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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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lang!«
    Claire fühlte sich schmutzig – nicht nur, weil sie ständig betatscht wurde, sondern auch, weil sie inzwischen vom Schweiß anderer Menschen triefte. Eve und sie schlängelten sich zu einer kleinen freien Stelle durch, die sich auf der anderen Seite des Raumes in der Nähe der Treppe befand. Das musste wohl die Mauerblümchenecke sein; einige schüchtern aussehende Mädels, alle in Pseudo-Goth-Aufmachung, hatten sich hier zusammengerottet, um, wie Claire vermutete, Schutz zu suchen. Sie empfand sofort Mitleid mit ihnen. »Geniale Party!«, brüllte Eve über den trommelnden Rhythmus der Musik. »Ich wünschte, ich könnte sie genießen!«
    »Irgendeine Spur von Sam?«
    »Nein! Hier drin nicht! Lass es uns in den anderen Zimmern versuchen!«
    Nach dem Chaos auf der Tanzfläche wirkte die Küche wie ein Studierzimmer, auch wenn sie ebenfalls mit Leuten vollgestopft war, die sich zu laut unterhielten und zu heftig gestikulierten. Hier standen auch noch mehr Kühlgefäße mit Bowle, was Claire fast in den Wahnsinn trieb; sie hatte Durst, wollte aber neben all ihren momentanen Problemen auf keinen Fall obendrein auch noch betrunken sein. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    Es summte noch immer in ihren Ohren. Aber wenigstens gab es hier Platz zum Atmen. Claire suchte instinktiv nach ihrem Handy, erinnerte sich daran, dass es unter den Rädern des weißen Lieferwagens zermahlen worden war, und fluchte verhalten. »Wie spät ist es?«, fragte sie Eve, die auf ihr eigenes schwarzes Handy schaute (das natürlich mit Totenköpfen verziert war).
    »Zehn«, sagte sie. »Ich weiß. Wir müssen uns beeilen.«
    Jemand packte Claire am Arm und sie fuhr erschrocken zurück, aber dann erkannte sie Ian unter dem Make-up – den Typen, der ihr von der Party erzählt hatte. Der, dessen Namen sie benutzt hatten, um reinzukommen. »Claire?«, fragte er. »Wow. Du siehst toll aus!«
    Er sah heute weniger streberhaft und etwas markanter aus mit seinen zu Stoppeln aufgerichteten schwarzen Haaren und seinem Vampir-Make-up. Claire fragte sich unbehaglich, wie viele echte Vampire sich heute Abend wohl auf der Party eingeschlichen hatten. Kein angenehmer Gedanke. »Oh...hi, Ian!« Eve suchte den Raum ab, und als Claire sie anschaute, schüttelte Eve den Kopf und bedeutete ihr, dass sie in den nächsten Raum ginge. Claire bat sie – zumindest mit den Augen – nicht zu gehen, aber ihr dickes Make-up vertuschte vermutlich ihre Verzweiflung.
    »Ich bin so froh, dass du gekommen bist!«, sagte Ian. Er brauchte über dem Lärm kaum seine Stimme zu erheben; er hatte einfach diese Art von Stimme, die alles übertönte, und außerdem war das Dröhnen hier drin zum Glück gedämpfter. »Soll ich dir ein Glas Bowle holen?«
    »Ähm... gibt es etwas, das nicht, du weißt schon...?«
    »Klar, ja. Wie wäre es mit Wasser?«
    »Wasser wäre wunderbar.« Wo zum Teufel steckte Eve? Sie war hinter zwei großen Typen verschwunden und Claire konnte sie nun nicht mehr sehen; sie fühlte sich einsam und ungeschützt, wie sie dort in ihrer nachgemachten Goth-Aufmachung herumstand, und, mein Gott, dieses Make-up juckte! Wie hielt Eve das bloß aus? Claire wollte duschen, ihr Gesicht schrubben, eine einfache Jeans und ein schlichtes T-Shirt anziehen und nie wieder abenteuerlustig sein.
    Shane. Denk an Shane. Sie verspürte unangenehme Gewissensbisse, weil sie nicht an ihn gedacht hatte, wenn auch nur eine Minute lang.
    Ian kam mit einer bereits geöffneten Wasserflasche zurück. »Bitte schön«, sagte er und reichte sie ihr. Er trank ebenfalls Wasser, keine Bowle. »Verrückt, was?«
    »Verrückt«, stimmte sie zu. In einer Stadt voller Vampire war das die verrückteste Idee, die sie sich vorstellen konnte – eine Horde betrunkener, wild gewordener College-Kids an einem Ort, an dem sich ohne Weiteres Vampire daruntermischen konnten. »Hast du gesehen, wo meine Freundin hingegangen ist?«
    »Mädels«, seufzte Ian. »Immer im Rudel unterwegs. Ja, sie ist in die Bibliothek gegangen. Komm mit.«
    Claire stürzte ihr Wasser hinunter, während sie ihm folgte, und stieg über die Beine einiger Leute, die beschlossen hatten, dass der Küchenboden ein guter Platz war, um sich zum Plaudern niederzulassen. Und – oh, mein Gott – was trieb denn das Pärchen da in der Ecke? Sie wurde rot unter ihrem Make-up, schaute schnell weg und heftete ihren Blick auf Ians Hals. Er hatte beim Make-up eine Stelle vergessen. Sie war rosa.
    Im nächsten Zimmer waren auch Leute, aber

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