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Hastings House

Hastings House

Titel: Hastings House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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geworden war, dass sie ihren Kaffee selbst würde aufsetzen müssen.
    “Greta sagte, ich darf bald einen Tag in der Woche die Führungen leiten. Als Führerin gibt es allerdings nicht mehr Geld, als ich jetzt bekomme. Die anderen Führer haben genug Geld. Tandys Mann ist steinreich, und Jeff Green ist Soldat im Ruhestand. Er hat seine Pension. Aber ich liebe die Geschichte, die mit diesem Haus verbunden ist. Wenn ich es mir leisten könnte, würde ich auch umsonst hier arbeiten.”
    “Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Lösung finden, damit es erst gar nicht so weit kommt”, versprach ihr Leslie. “Milch und Zucker?”
    Melissa hielt inne und sah sie an, dann wurde sie rot im Gesicht, als sie erkannte, dass Leslie in der Zwischenzeit den Kaffee aufgesetzt hatte. “Oh nein, das tut mir leid.”
    “Schon okay. Ich finde Ihren Enthusiasmus wunderbar”, versicherte Leslie und meinte es auch so. Sie mochte diese junge Frau, und besonders den Eifer, mit dem sie ans Werk ging. Jetzt musste Leslie sie nur noch davon überzeugen, sie wie einen ganz normalen Menschen zu behandeln …
    “Können Sie sich vorstellen, was sich hier schon alles zugetragen hat? Die Kämpfe, die Brände ringsum. Unglaublich, dass dieses Haus immer wieder von den Flammen verschont blieb. Und sogar die Explosion im letzten Jahr … oh Gott, nein! Entschuldigen Sie, dass ich schon wieder davon anfange.”
    “Melissa, bitte entspannen Sie sich doch.”
    Der Kaffee war endlich durchgelaufen. Leslie schenkte zwei Tassen ein, während Melissa sich nervös zu ihr stellte.
    “Die anderen sind alle sehr besorgt um Sie, müssen Sie wissen.”
    “Das ist aber nicht nötig.”
    “Jeder sagt, Sie und Matt seien ein Traumpaar gewesen. So verliebt und so … oh nein, ich lasse aber auch kein Fettnäpfchen aus!”
    “Ich habe ihn sehr geliebt, und liebe ihn noch immer. Ich bin gern wieder hier, weil ich dann an ihn denken kann. Es ist in Ordnung, wenn Sie über ihn reden. So sorgen wir dafür, dass geliebte Menschen nicht vergessen werden.”
    Melissa stand schweigend neben ihr, während Leslie Milch in ihren Kaffee gab.
    “Können Sie ihn sehen?”, fragte die junge Frau plötzlich.
    “Was?”
    “Die Leute sagen, dass Sie … na ja, dass Sie so eine Art übersinnliche Wahrnehmung haben. Einen sechsten Sinn oder so etwas … ESP heißt das, glaube ich.”
    “Dann irren sich die Leute”, entgegnete Leslie, die sich sagte, dass das nicht gelogen war. Es war bestimmt nicht ESP, womit sie jeden Tag leben musste.
    “Wirklich nicht?” Melissa klang enttäuscht.
    “Sorry.”
    Melissa seufzte und trank einen Schluck Kaffee. “Ehrlich gesagt … ich hatte mir vorgestellt, hier bei Ihnen zu sein und herauszufinden, dass der Geist eines Soldaten aus dem Freiheitskrieg in diesem Haus sein Unwesen treibt, jemand, der für sein Land gestorben ist.”
    “Wissen Sie was? Wenn ich einen Geist treffe, werde ich ihn fragen, ob er eine gute Geschichte weiß. Die kann ich Ihnen ja dann erzählen.”
    Die junge Frau lief im Gesicht rot an.
    “Ich meine das ernst. Ich werde mich darum kümmern. Es gibt einige interessante Geschichten über dieses Haus. Wussten Sie, dass es während des Bürgerkriegs eine Anlaufstelle der Underground Railroad auf dem Weg in die Nordstaaten und weiter nach Kanada war? Und dass es nicht weit vom Anfang der Wall Street entfernt liegt, wo 1711 ein Sklavenmarkt eingerichtet wurde?”
    “Den Namen hat die Straße von den Holländern, weil die da eine Mauer gebaut hatten”, sagte Melissa. “Ich weiß das, weil ich Führungen leiten werde. Aber ich nehme an, das wussten Sie schon.”
    “Ähm … ja”, antwortete Leslie so diplomatisch, wie sie konnte.
    “Ich vergraule Sie doch nicht etwa, oder?”, fragte Melissa.
    “Nein, überhaupt nicht”, versicherte Leslie ihr und sah auf die Uhr. “Allerdings muss ich los, wir müssen mit den Ausgrabungen weitermachen.”
    “Ach, Sie Glückliche.”
    “Hey, wir werden was für Ihre Zukunft tun, einverstanden? Sie machen Ihre Arbeit mit viel Liebe und Engagement, das sind die wichtigsten Voraussetzungen.”
    “Meinen Sie?”
    “Ja, meine ich. Aber jetzt muss ich wirklich gehen.”
    “Essen Sie gar nichts? Wow. Darum sind Sie so gertenschlank.”
    “Ich esse genug Doughnuts bei der Arbeit”, beteuerte Leslie.
    “Ich wünschte, ich könnte Doughnuts essen.”
    Leslie überlegte, ob es irgendetwas gab, was sie sagen konnte, ohne Melissas Gefühle zu verletzen. “Na ja … ich habe

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