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Hast du mich nie geliebt

Hast du mich nie geliebt

Titel: Hast du mich nie geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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zählte, bis sie wieder mit ihm zusammen sein konnte.
    Das war ein schrecklicher Gedanke, und sie verdrängte ihn sofort.
    So ging es nicht weiter! Sie musste endlich vernünftig sein!
    Ruhelos bewegte sie sich auf ihrer Sonnenliege am Pool.
    In diesem Moment ließ sich jemand auf der Liege neben ihr nieder.
    "Und?" fragte Nikos gespannt. "Warum sind Sie nicht beim Windsurfen?"
     
    Janine hatte den Eindruck, als würde sie aus einem Albtraum erwachen. Sie sah Nikos an, und bei seinem Anblick ging ein Strahlen über ihr Gesicht. Nikos versetzte es einen kleinen Stich. Etwas berührte ihn sehr tief, doch er wollte es nicht wahrhaben.
    Dies war die Reaktion, auf die er gehofft hatte. Sein Plan war erfolgreich – er hatte gewollt, dass sie sich nach ihm verzehrte. Und genau das schien passiert zu sein.
    Er sah es in ihren Augen, erkannte es an ihren Bewegungen, an der Art, wie sie sich aufrichtete, und an ihrem strahlenden Lächeln.
    "Ich … allein macht es keinen Spaß", erwiderte sie.
    "Aber zu zweit schon", meinte Nikos, griff nach ihrer Hand und zog sie hoch. Dann betrachtete er sie prüfend.
    "Sie brauchen ein T-Shirt", erklärte er. "Sonst holen Sie sich einen Sonnenbrand. Auf dem Wasser brennt die Sonne noch viel stärker."
    Wortlos holte Janine ein weißes Shirt aus ihrer Tasche und streifte es über. Nikos nickte befriedigt.
    "Ja, das ist schon besser. Wollen wir los?"
    Sie streckte ihm wortlos die Hand hin. Er nahm sie und ging mit Janine hinüber zur Windsurfing-Station.
    Noch immer glaubte sie zu träumen. Aber diesmal war es ein wunderbarer Traum. Sie hatte sich so allein und verlassen gefühlt, war so niedergeschlagen gewesen bei dem Gedanken, sie könnte Nikos vielleicht nie wiedersehen. Und jetzt war er da! Und alles war in Ordnung. Er hielt ihre Hand, und sie fühlte sich geborgen wie schon lange nicht mehr. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie sich keine Sorgen mehr machen musste. Nikos würde sich um alles kümmern.
    Tatsächlich schien er auch beim Surfen Experte zu sein. Er sprach mit dem Trainer und wählte schließlich zwei Bretter aus: ein Anfängerbrett für Janine und ein etwas größeres Brett für sich selbst.
    "Sie haben Glück, der Wind ist heute Morgen nicht sehr stark", sagte er. "Ideal für Anfänger. Ich habe auch schon eine Weile nicht mehr gesurft. Mal sehen, wie gut Sie sind."
    Janine errötete. "Ich fürchte, ich bin nicht besonders gut", meinte sie verlegen.
    "Woher auch? Nach einer Stunde? Gut, dann wollen wir doch mal sehen, ob ich Ihnen nicht noch etwas beibringen kann."
    Die nächste Stunde verstrich wie im Flug. Janine war tatsächlich nicht besonders begabt, was das Surfen anging. Immer wieder fiel sie ins Wasser, aber diesmal war es ihr egal. Weil Nikos sie lehrte, weil er wieder da war.
    Und weil dies eine wunderbare Gelegenheit war, ihm nahe zu sein. Immer wieder half er ihr aufs Brett und tröstete sie, bevor sie den Mut verlor.
    Irgendwann hatte sogar Janine den Eindruck, Fortschritte zu machen. Keine großen, aber immerhin gelang es ihr, ein paar Minuten lang auf dem Brett zu stehen und durch die Wellen zu gleiten.
    Nikos lobte sie, und dann beschlossen sie, dass es für diesen Tag genug sei.
    "Sie brauchen einfach mehr Übung", meinte er.
    "Ja, mindestens ein Jahr lang."
    "So schlimm ist es nun auch wieder nicht."
    Janine lachte unbekümmert. Sie hatte nicht den Ehrgeiz, eine Meistersurferin zu werden. Doch schlagartig verging ihr das Lachen. Sie hatte bemerkt, wie Nikos sie ansah. Nicht sie, sondern ihr nasses T-Shirt, unter dem sich ihre Brüste deutlich abzeichneten. Sie schluckte.
    Und sie merkte, wie ihr Körper reagierte. Jeder Nerv schien zum Leben zu erwachen, ein Kribbeln breitete sich in ihr aus.
    Fasziniert sah Nikos sie an. Dann glitt sein Blick von ihren Brüsten zu ihrem Gesicht.
    Janine sah ihn starr an.
    "Nikos, ich …"
    Er lächelte, und die Zeit schien stillzustehen.
    Dann bückte er sich und griff nach ihrem Brett. Er drehte sich um. Das Einzige, was er zu ihr sagte, war: "Es ist Zeit fürs Mittagessen!"
    Sie nahmen das Mittagessen in der kleinen Strandbar ein. Nikos trank ein Bier, Janine bestellte ein Glas Weißwein. Der Wein stieg ihr zu Kopf wie Champagner.
    Genau wie Nikos. Er war wie eine Droge für sie, etwas, das sie beschwingte und verzauberte.
    Es war himmlisch, wieder mit ihm zusammen zu sein. Geradezu himmlisch, ihn anschauen, ihm nahe sein zu dürfen. Himmlisch, ihm zuzuhören, seiner Stimme zu lauschen, seinen Blick zu erwidern

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