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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Puder.«
    Claire gehorchte und fühlte die federleichte Berührung des Puderpinsels auf ihrem Gesicht. Sie unterdrückte das Bedürfnis zu niesen.
    »Okay. Jetzt die Augen«, sagte Eve. »Halt still.«
    So ging es noch eine Weile weiter, Claire saß passiv da, während Eve, mit welchem schwarzen Hokuspokus auch immer, weiterarbeitete. Claire wusste es nicht. Sie hatte keinen Spiegel, aber sie war sowieso nicht in der Stimmung zu sehen, was da mit ihr passierte. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde sie sich selbst verlieren, auch wenn das natürlich Unsinn war, oder? Wie man aussah, entsprach nicht dem, was man eigentlich war . Zumindest hatte sie das immer geglaubt.
    Schließlich trat Eve zurück, musterte sie und nickte. »Klamotten«, sagte sie. Eve selbst hatte sich ein schwarzes Etwas angezogen, das aussah wie ein Korsett, dazu einen zerfetzten schwarzen Rock, eine Halskette aus Totenköpfen und passende Ohrringe. Schwarzer Lippenstift. »Bitte schön.«
    Claire zog widerwillig ihre Jeans und ihr T-Shirt aus, dann setzte sie sich hin, um die schwarzen Strümpfe anzuziehen. Sie waren mit Reihen weißer Totenkopfsymbole bedruckt und sie wusste nicht, ob sie nach hinten oder vorne gehörten. »Woher hast du dieses Zeug?«, fragte sie.
    »Internet. Die Schädel gehören nach hinten.«
    Nach dem Abenteuer mit den Strümpfen war der schwarze Lederrock beinahe einfach anzuziehen. Er war knielang und Reißverschlüsse und Ketten klimperten daran. Claires Beine fühlten sich kalt und nackt an. Sie hatte seit... wann?...keinen Rock mehr angehabt. Nicht seit sie zwölf war, so ungefähr. Sie hatte Röcke noch nie gemocht.
    Das Oberteil bestand aus einem schwarzen netzartigen Stück Stoff, das dehnbar und eng war. Es war durchsichtig und mit einem schwarzen Totenkopf mit überkreuzten Knochen bedruckt. »Keine Chance«, sagte sie. »Das ist durchsichtig!«
    »Du trägst es über einem Hemdchen, Schlaumeier«, sagte Eve und warf ihr ein seidenes schwarzes Teil zu. Claire zog es sich über den Kopf und kämpfte sich dann in das eng anliegende Totenkopf-Shirt. »Vorsicht, das Make-up!«, warnte Eve. »Okay, so siehst du gut aus. Hervorragend. Bereit für einen Blick in den Spiegel?«
    Sie war nicht bereit, aber Eve schien es gar nicht zu merken. Sie schob sie ins Badezimmer, machte das Licht an und legte den Arm um Claire. »Ta-da!«, sagte Eve.
    Oh mein Gott!, dachte Claire. Ich kann nicht glauben, dass ich das tue.
    Sie sah aus wie Eves magere kleine Schwester. Ein Nachwuchs-Freak in der Ausbildung.
    Na ja, zumindest würde sie nicht auffallen, und wenn irgendjemand nach ihr suchte, würde er sie niemals erkennen. Sie würde sich ja nicht einmal selbst erkennen. Außerdem war ihr irgendwie klar, dass später Bilder im Internet auftauchen würden.
    Claire seufzte. »Also los.«
    ***
    Eve fuhr den schwarzen Cadillac zum Campus und parkte auf dem Fakultätsparkplatz – ein grober Verstoß, aber Eve kümmerte sich ja auch einen Dreck um Parkscheine. Es war der Parkplatz, der dem Verbindungshaus am nächsten war. So nah nämlich, dass Claire aus allen Fenstern Lichter zucken sah und das tiefe Dröhnen der Bässe hörte, das das Auto erschütterte.
    »Wow!«, sagte Eve. »Die haben sich dieses Jahr aber ins Zeug gelegt. Die gute alte EEK.«
    Um das Haus herum war ein Friedhof angelegt: schiefe Grabsteine, große, gruselig aussehende Mausoleen, einige verfallende Statuen. Es gab auch Zombies – oder, wie Claire annahm, Partygäste –, die herumtorkelten und für die Kameras ihrer Freunde die beste Parodie des Kultfilms Die Nacht der lebenden Toten abgaben.
    Das dumpfe Dröhnen der Party war selbst durch die geschlossenen Autofenster zu hören.
    »Bleib dicht bei mir«, sagte Eve. »Lass uns Sam finden, ja? Rein und gleich wieder raus.«
    »Rein und gleich wieder raus.« Claire nickte.
    Sie stiegen aus und rannten die kurze Strecke zum Friedhof.
    Aus der Nähe sah man, dass die Grabsteine entweder aus Schaumgummi oder Styropor bestanden, und das Mausoleum war ein verkleidetes Lagerhaus, aber es sah großartig aus. Zombie-Hände ragten aus der Erde. Netter Ansatz, dachte Claire. Sie kam einer der Hände zu nahe und sie drehte sich und packte Claire am Knöchel. Claire kreischte, sprang zurück und prallte auf Eve, die sie auffing. »Himmel noch mal, Leute, werdet endlich erwachsen«, sagte Eve und kniete nieder, um sich den Boden anzuschauen. »Wo bist du?«
    »Hier!« Eine grasbedeckte Falltür ging auf und ein dämlich

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