin, wobei der schwarze Rock ihres Kleides sich um sie bauschte. Sie würde sicher nie enge Röcke tragen. Sie hatte hübsch gefeilte und lackierte Fuß- und perfekte Fingernägel.
    Cheney wollte etwas sagen, doch Julia brachte ihn wieder mit einer Geste zum Schweigen.
    Sie saßen still da, während Kathryn Golden den Kopf in den Nacken warf, die Hände auf die Oberschenkel presste und sich hin- und herwiegte. Dann klagte sie in einem leicht lächerlichen, wenn auch Gänsehaut erzeugenden Ton.
    Ihr Oberkörper beschrieb nun weite Kreise. Sie atmete schwer.
    Nach einigen Minuten ließ das Schaukeln nach und der Klageton wurde immer leiser, bis er fast nur noch ein Flüstern war. Dann war es vorüber. Kathryn Golden kam zu sich, richtete sich in einer eleganten Bewegung auf und strich ihr Kleid glatt. Dann zog sie die Schuhe wieder an.
    Sie setzte sich ihnen gegenüber, schlug die Beine übereinander und blickte Julia an. »Meine Vision betraf Sie, Julia. Darin war ich Sie – ich fühlte mich so gut: jung und beweglich, so als könnte ich auf Bäume klettern. Dann hat mich ein Mann beobachtet, oder Sie. Ich sah kalte Schwärze in seiner Mitte, die giftigen purpurnen Blitzlichter seines Narzissmus und den Stolz, den er für sich und seine Arbeit hegt.
    Er will Sie töten, Julia. Das erste Mal am Pier 39 haben Sie ihm nichts bedeutet, Sie waren nur ein Auftrag. Er hat Sie nicht gehasst. Doch das hat sich inzwischen geändert.« Sie hielt inne, weil ihr Atem schneller geworden war. Für einen Moment schloss sie die Augen, dann öffnete sie sie langsam blinzelnd wieder.
    Julia sagte sachlich: »Darüber wurde ausführlich in den Medien berichtet, Kathryn. Sein Gesicht war auch zu sehen. Die Tatsache, dass er wahrscheinlich ein Auftragskiller ist, das alles wurde gesagt.«
    »Immer noch die kleine Skeptikerin«, sagte Kathryn, während sie den Rock zwischen ihren langen Fingern zerknüllte. »August sagte, dass Sie außer ihm den Menschen selten etwas glaubten. Aber ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt, Julia, und es war mehr, als in den Nachrichten gebracht wurde. Ich habe in ihn hineingesehen, sein Wesen erkannt. Er ist sehr gefährlich und sehr schlau, dabei ist er schon fast nicht mehr menschlich. Er ist leer und kalt. Er will Sie umbringen, und das aus tiefstem Herzen.«
    »Die Polizei hat seinen Namen nicht an die Medien weitergegeben«, sagte Cheney. »Haben Sie ihn in der Vision gesehen, Miss Golden?«
    »Ich bin keine Zirkusrobbe, Agent Stone.«
    Das reicht als Beweis, dachte Cheney. »Haben Sie zufällig seinen Aufenthaltsort gesehen? Wir müssen ihn schnappen, bevor er wieder auf Julia schießt. Helfen Sie uns, das Monster zu finden?«
    Sie holte tief Luft und ließ sie dann langsam wieder ausströmen. Der dunkle Blick aus den goldgrünen Augen, Hexenaugen, ließ nicht von ihm ab. Vielleicht hatte sie daher ihren Namen.
    »Ich glaube, er hat denselben Namen wie ein Schriftsteller. Ist das nicht sonderbar? Normalerweise denken die

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