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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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auch der Hals. Sie brauchte Schlaf und sie wollte sich gern unter einer Decke zusammenrollen und sich ins Koma weinen. Oliver möchte den Plan vorziehen und den Jungen heute Abend verbrennen . Nein. Nein, das konnten sie nicht zulassen, sie konnten nicht...
    Doch, das konnten sie. Zweifellos.
    »Noch mal«, sagte Richard. »Noch mal ganz von vorne.«
    Sie brach verzweifelt in Tränen aus.
    ***
    Es dauerte Stunden, bis sie mit ihr fertig waren. Niemand bot an, sie nach Hause zu bringen.
    Claire ging zu Fuß und fühlte sich dabei, als würde sie halb aus ihrem Körper herausdriften; aber sie schaffte es ohne einen einzigen Zwischenfall nach Hause. Was auch daran lag, dass es immer noch hell war, aber die Straßen schienen unnatürlich still und verlassen. Es hatte sich herumgesprochen, schätzte sie. Die Menschen steckten die Köpfe in den Sand, in der Hoffnung, dass der Sturm vorüberziehen würde. Als Claire die Tür zuschlug, schoss Eve die Treppe herunter, rannte zu ihr und umarmte sie volle Breitseite. »Miststück!«, sagte sie. »Ich kann es gar nicht fassen, dass ich so viel Schiss um dich hatte. Oh, mein Gott, Claire. Kannst du dir vorstellen, dass diese Deppen auf der Polizeiwache meine Aussage nicht aufgenommen haben? Ich hatte sogar einen Wunde! Eine echte Wunde mit Blut und allem! Wie bist du entkommen? Hat Monica dir etwas angetan?«
    Eve wusste es nicht. Niemand hatte es ihr auf der Polizeiwache gesagt.
    »Shanes Dad hielt den Wagen an«, sagte Claire. »Er hat Monica als Geisel genommen.«
    Eine Sekunde lang rührte sich keine von ihnen, dann jubelte Eve und hielt die Hand hoch zu einer High five. Claire starrte sie nur an und Eve klatschte stattdessen über ihrem Kopf in die Hände. »Yesssss!«, sagte sie und vollführte einen absolut schrägen Freudentanz. »Konnte keinem besseren Psycho passieren.«
    »Hey!«, schrie Claire und Eve erstarrte mitten in ihrem Freudenfest. Es war dumm, aber Claire war wütend. Sie wusste, dass Eve recht hatte, wusste, dass Monica nie jemand anderes sein würde als ein gigantischer Quälgeist, aber... »Shanes Dad will sie verbrennen, wenn sie die Hinrichtung durchziehen. Er hat einen Schneidbrenner.«
    Die Schadenfreude wich aus Eves Gesicht. »Oh«, sagte sie. »Na ja... trotzdem. Es ist ja nicht so, dass sie nicht geradezu danach geschrien hätte. Das Schicksal ist eine Schlampe. Und ich auch.«
    »Oliver versucht, sie dazu zu bringen, Shane heute Abend umzubringen. Die Zeit rennt uns davon, Eve. Ich weiß nicht mehr, was ich tun kann.«
    Das killte auch noch den letzten Rest von Eves Selbstgefälligkeit. Sie schien es auch nicht zu wissen. Sie leckte sich die Lippen ab und sagte: »Noch haben wir Zeit. Lass mich ein paar Anrufe erledigen. Und du musst etwas essen. Und schlafen.«
    »Ich kann nicht schlafen.«
    »Na gut, aber du kannst essen, oder?«
    Sie konnte, wie sich herausstellte, und sie brauchte es auch. Ihre Umgebung hatte schon eine ganz graue Farbe angenommen und ihr Kopf tat ihr weh. Ein Hotdog – nur mit Senf – und Chips sowie eine Flasche Wasser brachten das meiste davon wieder in Ordnung. Den Schmerz in ihrem Herzen jedoch nicht oder das Gefühl der Übelkeit, das nichts mit Hunger zu tun hatte.
    Was werden wir jetzt tun?
    Eve war am Telefon und rief Leute an. Claire ließ sich auf die Couch plumpsen, zur Seite sinken und rollte sich unter einer Decke zusammen. Sie roch nach Shanes Rasierwasser.
    Sie musste eine Weile geschlafen haben, und als sie erwachte, war es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt oder ihr Wach auf! zugeflüstert. Sie war nämlich innerhalb von Sekunden hellwach, ihr Herz raste und ihr Gehirn versuchte, genauso schnell zu sein. Das Haus war still, abgesehen vom üblichen Klicken, Knarren und Ächzen alter Häuser. Eine Brise raschelte draußen im vertrockneten Laub.
    Und Claire brauchte einen Moment, bis ihr bewusst wurde, dass sie den Baum vor dem Fenster nicht sehen konnte, weil es dunkel war.
    »Nein«, sie schoss von der Couch herunter und suchte hastig nach einer Uhr. Es war genau, wie sie befürchtet hatte. Keine Sonnenfinsternis oder ein plötzlicher, unerwarteter Zusammenbruch der Tag-Nacht-Abfolge; nein, es war einfach dunkel, weil es schon Nacht war.
    Sie hatte Stunden geschlafen. Stunden! Und Eve hatte sie nicht aufgeweckt. Eigentlich war sie gar nicht sicher, ob Eve überhaupt noch im Haus war.
    »Michael!« Claire ging von Zimmer zu Zimmer, aber sie konnte ihn nirgends finden. »Michael! Eve! Wo seid

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