Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Angst

Haus der Angst

Titel: Haus der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Neggers
Vom Netzwerk:
„Die Frau ist in dich verliebt.“
    „Das stimmt überhaupt nicht. Sie hat sich nur von einer Laune mitreißen lassen. Und selbst wenn sie es wäre, was kann ich dagegen machen? Sie ist ein kompetentes Mitglied meines Teams.“
    „Oh Gott. Du klingst, als würdest du über deinen Lieblings-Federhalter sprechen.“
    „So war es aber nicht gemeint. Sidney, ich werde Barbara Allen nicht entlassen, nur weil sie ein bisschen verrückt gespielt hat. Sollte sie tatsächlich zum Problem wird, dann kann ich mich immer noch darum kümmern.“
    „Davon bin ich überzeugt. Entschuldige, dass ich mich eingemischt habe.“
    Ihre Stimme klang neutral, nicht verletzt. Jack lächelte. „Dann misch dich wieder aus. Aber es ist nett, mit jemandem zu reden, der die Dinge so vernünftig sieht.“ Er seufzte. Der Martini entspannte ihn. Vielleicht war es auch nur Sidneys Gesellschaft. „Ich denke, ich sollte Lucy sagen, dass ich komme. Sie weiß, dass ich sie besuchen will, sie glaubt jedoch, es sei nur für ein oder zwei Tage und nicht einen ganzen Monat.“
    „Haben Barbara und sie sich schon getroffen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Barbara sagt Nein. Wir haben eben miteinander telefoniert. Und eigentlich würde ich Lucy doch gerne überraschen.“
    Sidney stand auf und küsste ihn flüchtig. „Sie sind ein merkwürdiger Mensch, Senator Swift.“
    Und nervös, dachte Jack, als sein Handy klingelte und er fast vom Stuhl gefallen wäre. Sidney setzte sich wieder hin. Sie glaubte offenbar, ihr Kuss habe diese Reaktion bei ihm hervorgerufen.
    „Hallo, Jack.“ Er erkannte Darrens Stimme sofort. „Wie geht es denn Miss Sidney heute Abend?“
    Jack ignorierte den stechenden Schmerz in seinen Eingeweiden. Seine Stimme blieb ruhig und sachlich. „Uns geht es beiden gut, vielen Dank. Was kann ich für Sie tun?“
    „Erinnern Sie sich noch an die Kontonummer, die ich Ihnen neulich in Ihrem Büro gegeben habe?“
    „Ja.“
    „Ich schlage vor, Sie überweisen noch mal zehntausend Dollar. Das hält unsere Freundschaft aufrecht und baut ein bisschen Vertrauen zwischen uns auf.“
    „Ich dachte …“
    „Genau das ist Ihr Problem, Senator. Denken Sie nicht. Handeln Sie einfach.“ Mowery ließ ein hässliches Lachen ertönen. „War es nicht Yoda, der so etwas Ähnliches gesagt hat?“
    Er unterbrach die Verbindung.
    Mit zitternder Hand legte Jack das Handy auf den Tisch. Er wusste, dass er bleich geworden war. Er konnte es spüren. Sidney beobachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Jack?“
    Er brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. „Der Juli war in Washington schon immer die beste Zeit für Magengeschwüre. Wie wäre es mit einem zweiten Martini?“
    Lucy erwachte früh und beeilte sich mit dem Frühstück, um Sebastian nicht sehen zu müssen. Heute Morgen würde er alleine zurechtkommen müssen. Dass er in ihrem Haus wohnte, brachte sie in vielerlei Hinsicht aus dem Konzept. Sie schlief nicht mehr gut, und wenn sie schlief, hatte sie beunruhigende Träume. Außerdem stand sie dauernd unter Anspannung. Sie war nicht direkt gereizt, aber misstrauisch und wachsam, als stünden alle ihre Sinne unter Strom.
    An diesem Morgen sollte sie Kindern aus dem Ort auf einem nahe gelegenen See Unterricht im Paddeln geben. Sie hatte nicht vor, den Termin abzusagen oder sich von Sebastian die Erlaubnis dafür zu holen. Das war die Kehrseite seiner Anwesenheit. Sie war daran gewohnt, alle Entscheidungen allein zu treffen. Ihr gefiel der Gedanke nicht, dass er vielleicht glaubte, die Kontrolle über sie zu haben, nur weil sie ihn um Hilfe gebeten hatte. Sie hatte die Verantwortung für sich und ihre Kinder keineswegs aus der Hand gegeben.
    J. T. half ihr beim Einsammeln der Paddel und Schwimmwesten. Einige seiner Freunde waren in der Gruppe, aber er sah sich lieber als Assistenzlehrer denn als Schüler. „Merk dir“, warnte Lucy, „Besserwisser kann niemand leiden.“
    „Aber wenn ich etwas weiß, dann weiß ich es doch.“
    „Das heißt noch lange nicht, dass du damit angeben musst. Jeder hat seine Talente“, erklärte sie, während sie die Paddel in den Kofferraum packte. „Dein Talent ist, eine Mutter zu haben, die dir das Paddeln beigebracht hat, als du noch ein Baby warst.“
    „Mom!“
    Sie grinste zu ihm hinüber. „War ich jetzt gemein?“
    Madison schlenderte über die Wiese. „Hast du was dagegen, wenn ich mit euch komme? Ich habe keine Lust, hier herumzuhängen. Sebastian wird mich nur wieder zum Arbeiten

Weitere Kostenlose Bücher