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Haunted (German Edition)

Haunted (German Edition)

Titel: Haunted (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Von ihrem Haus konnte man den Mond und die Sterne nicht sehen.
    Warum das der Fall war, wusste sie nicht, aber sie lief langsam den Gehsteig entlang und schaute eine Weile nach oben. Der Himmel war klar und wunderschön, wie sie sich aus ihrer Kindheit daran erinnerte. Sie erwartete, einen besonderen Grenzpunkt zu finden, ab dem man die Sterne und den Mond nicht mehr länger sehen konnte, aber stattdessen blendeten die Lichter am Himmel langsam aus, als wären sie allmählich verdunkelt oder abgeschaltet worden. Bis sie die Grenze ihres Gartens erreichte, war der Himmel kohlrabenschwarz.
    Was bedeutete das? Keine Antworten lagen nahe, aber das Ausmaß des Phänomens bewirkte, dass sie sich klein und hilflos fühlte. Das war viel größer, als nur einen Geist in ihrem Haus zu haben. Sie lief auf dem Gehsteig in die andere Richtung, und das Gleiche wiederholte sich: Der Mond und die Sterne tauchten langsam wieder auf, als sie sich von ihrem Garten entfernte.
    Sie kehrte zu ihrer Einfahrt zurück und stand einen Moment lang da, unschlüssig, ob sie wieder nach drinnen gehen wollte. Im Moment fühlte sie sich jedoch drinnen sicherer als draußen, und sie betrat die Veranda, öffnete die Haustür und lief ins Wohnzimmer – wo das Licht plötzlich anging und der Wäschekorb zum Vorschein kam, der mitten am Boden stand.
    Aus der Küche hörte sie, wie eine Tür aufflog und gegen die Wand knallte. Fest.
    Die Tür zum Keller.
    Damit konnte sie sich jetzt nicht auseinandersetzen, und sie rannte schnell den Flur hinunter ins Schlafzimmer, sich nicht die Mühe machend, die Kellertür zu kontrollieren, sich nicht die Mühe machend, die Lichter im Wohnzimmer auszuschalten. Schwer atmend schloss sie hinter sich die Tür und stemmte sich instinktiv dagegen, um irgendetwas davon abzuhalten, hereinzukommen. Sie dachte daran, Julian aufzuwecken, dachte daran, ihm zu sagen, nach oben zu gehen und die Kinder zu holen und sie für die Nacht bei sich schlafen zu lassen, aber dann sah sie ihn auf dem Bett, und ihre Angst und diese Gedanken flohen augenblicklich aus ihrem Kopf. Er hatte nämlich beschlossen, nackt zu schlafen, und hatte das Laken und die Decke weggetreten. Er lag auf seinem Rücken und seine Erektion ragte hoch in die Luft.
    Alles vergessend, lief sie vorwärts und streifte sich ihre Kleider ab, bevor sie auf das Bett kletterte.
    Sie blies ihm einen, während er schlief, fieberhaft seine Erektion bearbeitend, und er kam in ihrem Mund, während er immer noch schlief.
    Sie schluckte, masturbierte, schloss dann die Augen und träumte von einer Welt, in der es keine Sterne, keinen Mond und keine Sonne gab, und der Himmel immer schwarz war.

Vierundzwanzig
    Wieder einmal verbrachte Julian den größten Teil des Vormittags damit, Informationen über ihr Haus, ihre Straße und ihre Stadt nachzuschauen. Sein Abgabetermin war real und war fast da, aber Claire wollte, dass er weiterforschte und versuchte, über die Geschichte ihrer Immobilie herauszufinden, was er konnte. Sie würde nicht spezifizieren, was sie hoffte, mit solch einem Wissen zu tun, aber er kannte ihre Denkweise und wusste, dass sie wahrscheinlich einen Plan hatte. Obwohl er nicht sagen konnte, ob dieser Plan beinhaltete, die Maklerin und die Verkäufer zu verklagen, weil man ihnen vorenthalten hatte, dass es in ihrem Haus spukte, oder ob es darum ging, irgendeine Art Ritual durchzuführen, um den Geist auszutreiben.
    Sie war jedoch klug und hartnäckig, und sie hatte eine viel bessere Chance, einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu finden als er.
    Natürlich wollte sie nicht, dass er diese Dinge hier nachschlug, zu Hause, nicht nach dem, was ihr passiert war. Aber es war Tag und er fühlte sich mutig.
    Außerdem wollte ein Teil von ihm, dass ihm so etwas passierte.
    Wie es mit Internet-Recherche oft der Fall war, scrollte er schließlich eine Liste mit Artikeln und Webseiten durch, die nicht das Geringste mit dem vorliegenden Thema zu tun hatten. Und aller Wahrscheinlichkeit nach würde es sich, sobald er tatsächlich sachbezogene Informationen fand, um einen knappen allgemeinen Überblick handeln, dem Gegenstück zu einem Reader’s Digest -Artikel.
    Sein Job war es, Webseiten zu gestalten, aber selbst er musste zugeben, dass es da draußen im Netz viel unnötigen Schwachsinn gab.
    Nach fünfzig erfolglosen Minuten stellte Julian die Rahmenbedingungen neu ein, um die Suche einzugrenzen, aber es gab immer noch achtundzwanzigtausend Treffer, und erst auf der fünften Seite

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