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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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nichts würde so sein wie früher. Was Beltran wollte, war nicht falsch. Nur der Weg, wie er es zu erreichen suchte, war falsch. Er selber würde einen sichereren Weg finden.
    Er merkte mit Erstaunen und Entsetzen, welche Richtung seine Gedanken einschlugen. Was hatte er mit all dem zu tun?
    Vor weniger als einem Jahr war er auf dieser Straße von Nevarsin gekommen und hatte geglaubt, er habe kein Laran , sei frei, sein Erbe beiseite zu schieben und in den Weltraum zu reisen, den terranischen Raumschiffen an das andere Ende des Imperiums zu folgen. Er blickte auf zu der hellvioletten Scheibe von Liriel am Mittagshimmel und dachte, daß noch kein Darkovaner je auch nur seinen Fuß auf einen ihrer Monde gesetzt hatte. Sein Großvater hatte ihm versprochen, er würde ihm beim Weggehen behilflich sein, wenn Regis noch wollte. Er würde sein Wort halten.
    Noch zwei Jahre, die den Kadetten und den Comyn gewidmet waren. Dann würde er frei sein. Und dennoch schien ihn eine unsichtbare Last niederzudrücken, als er seine Pläne für die Freiheit schmiedete.
    Danilo zügelte plötzlich sein Pferd.
    »Reiter, Lord Regis. Vor uns auf der Straße.«
    Regis schloß zu ihm auf und ließ die Zügel lose über den Hals des Ponys hängen. »Sollen wir die Straße verlassen?«
    »Ich glaube nicht. Wir sind nun tief in den Domänen. Hier seid Ihr sicher, Lord Regis.«
    Regis hob bei dem förmlichen Ton die Augenbrauen und merkte plötzlich deren Gewicht. In der Einsamkeit der letzten Tage, unter extremen Belastungen, waren alle zwischenmenschlichen Barrieren gefallen. Sie waren zwei Jungen gleichen Alters, Freunde, Bredin . Jetzt, in den Domänen, vor anderen, war er wieder der Erbe der Hasturs und Danilo sein Waffenbruder. Er lächelte ein wenig kläglich, akzeptierte aber die Notwendigkeit und ließ Danilo ein paar Schritte vorausreiten. Er blickte auf den Rücken des Freundes und dachte mit sonderbarem Schauder, daß es stimmte, daß es nicht bloß Worte waren: Danilo würde für ihn sterben.
    Es war ein furchterregender Gedanke, wenn er ihm auch nicht so fremd hätte sein sollen. Er wußte ganz genau, daß die Wachsoldaten, die ihn schon als kränklichen kleinen Jungen hierhin und dorthin begleitet hatten oder mit ihm nach Nevarsin und zurückgeritten waren, durch viele Eide verschworen waren, ihn mit ihrem Leben zu beschützen. Aber es war ihm niemals richtig klargeworden, bis ihm Danilo aus freien Stücken und aus Liebe jenes Versprechen gegeben hatte. Er ritt gleichmäßig weiter, mit der anerzogenen Beherrschung, die man ihm eingeimpft hatte, doch sein Rücken war mit Gänsehaut überzogen, und er spürte jedes Haar auf dem Unterarm zu Berge stehen. War es dies, was es ausmachte, ein Hastur zu sein?
    Jetzt konnte er die Reiter sehen. Die ersten Männer trugen die grün-schwarzen Uniformen, die er selber im letzten Sommer getragen hatte. Wachsoldaten der Comyn! Dann sah er andere, die keine Uniform trugen. Aber sie hatten keine Fahnen, keine Abzeichen. Das war eine kriegerische Gruppe. Oder zumindest eine, die auf Kampf vorbereitet war!
    Gewöhnliche Reisende hätten die Straße verlassen und die Wachsoldaten passieren lassen. Doch statt dessen ritten Danilo und Regis in gleichmäßigem Tempo direkt auf sie zu. Der erste Wachmann – Regis erkannte ihn als den jungen Offizier Hjalmar – senkte den Speer und forderte ihn förmlich auf, sich zu erkennen zu geben.
    »Wer reitet in den Domänen …« Er brach ab und vergaß die richtigen Worte. »Lord Regis!«
    Schnell ritt Gabriel Lanart-Hastur auf sie zu und lenkte sein Pferd neben das von Regis. Er streckte ihm beide Hände entgegen. »Dank sei dem Herrn des Lichts, du bist gesund! Javanne war fast wahnsinnig vor Angst um dich!«
    Regis merkte plötzlich, daß man Gabriel wohl für sein Verschwinden verantwortlich gemacht hatte. Er schuldete ihm eine Abbitte. Doch jetzt war keine Zeit dazu. Die Reiter umrundeten sie, und er bemerkte inmitten der Wachsoldaten viele Mitglieder des Rates der Comyn und andere, die er nicht kannte. An der Spitze ritt auf einem großen grauen Pferd Dyan Ardais. Sein ernstes, stolzes Gesicht entspannte sich leicht, als er Regis erkannte, und er sagte mit rauher, aber melodischer Stimme: »Du hast uns alle Angst eingejagt, Vetter. Wir befürchteten, du seist entweder tot oder in den Bergen gefangen.« Sein Blick fiel auf Danilo, und seine Miene verdüsterte sich, doch er sagte fest: »Dom Syrtis. Es gibt eine Nachricht aus Thendara, die durch die

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