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Haus der Sünde

Haus der Sünde

Titel: Haus der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Costa
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scharwenzelte leichtfüßig um ihn herum, legte die Serviette neben seinen Teller, servierte die Nudeln aus einer gemeinsamen Schale und machte ein großes Trara darum, als er ihrer Meinung nach nicht genug auf den Teller bekommen wollte. Trotz ihrer Ungeduld konnte Claudia ein Lächeln nicht unterdrücken. Als die Bedienung den Tisch schließlich verließ, warf sie Claudia noch einen verschwörerischen Blick zu. Am liebsten hätte Claudia ihr zugeflüstert: »Keine Sorge, meine Gute, das werde ich!«
    Nachdem sie ein paar Gabeln voll gegessen und beide festgestellt hatten, dass die Spaghetti wirklich ausgezeichnet waren, sah Claudia ihr Gegenüber direkt und herausfordernd an.
    »Also, du und Vivian. Jetzt erzähl doch endlich weiter«, sagte sie und unterstrich das Ganze noch mit der Hand, in der sie die Gabel hielt.

    Paul warf einen raschen Blick um sich. Die drei neugierigen jungen Frauen waren inzwischen gegangen – wahrscheinlich widerstrebend -, und sonst saß niemand in Hörweite. »Wo war ich«, fragte er so unverbindlich, als hätten sie gerade über etwas völlig Belangloses gesprochen.
    »Du warst im Bett mit deinem Freund. Hör auf, um den heißen Brei herum zu reden. Nun komm endlich zur Sache!«
    »Das habe ich mir damals auch gesagt«, murmelte Paul, spießte ein Stück Gemüse auf, nahm es in den Mund und biss gedankenvoll eine Weile darauf herum. »Ich wusste, was ich wollte und was er wollte – obwohl ich glaube, dass keiner von uns das bis zu jener Nacht auch nur geahnt hatte. Aber es besteht ein großer Unterschied zwischen Wissen und Handeln.«
    Claudia hätte am liebsten mit der Faust auf den Tisch geschlagen, Paul am Arm ergriffen und ihn geschüttelt. Er sollte ihr endlich erzählen, was genau vorgefallen war. Sie konnte sich kaum mehr zurückhalten und wieder einmal schien es so, als könne er ihre Gedanken lesen. Denn nun fuhr er ohne Umschweife mit der Geschichte fort.
    »Er trug nur ein dünnes Baumwollhemd, und obwohl es ziemlich dunkel war, hatte ich seinen Schwanz gesehen, als er zu mir ins Bett kroch. Mir war klar, dass er das wahrscheinlich beabsichtigt hatte und deshalb keine Unterhose trug. Na ja, jedenfalls donnerte es wieder, und eins führte zum anderen -« er hielt inne und grinste »- bis wir einander in den Armen lagen und uns festhielten. Wir beide hatten einen solchen Steifen wie nie zuvor.«
    Claudia sah vor ihrem inneren Auge die Szene deutlich vor sich: Paul war so verdammt attraktiv und verletzlich wie jetzt, wenn auch ein wenig jünger. Den mysteriösen Vivian stellte sie sich wie einen Schauspieler vor, den sie schon in vielen Filmen und im Fernsehen bewundert hatte. Ein großer, etwas zwielichtiger und eigenwillig aussehender Mann. Nach Pauls
Beschreibung war er sehr schlank und sein schwarzes Haar wurde bereits lichter.
    Sie stellte sich die männlichen Glieder ineinander verschlungen vor. Beide waren sich nicht ganz schlüssig, wie sie sich liebkosen sollten, obwohl ihre Schwänze bereits steif waren und sich aufeinander zu bewegten. Haben sie sich auch auf die Lippen geküsst, fragte sie sich, und wieder beantwortete Paul ihre Frage, fast so, als hätte er sie gehört.
    »Das Seltsamste ist zuerst, einen Mann auf den Mund zu küssen«, sagte er und strich mit dem Finger über die Unterlippe. Er schien beinahe noch den Druck von Vivians Mund darauf zu spüren. »Seine Zunge fühlte sich riesig an, fast wie ein Raubtier. Zuerst war ich mir gar nicht sicher, ob es mir gefällt. Aber dann ließ ich es zu und erwiderte seine Küsse und schob meine Zunge auch in seinen Mund.« Er spielte für einen Moment mit seinen Fingern, nahm dann die Gabel, um sie jedoch gleich wieder beiseite zu legen. »Es fühlte sich viel erotischer an, ihn zu küssen als zu spüren, wie er mit seinen Hüften gegen mich drängte und seinen harten Schwanz an meinem rieb.«
    Claudia kam sich völlig verzaubert vor. Sie hatte beinahe das Gefühl, am Rand des Bettes zu sitzen, in dem die beiden lagen – wie eine unsichtbare Voyeurin, die den noch immer ein wenig zurückhaltenden Männern mit derselben Furcht, Überraschung und Lust zusah, die auch die beiden empfanden. Sie hätte Paul am liebsten mit Fragen bombardiert, aber sein Gedächtnis und die Bilder, die ihm entstiegen, waren noch zu zerbrechlich.
    »Er fühlte sich ziemlich kalt an«, sagte Paul, schob das Essen auf dem Teller herum und schien plötzlich keinen Appetit mehr zu verspüren. »Er muss eine halbe Ewigkeit vor meiner Tür

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