Haunted (German Edition)
Nase. »McDonald’s?«
»Dann Taco Bell.«
» Ich will zu McDonald’s!«, verkündete James.
»Wir werfen eine Münze. Aber kommt schon; wir müssen gehen.«
» Ich muss gehen«, sagte Megan und lief den Flur hinunter ins Badezimmer.
Julian ertappte sich dabei, wie er mit seinen Schlüsseln klapperte. Er hatte nicht bemerkt, wie nervös er war, wie sehr er aus dem Haus verschwinden wollte, bis seine Tochter sagte, sie müsse das Badezimmer benutzen. James schaute in die andere Richtung und wollte etwas sagen, aber Julian schnitt ihm das Wort ab. » Du kannst bei Taco Bell gehen.«
»McDonald’s!«
»Egal.«
Sobald Megan fertig war, führte er die Kinder aus dem Haus und entspannte sich erst, als sie sicher im Van saßen.
»Du hast gesagt, wir werfen eine Münze«, meinte James.
Julian nickte. »Das werden wir.«
»Aber wie wissen wir, wohin wir gehen, wenn wir es nicht am Anfang machen?«
Julian drückte sich vom Sitz hoch, um eine Hand in seine Hosentasche stecken zu können. Er holte ein Zehncentstück heraus. »Okay, entscheidet euch!«
»Kopf!«, sagten beide gleichzeitig.
»Eine Person bekommt Kopf; eine Person bekommt Zahl«, erklärte er geduldig.
»Ich will Kopf«, behauptete James stur.
Megan seufzte melodramatisch. »Gut.«
Julian warf die Münze. »Zahl«, verkündete er.
»Ha!«, sagte Megan, zeigte mit dem Finger in das Gesicht ihres Bruders und grinste.
»Also Taco Bell.« Julian fuhr zum Fastfood-Restaurant, wo sie ein halbwegs harmonisches Essen zu sich nahmen, bevor sie sich auf den Weg zur Bibliothek machten. James ließ sich vor einem der Computer nieder, und Megan schlenderte durch die Regale für Jugendliche, während Julian zum Auskunftsschalter lief, um mit der Bibliothekarin zu sprechen. Wie er vermutet hatte, verfügte die Bibliothek tatsächlich über viel Material zum Thema Heimatkunde. Es gab sogar einen »Heimatkunde-Raum« in der Größe einer Abstellkammer, nur mit Büchern, Broschüren, Flugblättern und Zeitschriften darin in Bezug auf die Geschichte von Jardine und Tomasito County. Das meiste Material konnte man nicht ausleihen, aber man konnte es in der Bibliothek studieren, und Julian zog zwei Bücher heraus, die vielversprechend aussahen: der relativ neue Band New Mexiko-Spukgeschichten und das erheblich ältere Buch Tomasito County-Geschichten . Hinter einer Vitrine gab es stapelweise alte Zeitungen, und er fragte die Bibliothekarin, ob er sie durchschauen könnte, aber sie erwiderte, dass die Zeitungen in einem zerbrechlichen Zustand wären und in dieser Vitrine zum Schutz aufbewahrt würden. Es ständen jedoch Mikrofiches zur Verfügung und ein Projektor neben den Computern, und sie zeigte ihm den Aktenschrank, in dem die Mikrofiches aufbewahrt wurden, ihm erklärte ihm, wie sie nach Jahren sortiert wären.
Julian konnte nicht den ganzen Tag in der Bibliothek verbringen, und selbst wenn er könnte, würde er nicht in der Lage sein, alles zu lesen. Also überflog er die Bücher, von denen keines von beiden so hilfreich war, wie er gehofft hatte, bevor er sich eine Handvoll Mikrofiches schnappte und sich hinsetzte, um durch die Schlagzeilen aus den Anfangstagen von Jardine zu scrollen. Die Zeitungen gingen nicht so weit zurück, wie er wollte – vielleicht konnten damals nicht genug Leute lesen – aber er fing bei 1900 an und begann, sich nach vorne zu arbeiten.
Megan kam her, während er noch bei der Hälfte von 1901 war, und fragte, ob sie am Nachmittag zu ihrer Freundin Kate nach Hause gehen könnte. Kate stand neben ihr; die beiden hatten sich offensichtlich zufällig getroffen.
Oder sie hatten absichtlich geplant, sich hier zu treffen.
Es war unmöglich, mit den Handy-Tricks der Teenager-Mädchen mitzuhalten.
Kate lächelte schüchtern. »Hallo, Mr. Perry.«
Julian schaute von einer zur anderen. »Du kannst gehen«, sagte er zu Megan. »Wenn deine Mom zu Hause ist«, meinte er zu Kate.
»Meine Mom ist hier. Mom!«, rief sie.
Von genervten Stammkunden folgte ein Pst-Chor, und die Bibliothekarin am Schalter vorne warf ihr einen bösen Blick zu, aber Sekunden später stand Kates Mutter vor ihm, und die beiden sprachen über die Logistik. Sie und Kate würden erst ins Kaufhaus gehen, aber dann nach Hause und Megan könnte sie gerne begleiten.
»Wann soll ich sie abholen?«, fragte Julian.
»Ach, ich fahre sie her. Wann soll sie zurück sein?«
»Um fünf Uhr«, beschloss Julian.
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, ging seine Tochter
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