Hauch der Verfuehrung
unten gleiten, verstärkte dort den Druck, sodass sie ihm noch näher war. Mit der anderen strich er ihr über die Schulter, ließ sie dort ruhen, dicht unter ihrem Hals, eine warme Hand auf ihrer bloßen Haut über ihrem Ausschnitt, ehe er ein wenig weiter nach unten fuhr und sie behutsam um eine Brust schloss.
Sie konnte gar nicht mehr atmen, hatte das Gefühl, als schlüge der Blitz in sie ein, als er die volle Rundung prüfend wog und dann erfahren liebkoste, sacht knetete.
Ein Schauer purer Lust durchfuhr sie; besorgt, er könne dies falsch deuten, presste sie sich noch enger an ihn, fuhr ihm mit den Händen ins Haar, hielt seinen Kopf fest, während sie ihn küsste, mit Lippen und Zunge um mehr bettelte.
Er verstand. Sie spürte, wie seine Lippen sich leicht verzogen, dann nahm er ihre unausgesprochene Einladung an, vertiefte den Kuss. Der Rhythmus seiner Zunge war ihr fremd und vertraut zugleich.
In ihrem Kopf begann sich alles zu drehen, ihr Verstand versank in einem Nebel warmen Entzückens.
Sein Griff wurde fester; mit einer Hand streichelte er ihre eine Brust, dann fand er die empfindliche Spitze, rollte sie zwischen seinen Fingern, drückte zu, bis sie keuchend nach Luft schnappte. Bis Wonne sie erfasste, sich unter ihrer Haut als Hitze ausbreitete, wie eine Welle sich in ihrem Schoß sammelte und zu pulsieren begann.
Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den Fensterrahmen, zog sie mit sich, während seine Finger weiter geschickt mit ihrer Brustspitze spielten. Seine andere Hand nahm er von ihrer Taille, ließ sie über ihre Hüfte zu ihrem Po gleiten, streichelte sie dort, immer eindeutiger, dann fasste er fester zu und knetete.
Ihre Knie gaben nach. Er hielt sie fest, hilflos, immer erhitzter, immer wollüstiger. Verlangen loderte auf und breitete sich aus; mit Händen und Mund, Lippen und Zunge fachte er die Flammen an.
Sie umklammerte seinen Kopf, erwiderte den Kuss und spürte ein unbekanntes Drängen in sich ...
Polternde Schritte ertönten auf der Treppe hinter der Tür, kamen rasch näher.
Sie brachen den Kuss ab. Sie hörte einen unterdrückten Fluch, erkannte, dass nicht sie ihn ausgestoßen hatte, auch wenn er ihr aus dem Herzen sprach.
Gerrard fasste sie um die Taille und lehnte sie gegen den Fensterrahmen, dann machte er ein paar Schritte zurück, schnappte sich Stift und Block.
Die Tür schwang auf. Barnaby stand auf der Schwelle. Er atmete schwer, und sein Gesicht war rot von dem schnellen Laufen.
Sie schauten ihn verwundert an.
Er erwiderte ihren Blick, winkte mit einer Hand. »Entschuldigung, aber ...«Er sah Gerrard an. »Wir haben einen Leichnam gefunden.«
»Ich war draußen bei einem Spaziergang - ich habe den Weg auf der nördlichen Anhöhe entlang genommen.« Barnaby blickte über seine Schulter nach hinten zu Gerrard und
Jacqueline, die ihm eilig durch den Küchengarten folgten. »Der Weg führt durch den Garten des Hades - da sind überall Zypressen, ein kleiner Wald. Da fiel mir auf, dass ein Teil der Böschung weggebrochen war ... da bemerkte ich etwas mit einer merkwürdigen Form; daher bin ich hochgeklettert, um nachzusehen.«
Unersättlich neugierig - Gerrard hatte gesagt, das sei sein Freund. Barnaby sah sie an. Jacqueline erwiderte seinen besorgten Blick mit grimmiger Entschlossenheit. »Wer ist es?«, fragte sie.
Barnaby warf Gerrard einen flehentlichen Blick zu, dann sah er wieder nach vorn. »Es ist kein ... kein Leichnam eines kürzlich Verstorbenen.«
Ihr Magen revoltierte, aber sie biss die Zähne zusammen. Im Atelier war es zu einem kleinen Wortwechsel gekommen, als Barnaby versucht hatte, sie zurückzulassen. Gerrard war seiner Meinung, hatte das aber klugerweise für sich behalten; am Ende hatte er sie am Arm gefasst und zugestimmt, sie mitzunehmen.
Aber glücklich war er darüber nicht.
Sie schob das Kinn vor. Das hier war ihr Zuhause, und wenn im Garten Leichen vergraben waren, dann musste sie das wissen.
Ihr Herz klopfte heftig, und ihr war leicht schwindelig. Schwere Wolken waren aufgezogen und hatten den windigen, aber ansonsten schönen Morgen in einen schwülen Nachmittag verwandelt; Donnergrollen war aus der Ferne zu hören, und die metallische Anmutung von Blitzen lag in der Luft. Als sie von der Holzpergola traten und den Weg durch die Weinreben in den Garten des Dionysos hinaufstiegen, war sie doch froh über Gerrards Hand an ihrem Ellbogen, mit der er ihr Halt gab.
Barnaby hatte ihren Vater und Treadle alarmiert, ehe er sie suchen
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