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Hasstament

Hasstament

Titel: Hasstament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serdar Somuncu
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reitet eigentlich manche Frauen, sich dazu zu entscheiden, Polizistin zu werden, frage ich mich manchmal. Und warum gibt es für diese Polizistinnenfotzen eigentlich keine anständigen Klamotten? Diese Mannsweiber quetschen sich dann in irgendwelche Herrenhosen und ziehen sich ’ne Kapuze auf. Ich mein’, ich find’ Polizisten sowieso lächerlich, ja! Ich frag’ mich sowieso, wie man auf die Idee kommt, Polizist zu werden und dann mit ’ner Taschenlampe rumzulaufen, nachts Leute anzuhalten, ins Gesicht zu strahlen und zu sagen: ›Herr Schmitz, haben Sie ’ne Ahnung, warum wir Sie angehalten haben?‹
    Nein!
    Wahrscheinlich ist das derselbe Minderwertigkeitskomplex, der Leute auch dazu bringt, in einen Schützenverein zu gehen oder Mitglied im Swinger-Club zu werden, ja, oder sich die Zehennägel weiß zu lackieren, mit schwarzen Punkten.
    Ich weiß nicht, wie viele Minderwertigkeitskomplexe, wie viele Abarten von Minderwertigkeitskomplexen es auf dieser Welt gibt, die die Menschen dazu treiben, irgendwelches sinnloses Zeug zu tun.
    Aber am schlimmsten sind Polizistinnen. Noch schlimmer sind übrigens Soldatinnen.
    Früher waren die Emanzen ja noch auf ’nem anderen Trip, da wollten ’se Gleichberechtigung. Jetzt eifern ’se den Männern so sehr nach, dass sie die schlechteren Männer werden!
    Was kann ich mich darüber aufregen, dass nachts dann irgend so ’ne Polizistinnenfotze kommt, auf die ich normalerweise eher geil werden würde, wenn ’se halbwegs anständig aussieht und mir dann ihre Taschenlampe ins Gesicht hält, statt sich ’n Vibrator in die Muschi zu schieben!
    ›Wissen Sie, warum wir Sie angehalten haben?‹
    ›Ja, weil, ich Sie ursprünglich umbringen wollte, aber dann vom Gaspedal abgerutscht bin und so einen Schlingerkurs gefahren bin, der Ihnen vielleicht aufgefallen sein mag.‹
    Nächstes Mal frage ich die Bullen: ›Wissen Sie eigentlich, warum ich angehalten habe?‹
    Hehehe, ja.
    ›Damit Sie mir mit Ihrer Taschenlampe ins Gesicht leuchten.‹
    Fotzen!«

    SHN, Kapitel 60: Entschuldigung
    Serdar im Auto: »Es ist nun an der Zeit, nachdem man sich massiv beschwert hat, dass ich mich in aller Aufrichtigkeit entschuldige! Man mag es kaum glauben, auch ich bin zu einer hehren Tat fähig. Ich entschuldige mich bei zum Beispiel allen Negern, die ich beleidigt habe. Bei allen Fot… äh Frauen. Fällt mir noch ’n bisschen schwer, mich dran zu halten, an das neue Gebot.
    Ich entschuldige mich bei Juden, Huren, bei gläubigen Menschen, hehehehe, die sich zutiefst verletzt fühlen, weil ich sie in ihrer Gläubigkeit getroffen habe.
    Ich entschuldige mich bei meiner Mutter, bei meinem Penis, weit natürlich voneinander entfernt.
    Ich entschuldige mich nicht bei Guido Westerwelle, aber ansonsten bei allen.
    Bei Oliver Pocher auch nicht, der ist ja so tief gesunken mittlerweile, dass er seine Ex-Freundin öffentlich beschimpfen muss, um seiner Jetzt-Freundin zu zeigen, was er für ein toller Hengst ist.
    Ich entschuldige mich auch nicht bei Harald Schmidt oder bei Hella von Sinnen oder bei Mario Barth, die haben meine Entschuldigung nicht verdient, weil ich sie noch nicht ausreichend genug beleidigt habe! Da käme noch was, wenn man’s abrufen würde. Fotzen-Pimmel-Lutschgesicht-Arschloch-Dreckhurennutte, zum Beispiel. Lesbenloch, hehehe! Oder Klamauk-Clown, zum Beispiel, könnte man alles sagen, sag’ ich aber nicht, weil ich bin ja ’n friedliebender Mensch. ’N freundlicher, höflicher Zeitgeist, ja, Zeitgenosse … Geist … Zeit.
    Also ich entschuldige mich nur halb, das ist das Fazit dieser kleinen Ansprache. Warum soll man sich für Dinge entschuldigen, die man gar nicht verursacht hat? Andere Dinge verursachen, dass ich erst in die Not komme, mich entschuldigen zu müssen. Das ist viel schlimmer, als wenn man jemanden zu ’ner Straftat zwingt.
    Ja, deswegen ist es mir auch egal, die Leute sind sowieso unheimlich empfindlich geworden. Man kann ja nichts mehr sagen, ohne dass man Angst haben muss, dass man irgendjemanden beleidigt hat. Sagt man Fotze, fühlen sich sofort alle angesprochen, warum fühlen sich denn alle angesprochen, wenn man Fotze sagt? Sagt man Nazi oder sagt man Mullah oder man weiß ja gar nicht mehr, was man sagen soll.
    (Serdar steht an der Ampel, ein türkisches Paar überquert die Straße.)
    Apropos Mullah, da laufen ’se wieder. Der Mann allerdings hat ’ne Deutschland-Tasche in der Hand. Ist das geil? Hahaha, der hat ’ne Deutschland-Tasche in der Hand

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