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Haus der Lügen - 8

Haus der Lügen - 8

Titel: Haus der Lügen - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zusätzliche Spielraum auf dem Batteriedeck schien tatsächlich eine höhere Feuerrate zu gestatten. Zudem verschoss die Dart Kugeln von siebenundfünfzig Pfund Gewicht, nicht nur von dreißig. Das wiederum erhöhte die Zerstörungskraft einer einzelnen Breitseite in beträchtlichem Maße. Darüber hinaus waren die Geschütze ein wenig höher aufgebockt, und die Wandung des Schiffes war noch etwas robuster. Alles zusammen machte die Dart ideal dafür, die charisianische Schlachtreihe anzuführen. Aber es änderte nichts an der Tatsache, dass sie es derzeit mit drei feindlichen Schiffen gleichzeitig aufnahm.
    HMS Shield , fast im Kielwasser der Dart , sollte ihr innerhalb der nächsten zehn oder fünfzehn Minuten zu Hilfe kommen können. Doch die Squall war nach Lee ausgebrochen, als der Feind in Sicht gekommen war. Auch wenn Stywyrt sich das nur äußerst ungern eingestand, war das umgebaute Handelsschiff deutlich langsamer als die beiden anderen, und während der Verfolgungsjagd war sie hinter die Shield und die Dart zurückgefallen. Es war ganz offenkundig, dass sie immer noch schneller war als die dohlaranischen Galeonen. Doch wenn alle Beteiligten ihren derzeitigen Kurs beibehielten, würden noch mindestens vierzig Minuten vergehen, bis die Squall weit genug in Reichweite gekommen wäre, um selbst in die Schlacht einzugreifen. Nein, wahrscheinlicher war, dass es noch eine ganze Stunde dauern würde. Andererseits hinkten die beiden hinteren Schiffe der dohlaranischen Formation fast genauso schlimm hinterher.
    Aber eigentlich sollten die gar nicht in der Lage sein, so gut in Formation zu bleiben! Stywyrt bemerkte durchaus, wie kläglich dieser Gedanke klang, beinahe schon bockig. Sir Gwylym hat uns erzählt, dass Thirsk der mit Abstand gefährlichste Bursche auf der Seite des Gegners ist, aber das ist doch lächerlich!
    Es war fast ein Glückstreffer, dass sie überhaupt auf diesen Konvoi gestoßen waren. Captain Pawals Abteilung war gerade vor der Nordostküste der Harris-Halbinsel in der Shwei-Provinz gekreuzt und hatte nach Schiffsverkehr auf der Strecke zwischen dem Papageienfelsen im Norden und dem Sandkap im Süden Ausschau gehalten. Ihnen lagen Berichte vor, die Gießereien in Shwei würden Geschütze an die dohlaranischen Werften in Gorath liefern. Sir Gwylym hatte Pawal angewiesen, diese Transportschiffe aufzuhalten.
    Sie hatten fünf kleine Briggs abgefangen, die tatsächlich mit Bronze-Geschützen aus harchongesischen Gießereien beladen waren, und Captain Pawal hatte bereits Prisenmannschaften abgestellt, die diese Briggs zur Klaueninsel schaffen sollten. Es passte ihm ganz und gar nicht, dafür auf Männer verzichten zu müssen. Doch die Fracht – immerhin Geschütze! – war einfach von zu großem potenziellem Wert, um sie nicht erbeuten zu wollen. Danach hatte es fast einen ganzen Fünftag lang langweiliges Nichtstun geheißen, bis Lieutenant Commander Showail vom Zehn-Geschütz-Schoner Flash auf der Ostflanke von Pawals Formation weiter im Osten Toppsegel ausgemacht hatte. Das war am gestrigen Abend gewesen. Das Geschwader hatte die Verfolgung aufgenommen, war durch die mondbeschienene Nacht gejagt ... und die Squall war weiter und weiter zurückgefallen. Jetzt, fast dreißig Stunden später, hatte das Geschwader den Konvoi endlich erreicht. Die dohlaranischen Galeonen waren aus dem Verband ausgeschert und hatten versucht, sich zwischen die Verfolger und die Handelsschiffe zu bringen.
    Showail hätte sie niemals bemerkt, wenn die Geleitschiffe nicht dabei gewesen wären , dachte Stywyrt. Die Masten der Handelsschiffe sind einfach zu kurz. Die hätten wir nur aus viel geringerer Entfernung ausmachen können.
    Dass die Galeonen den Konvoi verraten hatten, mochte allerdings durchaus auch Nachteile haben. Alle dohlaranischen Kriegsschiffe waren größer als die Squall . Vielleicht war keines davon so groß wie die Dart oder die Shield . Stywyrt aber vermutete, dass sie über mindestens zweihundert Geschütze verfügten, während das deutlich beschnittene charisianische Geschwader nur auf hundertvierundvierzig kam. Die dohlaranischen Waffen waren vermutlich ein wenig leichter. Dennoch bestand immer noch ein recht beachtlicher Kräfteunterschied.
    Im Augenblick versuchte die Flash , zusammen mit der etwas größeren Mace , sich hinter die dohlaranischen Galeonen zu schieben. Die beiden Galeeren, die man den Küstenschiffen zum engeren Geleit zur Seite gestellt hatte, waren neu: größer und

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