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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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wunderbar«, flüsterte er sanft in ihr Ohr, und seine Stimme klang so, als hätte auch er am liebsten geweint. Claudia spürte, wie seine langen Wimpern über ihre Wangen strichen, während er die Linie ihres Kinns bis zu ihrem Ohr mit Küssen bedeckte.
    Dann fing er wieder an, sich in ihr zu bewegen. Langsam, ganz langsam erlaubte er ihr, die ganze Länge seines Schwanzes zu spüren, der nun immer wieder in sie hinein und aus ihr herausglitt. Sie genoss die seltsame Mischung aus Reibung und Glätte, die ihr ganzes Inneres erfüllte.
    Wie konnte ein junger Mann sein eigenes Verlangen, das ihn doch so offensichtlich erregte, derart perfekt beherrschen? Sie hatte hastige, ungeschickte Stöße und Fummeleien erwartet. Doch er war so konzentriert, dass Claudia seine Kontrolle über sich selbst und über sie wirklich verblüffte. Sie merkte, dass sie sich in Windeseile wieder dem Höhepunkt näherte. Ihr Schoß würde jeden Augenblick wieder vor Geilheit implodieren. Es war ihr nicht länger möglich, an sich zu halten; sie stieß ihr Becken mit aller Heftigkeit gegen das seine. In ihrem Körper sammelte sich die Lust mit einer berauschenden Heftigkeit. Doch der Fremde besänftigte sie und drückte seinen Mund auf den ihren, sodass ihre Schreie in
ihn zu dringen schienen. Und das fachte ihr Feuer nur noch stärker an.
    Als sie ein Niveau erreichte, wo sie sich einem langen, verträumten Orgasmus hingeben konnte, der ihren Körper ganz und gar vereinnahmte, schien der Fremde noch einen Gang höher schalten zu wollen. Er spannte seinen geschmeidigen Körper an und pumpte noch heftiger. Seine Küsse wurden leidenschaftlicher und wilder, während er sie mit einer unglaublichen Intensität durchbohrte.
    »O Gott!«, schrie er, ließ ihre Hände los und glitt mit den seinen unter ihre Pobacken, um sie noch fester an sich pressen zu können. Claudia kam es so vor, als wollte er ganz eins mit ihr werden.
    Sie war so sehr in Leidenschaft versunken, dass sie das Gefühl hatte, jeden Augenblick das Bewusstsein zu verlieren. Sie war nur noch eine tanzende Feder im Sturm, eine Tänzerin, die sich in einer Pirouette auf die Unendlichkeit zu bewegte. Doch kurz bevor eine samtene Dunkelheit sie ganz umschloss, spürte sie Feuchtigkeit auf ihrem Gesicht. Es waren Tränen. Nicht die ihren, sondern die des Fremden, warm und salzig – die glücklichen Tränen eines Menschen, der die Erlösung gefunden hatte.
    »Oh, Claudia!«, rief er und ergoss sich in sie.
     
    Der Fremde wachte in der Dunkelheit auf. Zum ersten Mal seit Stunden – oder waren es Tage oder vielleicht sogar Wochen – beherrschte ihn einmal nicht das Gefühl von Angst und völliger Verwirrung. Zum ersten Mal fragte er sich nicht: »Wer bin ich?«
    Diesmal wollte er wissen: »Wer ist sie ?«
    Er lag in einem breiten, höchst bequemen Bett und genoss die frischen, sauberen Laken, die nach einem blumigen Weichspüler dufteten. Er trug einen genauso sauberen, wenn
auch ziemlich zerknitterten Pyjama. Neben ihm lag eine Frau und schlief tief.
    Er konnte sich erinnern! An Dinge, die zwar erst vor wenigen Stunden passiert waren, doch immerhin erfüllte ihn diese Erinnerung mit einem Gefühl größter innerer Zufriedenheit. Und das hatte er bitter nötig.
    »Claudia«, sagte er kaum hörbar, da er sie auf keinen Fall wecken wollte.
    Ja, sie hieß Claudia.
    Er wandte sich der Schlafenden zu und stellte fest, dass sie schön war. Das Licht des frühen Morgens fiel durch die Vorhänge und erleuchtete ihr Gesicht, das fein modelliert war und völlig entspannt aussah. Ihr kurzes Haar war in unterschiedlichen Tönungen von Blond gehalten, dicht und zerzaust erinnerte es an eine hübsche Federkappe.
    Er setzte sich behutsam auf und betrachtete sie von oben. Sie hatte winzige Fältchen in den Winkeln ihrer Augen, was auf häufiges Lachen schließen ließ. Obgleich sie kein Mädchen mehr war, schien sie doch zart und alterslos zu sein. Die Decke war etwas nach unten gerutscht und enthüllte ihre hübschen, runden Brüste.
    Wir haben uns geliebt, dachte er verwundert. Dann lächelte er und spürte – ja, wusste – mit größter Zufriedenheit, dass das Lächeln, das um ihren Mund spielte, durch ihn hervorgerufen worden war. Er wollte sie küssen, doch schien es ihm nicht richtig zu sein, sie in ihrem Schlaf zu stören. Er wollte sie erneut lieben, aber dazu sollte sie wach sein, damit sie ihn bewusst begehrte, während er sie nahm. Er wollte nichts von ihr stehlen und sich dabei wie ein

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