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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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liebt. Ich versuchte sie davon zu überzeugen, dass ich der perfekte Mann für sie war, weil sie nicht jede freie Minute mit mir verbringen müsste.”
    “Ganz sicher nicht. Immerhin lebten Sie zu der Zeit ja auch noch in Virginia.”
    Brad machte eine wegwerfende Handbewegung. “Das ist lange her, einige Jahre.”
    “Und Sie haben sie seitdem nicht wieder gesehen?”
    “Oh doch, hin und wieder haben sich unsere Wege gekreuzt.”
    Joe legte das vergrößerte Foto auf den Tisch, das Brad mit Genevieve und Betty zeigte.
    “Sind Sie das?”
    “Sieht ganz nach mir aus.”
    “Ihnen ist doch klar, dass die andere Frau auf dem Foto eine der vermissten Prostituierten ist, oder?”
    “Nein!”, rief Brad erschrocken. Er schien ehrlich überrascht zu sein – oder er war ein verdammt guter Schauspieler.
    “Haben Sie mal ihre Dienste in Anspruch genommen?”
    Brad betrachtete das Foto gedankenverloren. “Nein … ich war bei ein oder zwei anderen Frauen, nicht bei ihr.” Er hob den Kopf. “Beurteilen Sie mich nicht danach, dass ich zu Nutten gehe. Ich bin gern in Bars, und ich mag Frauen. Manchmal ist es mir lieber, wenn ich eine gute Nutte finde, anstatt mir diese Spielchen in den Bars anzutun, bevor eine Frau mitgeht. So ist alles klar geregelt, ich zahle im Voraus, und das war’s. Hören Sie, meine Karriere ist mir wichtiger als alles andere. Ich bin im Moment nicht an einer festen Beziehung interessiert. Wer weiß? Vielleicht hätte ich mich ja in Leslie verliebt, wenn sie bei unserer Begegnung nicht schon in Matt verliebt gewesen wäre. Sie sollten sich nichts vormachen, Leslie liebt ihn immer noch.”
    “Sie können mit mindestens einer der vermissten Prostituierten in Verbindung gebracht werden, und Sie waren mit Genevieve befreundet. Manch einer würde sagen, dass das ziemlich verdächtig aussieht.”
    “Was? Dass ich zu Nutten gehe?”
    “Wie oft sind Sie aus Virginia hergekommen?”, wollte Joe wissen.
    “An ein paar Wochenenden, mehr nicht.”
    “Es wäre interessant, die exakten Daten zu kennen.”
    Brad musterte Joe, dann schüttelte er den Kopf. “Sie wollen meinen Kalender sehen? Können Sie haben.”
    “Wollen Sie, dass ich Sie von meiner Liste der Verdächtigen streiche? Dass ich Sie in Ruhe lasse?”
    “Na klar will ich das. Vielleicht hätte ich Ihnen das eine oder andere schon früher sagen sollen. Aber verdammt noch mal! Sie haben auch keinen wissen lassen, dass Sie in einer Stadt, in der Millionen Menschen leben, auf die Idee kommen, jemand aus Leslies unmittelbarem Bekanntenkreis müsse der Mörder oder Entführer oder sonst was sein!” Er machte einen gereizten Eindruck. “Wollen Sie wissen, mit wem Genevieve Streit hatte? Mit Hank Smith.”
    “Worum drehte sich dieser Streit?”
    “Keine Ahnung. Ich war eines Abends zu Fuß unterwegs – auf der Suche nach einer Nutte, falls Sie das interessiert –, als ich die beiden in einem Café sah. Ich wollte eigentlich Hallo sagen, aber sie waren zu sehr in ihren Streit vertieft.”
    Joe war froh, dass er diesen Platz gewählt hatte, da er so sehen konnte, wie Eileen Brideswell zusammen mit Robert Adair den Pub betrat.
    “Wollen Sie ein paar Wings?”, fragte Joe.
    “Was?”
    “Wings. Chicken Wings. Ich verhungere nämlich.”
    “Ja, okay, bestellen Sie ruhig ein paar.”
    “Es sei denn, Sie haben nicht mehr zu erzählen und wollen Ihre Ruhe vor mir haben.”
    “Wings sind schon okay”, meinte Brad und nippte an seinem Guinness.
    Joe winkte die Kellnerin zu sich heran und gab seine Bestellung auf. Weder Robert noch Eileen hatten bislang von ihnen Notiz genommen.
    “Und was läuft da zwischen Ihnen und Leslie?”, unterbrach Brad Joes Gedankengang.
    “Wie bitte?”
    Brad lehnte sich zurück. “Sie sind kein alter Freund von ihr, richtig? Sie mögen ja Matts Cousin sein, aber kennengelernt haben Sie Leslie erst vor ein paar Tagen, richtig?”
    Joe warf Brad einen durchdringenden Blick zu. “Ich sage dazu nur so viel: Ich würde für Leslie mein Leben geben, und ich würde für sie töten.”
    Gut eine Minute lang erwiderte Brad nichts, dann sagte er: “Sehen Sie, das ist ein Punkt, in dem Sie mich nicht verstehen. Ich würde für niemanden mein Leben geben. Leslie weiß das, aber sie hasst mich nicht dafür. Es kann nicht die ganze Welt so anständig und so selbstlos sein wie Matt … oder wie Sie. Was glauben Sie, was es auf sich hat, dass sie mit Toten so gut kann? Ich profitiere davon nur, weil ich für Dinge gelobt werde,

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