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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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nirgends hin«, sagte er. »Du wirst die Botschaft überbringen.« Und er warf ihr Monicas durchtrenntes Armband zu. »Sag dem Bürgermeister, dass das hübsche kleine Fräulein hier lernen wird, was Feuer ist, wenn mir nicht vor morgen zu Ohren kommt, dass mein Sohn freigelassen wurde. Wir haben uns einen netten Schneidbrenner zugelegt.«
    Sie mochte Monica wirklich nicht. Eigentlich hasste sie sie fast schon und sie dachte, dass Morganville um einiges besser wäre, wenn sie einfach... verschwände.
    Aber niemand verdiente das, was er da erzählte.
    »Das können Sie nicht machen«, sagte sie. »Das dürfen Sie nicht!« Aber als sie sich die grinsende, verschwitzte Truppe in seinem Schlepptau anschaute, wusste sie, dass er das sehr wohl konnte. Das und noch weit Schlimmeres. Shane hatte recht gehabt. Sein Dad war richtig krank.
    »Kenny wird bald an einer Leiter vorbeikommen«, fuhr Frank fort. »Und dann möchte ich, dass du aus diesem Wagen aussteigst, Claire. Klettere die Leiter hoch und drücke das Gitter auf. Dann stehst du direkt vor dem Rathaus von Morganville. Du gehst zum nächstbesten Cop, der dir über den Weg läuft, und sagst ihm, dass du den Bürgermeister sprechen musst, es ginge um Frank Collins. Und du sagst ihm, dass Frank Collins seine Tochter hat und dass sie für das Leben bezahlen wird, das sie genommen hat, und für das andere, das auf dem Spiel steht. Verstanden?«
    Claire nickte steif. Monicas Armband lag kalt und schwer in ihrer Hand.
    »Noch was«, sagte Frank. »Du musst ihnen beibringen, wie ernst ich das meine. Und du solltest überzeugend sein, denn wenn ich bis zum Morgengrauen nichts vom Bürgermeister gehört habe, kommt dieser Bolzenschneider zum Einsatz und wir schicken ihm etwas, das seinem Gedächtnis auf die Sprünge hilft. Außerdem hat sie neuerdings kein Armband mehr.«
    Der Lieferwagen hielt an und Frank schob schwungvoll die Schiebetür auf. »Raus jetzt«, sagte er. »Du tust gut daran, dich anzustrengen, Claire. Schließlich möchtest du meinen Sohn retten, nicht wahr?«
    Er sagte nichts davon, Monica zu retten, bemerkte sie. Überhaupt nichts.
    Monica sah sie an, sie sah gar nicht mehr glamourös und modelmäßig aus, sondern einfach nur klein und verwundbar, allein im Lieferwagen mit all diesen Männern. Claire zögerte, dann stand sie von ihrem Sitz auf und griff nach der Lederschlaufe, um Halt zu finden. Ihre Knie fühlten sich wie Wackelpudding an. »Das ist doch Wahnsinn«, sagte sie. »Halte durch. Ich werde Hilfe holen.«
    Tränen glitzerten in Monicas Augen. »Danke«, sagte sie leise. »Sag Dad...«Sie sprach nicht zu Ende, sondern holte tief Luft. Die Tränen versiegten und sie schenkte Claire ein halb irres Lächeln. »Sag Dad, wenn mir irgendetwas passiert, kann er dich persönlich dafür verantwortlich machen.«
    Die Tür zwischen ihnen schlug zu und der Lieferwagen brauste in der Dunkelheit davon. Claire war froh, dass sie die Hand auf der Leiter hatte, denn die Lichter verschwanden rasch und sie wurde in einer Finsternis zurückgelassen, die so dicht und heiß und versifft war, dass sie sich am liebsten zu einer Kugel zusammengerollt hätte.
    Stattdessen begann sie zu klettern, wobei sie nach den schleimigen Sprossen tastete und jeden Augenblick darauf gefasst war, dass sich etwas – etwas mit Zähnen – auf ihren Rücken stürzen könnte. Hier unten lebten Vampire, ganz bestimmt. Zumindest benutzten sie diese Tunnel als Verkehrswege. Sie hatte sich immer gefragt, wie sie sich tagsüber fortbewegten. Das waren keine Abwasserkanäle, nur extra große Regenkanäle. Und da Morganville nicht gerade auf Schwemmland gebaut war, hatte das Wasser in diesen Dingern bestimmt noch nie höher als bis zum Knöchel gestanden.
    Claire kletterte weiter, und als sie nach rechts spähte, sah sie etwas flackern, das wie Tageslicht aussah. Über ihr befand sich ein Gitter, das mit einer Art Schutzmaterial bedeckt war, das verhinderte, dass Sonnenlicht in den Tunnel sickerte. Sie stützte sich auf den Sprossen ab, hakte sich mit dem linken Arm an einer der Eisenstangen ein und wuchtete mit ihrem rechten das Gitter hoch.
    Die heiße texanische Sonne schickte ihr warme und stickige Luft entgegen, Claire atmete tief durch und wandte ihr dankbar das Gesicht zu. Nach ein paar Atemzügen zog sie sich noch eine Sprosse nach oben, drehte das Gitter um seine Angeln und kletterte heraus.
    Wie Shanes Dad gesagt hatte, stand sie vor dem Rathaus von Morganville – das leider nicht auf

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