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Hass

Hass

Titel: Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Coulter
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Menschen natürlich nicht über ihre eigenen Namen nach, aber hier habe ich etwas aufblitzen sehen. Er hat gerade ein Buch angeschaut und sich eins mit ihm gefühlt. Der Name eines Autors, passt das?«
    Mist. »Ja, das kommt hin.«
    »Gut. Nun zu seinem Aufenthaltsort. Er hat gerade nicht daran gedacht, wo er sich befindet. Aber er beobachtet mich – also eigentlich Julia – und er plant etwas. Ich habe eine konfuse Energie in ihm wahrgenommen, das Gefühl, dass er jedem entkommen, jeden besiegen und jeden töten kann, der ihn aufhalten will. Aber ich glaube, er hat schlechte Augen. Er hat schon eine Brille. Einen Moment lang hat er an eine Laseroperation gedacht, doch er hat Angst, weil ihm die Sehkraft zu wichtig ist.«
    Sie wandte sich Julia zu. »Wenn ich wieder in eine Vision über ihn hineingezogen werde, vielleicht sehe ich dann eher seinen Aufenthaltsort. Ich möchte nicht, dass er Sie tötet. August zu verlieren und Sie sechs Monate später, das wäre einfach zu viel. Aber ich verstehe nicht, wieso jemand Ihretwegen diese ganze Mühe auf sich nehmen sollte. Selbst wenn er den Grund kennt, denkt er nicht mal flüchtig daran. Er betrachtet Sie jetzt als Herausforderung, die größte Herausforderung, der er bei seinen Jagden jemals gegenüberstand. Er konzentriert sich jetzt völlig auf Sie.«
    Julia sagte: »Wer, glauben Sie, hat August umgebracht, Kathryn?«
    »Meiner Meinung nach?«
    »Ja, als Mensch, nicht als Hellseherin.«
    Kathryn sagte: »Ich weiß es nicht, aber Sie sollten mit Soldan Meissen sprechen.« Das hatte auch Bevlin Wagner gesagt, dachte Cheney. »Er war so neidisch auf August«, fuhr sie fort, »dass es ihn völlig aufgezehrt hat. Vielleicht ging es um etwas Einfaches wie Augusts berühmten Klientenstamm. Ich habe gehört, dass er einen von Augusts steinreichen, langjährigen Klienten für sich gewinnen konnte: Thomas Pallack.«
    Julia sagte: »Das wusste ich. Aber ich habe mit Augusts Klienten schon lange nicht mehr gesprochen. Thomas Pallack kam mehr als zehn Jahre lang zu August.«
    »Viele hielten sich von Ihnen fern, weil sie Sie für schuldig hielten und damit nichts zu tun haben wollten. Ich wette, dass, wer immer für Augusts Tod verantwortlich ist, Ihnen die Schuld in die Schuhe schieben wollte, Julia. Aber Sie haben die Ermittlungen überstanden. Derjenige, der den Killer angeheuert hat, hat meiner Ansicht nach Angst, dass Sie etwas herausfinden werden oder bereits einen Hinweis gefunden haben, der mit ihm in Zusammenhang gebracht werden könnte. Deshalb will er oder sie Sie tot sehen.«
    Sie seufzte. »Immerhin haben Sie Augusts Tagebücher. Da haben Sie die Möglichkeit, mit eigenen Augen nachzulesen, wie er Leben verändert hat, auch das Ihre. Sie können durch seine Zeilen erfahren, was ihn als Menschen ausmachte.« Sie seufzte wieder. »Ich wünschte, ich könnte seine Tagebücher lesen. Vielleicht könnten Sie sie mir irgendwann einmal zeigen, Julia …«
    »Ich weiß nichts von Tagebüchern, Kathryn. Ich habe sie nie gesehen.«
    Cheney sagte: »Haben Sie die Bücher je gesehen, Miss Golden?«
    Kathryn nickte. »Eines Abends vor etwa acht Monaten, habe ich ihm irgendwelche Papiere vorbeigebracht. August schrieb im Arbeitszimmer in ein Notizbuch, als ich hereinkam. Leider hielt er es so, dass ich nichts entziffern konnte. Er sagte, es sei die einzige bedeutsame Aufzeichnung seines Lebens. Alles andere seien nur leere Worte.«
    Sie stand auf. »Ich habe in zwanzig Minuten ein Treffen mit einem Produzenten. Agent Stone, Sie haben eine volle purpurne Aura, so wunderschön, lebhaft und kraftvoll wie ein herabstürzender Wasserfall. So eine Aura habe ich bei einem Polizisten noch nie gesehen.«
    Was sollte man dazu sagen?
    »Ach ja, da ist noch etwas. Sie haben ihm wehgetan, Julia. Der Mann hat daran gedacht, wegen seines Gesichts und Halses noch mehr Aleve zu nehmen. Sein Arm scheint nicht sehr wehzutun, zumindest dachte er nicht daran, als er über die Schmerztabletten nachdachte.«
    Das war alles in den Nachrichten gesagt worden, dachte Cheney, bis auf das mit den Schmerzmitteln. Die Aleve waren ein netter Touch. Verdächtige schmückten ihre Alibis immer mit Details aus, um sie glaubhafter erscheinen zu lassen. Bei Hellsehern war es offensichtlich nicht anders.
    »Ich habe seine tobende Wut gespürt, Julia. Dann schmerzten seine Füße, und er war kurz abgelenkt. Er trägt neue Stiefel von David Smith, wodurch er Blasen an den Fersen bekommt. Beim ersten Mal am Pier 39 ist er

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