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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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werden müssen, damit jeder sie sehen kann. Sie werden in Käfige gesteckt, sie werden also sicher genug sein. Es ist nicht das Ritz, aber Brandons Freunde werden daran gehindert, sie ohne gebührenden Prozess in Stücke zu reißen.«
    »Wie...« Claire hatte einen Kloß im Hals. Sie räusperte sich und versuchte es noch einmal. »Wie werden sie sie...?«
    Hess tätschelte ihre Hand. Er sah erschöpft, besorgt und wütend aus. »Ihr werdet nicht dabei sein, wenn es passiert«, sagte er. »Also denk nicht darüber nach. Wenn du mit ihm sprechen willst, kannst du das. Sie stecken sie jetzt in der Mitte des Parks in Käfige.«
    »Oliver sagte, du sollst sie zurückbringen«, sagte Gretchen hinter ihnen. Hess zuckte die Achseln.
    »Na ja, er hat nicht gesagt, wann, oder?«
    ***
    Founder’s Park bestand aus einem großen Kreis, mit Fußwegen, die wie Radspeichen zum Zentrum führten.
    Und in der Mitte standen zwei Käfige. Zellen, die gerade groß genug waren, dass ein Mensch darin stehen konnte, aber nicht breit genug, um sich auszustrecken. Shane würde im Sitzen schlafen müssen oder in Embryohaltung zusammengekrümmt.
    Er saß mit angezogenen Knien, sein Kopf ruhte auf seinen Armen, als Eve und Claire ankamen. Der Biker schrie und rüttelte am Gitter. Shane nicht. Er war... ruhig.
    »Shane!« Claire flog förmlich über den freien Platz, umfasste die kalten Eisenstäbe mit beiden Händen und presste ihr Gesicht dazwischen. »Shane!«
    Er sah auf. Seine Augen waren gerötet, aber er weinte nicht. Zumindest jetzt nicht. Es gelang ihm, sich in dem kleinen, beengten Käfig so zu bewegen, dass er näher bei ihr war; er griff durch die Stäbe, um seine Hand an ihre Wange zu legen, die er mit dem Daumen streichelte. Es war die Wange, auf die Oliver sie geschlagen hatte, bemerkte sie. Sie fragte sich, ob sie noch immer rot war.
    »Es tut mir leid«, sagte Shane. »Mein Dad...ich musste gehen. Ich konnte ihn das nicht tun lassen. Ich musste versuchen, ihn aufzuhalten, Claire, ich musste einfach...«
    Sie weinte wieder leise. Er wischte die Tränen, die herunterrollten, mit dem Daumen ab. Sie fühlte, wie seine Hand zitterte. »Du hast ihm nichts angetan, oder? Ich meine Brandon?«
    »Ich mochte den Mistkerl nicht, aber ich habe ihm nichts getan und ich habe ihn nicht getötet. Das war schon erledigt, als ich dort ankam.« Shane lachte, aber es klang gezwungen. »Tja, mein Pech, was? Losgeritten, um den Helden zu spielen, und stattdessen als Schurke geendet.«
    »Dein Dad...«
    Er nickte. »Dad wird uns herausholen. Mach dir keine Sorgen, Claire. Alles wird gut.«
    Aber an der Art, wie er das sagte, erkannte sie, dass er selbst nicht daran glaubte. Sie biss sich auf die Lippen, um eine neue Welle von Schluchzern zu unterdrücken, und wandte ihren Kopf, um seine Handfläche zu küssen.
    »Hey«, sagte er leise. Er kam noch näher an die Gitterstäbe und presste sein Gesicht dazwischen.
    Sie versuchte zu lachen. Sie versuchte es wirklich.
    Sein Lächeln wirkte brüchig. »Ich werde das als Schutzhaft betrachten. Zumindest kann ich so nichts anstellen, was mich in echte Schwierigkeiten bringen könnte, oder?«
    Sie lehnte sich vor, um ihn zu küssen. Seine Lippen fühlten sich an wie immer, weich und warm, und sie wollte nicht weggehen. Nie mehr.
    Er ließ sie zuerst los und sie blieb hilflos, zitternd und erneut den Tränen nahe zurück. Verdammt! Shane konnte dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden. Das war einfach nicht fair !
    »Ich werde mit Michael sprechen«, sagte sie.
    »Okay.« Shane nickte. »Sag ihm...naja, was soll’s. Sag ihm, dass es mir leidtut, ja? Und dass er meine Playstation haben kann.«
    »Hör auf! Hör sofort auf damit...du wirst nicht sterben, Shane!«
    Er schaute sie an und sie sah einen hellen Funken Angst in seinen Augen. »Ja«, sagte er leise. »Stimmt.«
    Claire ballte die Fäuste, bis sie schmerzten, und schaute Eve an, die ruhig im Hintergrund stand. Als Eve an den Käfig trat, wandte sich Claire ab und ging zu Detective Hess. »Wie?«, fragte sie wieder. »Wie werden sie sie töten?«
    Er schaute sie zutiefst unbehaglich an, aber dann senkte er den Blick und sagte: »Feuer. Es ist immer Feuer.«
    Das brachte sie beinahe wieder zum Weinen. Beinahe. Shane wusste es schon, dachte sie. Eve auch. Sie haben es von Anfang an gewusst. »Sie müssen ihm helfen«, sagte sie. »Sie müssen es einfach! Er hat nichts getan!«
    »Ich kann nicht«, sagte er. »Es tut mir leid.«
    »Aber...«
    »Claire.«

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