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Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok

Titel: Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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sagte sie. Sie sagte es aus tiefstem Herzen und meinte jedes Wort. Ihre Stimme blieb ausnahmsweise einmal absolut fest.
    »Mom, Dad, ich weiß, dass ihr Angst um mich habt, und ich - ich liebe euch. Aber ich muss hierbleiben. Michael hat euch das nicht gesagt, aber sie haben sich für mich in die Schusslinie begeben und ich bin es ihnen schuldig zu bleiben, bis sich das alles geklärt hat und ich sicher sein kann, dass sie wegen mir keine Schwierigkeiten bekommen. Ich muss das einfach tun, versteht ihr? Und ich kann das. Ich muss das.“
    »Claire«, sagte Mom mit schwacher, erstickter Stimme. »Du bist sechzehn! Du bist noch ein Kind!«
    »Nein, bin ich nicht«, sagte sie schlicht. »Ich bin sechzehneinhalb und ich gebe nicht auf. Ich habe noch nie aufgegeben. Das wisst ihr doch.«
    Allerdings wussten sie das. Claire hatte schon ihr ganzes Leben lang allen Schwierigkeiten getrotzt und ihre Eltern wussten das nur zu gut. Sie wussten, wie dickköpfig sie war. Und sie wussten, wie wichtig das für sie war.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte ihr Dad, aber er klang jetzt unglücklich, nicht mehr böse. »Es gefällt mir nicht, dass du mit älteren Jungs zusammenwohnst. Außerhalb des Campus. Und ich möchte, dass diese Leute, die dich verletzen, aufgehalten werden.«
    »Dann muss schon ich sie aufhalten«, sagte Claire. »Das ist mein Problem. Andere Mädchen in diesem Wohnheim werden auch verletzt, es geht also nicht nur um mich. Ich muss es auch für sie tun.«
    Michael hob leicht die Augenbrauen, sagte aber nichts dazu. Mom wischte sich die Augen mit dem Taschentuch ab. Eve erschien im Türrahmen; sie trug eine riesige Schürze, auf der rote Lippen abgebildet waren, unter denen SIE DÜRFEN DIE KÖCHIN JETZT KÜSSEN stand; sie sah sie forschend an und schenkte Claires Eltern ein nervöses Lächeln.
    »Abendessen ist fertig!«, sagte sie.
    »Oh, wir können nicht«, sagte Mom.
    »Von wegen wir können nicht...«, sagte Dad. »Ich bin am Verhungern! Ist das Chili?«
    ***
    Das Abendessen war ungemütlich. Dad gab ein unverbindliches Grunzen hinsichtlich der Qualität des Chilis von sich. Shane sah die meiste Zeit aus, als könnte er nur mit Mühe sein Gelächter unterdrücken. Eve war so nervös, dass Claire dachte, sie würde demnächst von ihrem Stuhl flattern, und Michael… Michael war der Ruhige. Der Erwachsene. Noch nie zuvor hatte sich Claire so sehr wie das Kind am großen Tisch gefühlt.
    »Nun, Michael«, sagte Claires Mutter, als sie einen Löffelvoll Chili genommen hatte. »Was machen Sie eigentlich so?«
    Spukt in dein Haus rum, in dem er gestorben ist , dachte Claire und biss sich auf die Lippen. Sie trank rasch einen Schluck von ihrer Cola.
    »Ich bin Musiker«, sagte er.
    »Ach wirklich?« Ihre Miene hellte sich auf. »Was spielen Sie? Ich liebe klassische Musik!«
    Nun sah sogar Michael unbehaglich aus. Shane hustete in seine Serviette und trank seine Cola in riesigen Schlucken, um seinen Schluckauf zu ertränken, den das unterdrückte Lachen hervorgerufen hatte.
    »Klavier und Gitarre«, sagte er. »Aber hauptsächlich Gitarre. Akustische und elektrische Gitarre.«
    »Hpmf«, sagte Claires Dad. »Taugt es was?«
    Shanes Schultern bebten.
    »Ich weiß nicht«, sagte Michael. »Ich arbeite hart daran.«
    »Er ist sehr gut«, sprang Eve ein; ihre Augen glänzten und blitzten. »Wirklich, Michael, du solltest aufhören, so bescheiden zu sein. Du bist wirklich großartig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis du erfolgreich sein wirst, das weißt du genau!«
    Michael schaute… nichtssagend. Ausdruckslos. Dadurch gelang es nicht unbedingt, den Schmerz zu verbergen, dachte Claire. »Irgendwann«, sagte er und zuckte die Achseln. »Hey, Shane, danke für das Abendessen. War gut, das Zeug.“
    »Yeah«, sagte Eve. »Nicht schlecht.«
    »Würzig«, sagte Dad, als wäre das ein Fehler. Claire wusste, dass er normalerweise über die Hälfte von dem, was er aß, Tabasco schüttete. »Könnte ich noch ein bisschen was zu trinken haben?«
    Eve sprang wie der Blitz auf. »Ich hole es!«
    Aber Dad saß an dem Ende des Tisches, das der Küche am nächsten war, und stand auf und ging in Richtung Küche. Michael und Shane wechselten einen Blick. Claire runzelte die Stirn und überlegte, weshalb die beiden so beunruhigt aussahen.
    Sie saßen still da, als sich die Kühlschranktür öffnete, Flaschen klirrten und der Kühlschrank wieder zuging. Dad kam mit einer eiskalten Cola in der Hand zurück. In der anderen

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