Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok
aussehender Verbindungstyp mit einem Schildchen, das ihn als Neuling auswies, streckte den Kopf heraus. »Oh, sorry. Nur Spaß. Ich muss...«
»... Mädels angrabschen und unter ihre Röcke schauen. Yeah. Harte Arbeit, Frischling.« Eve stand auf und rieb sich Schmutz von den Knien. »Weiter so.«
Er grinste und schlug die Falltür wieder zu. Er streckte seine Hand wieder durch ein Loch in der Erde.
»Wow!«, sagte Claire. »Wie viele gibt es davon? Im Boden?«
»Nur die Neulinge der Verbindung«, sagte Eve. »Komm weiter. Wenn Sam da ist, unterhält er sich mit den Leuten. Er unterhält sich gern.«
Wenn Sam sprechen und ihn irgendjemand hören konnte, überstieg das Claires Vorstellungskraft. Die Musik dröhnte so laut, dass sie sich wie physikalische Wellen anfühlte, die durch ihren Körper zuckten, und sie musste das Bedürfnis unterdrücken, sich die Ohren zuzuhalten. Eve hatte Claires Haar zu kleinen Rattenschwänzen frisiert, aber jetzt wäre es Claire lieber gewesen, es würde noch ihre Ohren bedecken, um den Lärm zu dämpfen.
»Ich brauche Ohrstöpsel«, brüllte sie in Eves Ohr. Eve bewegte ihre Lippen zu einem Was hast du gesagt? . »Schon gut!«
Das Verbindungshaus von Epsilon Epsilon Kappa war völlig zugemüllt. Claire hatte zwar den Verdacht, dass es immer so versifft aussah, aber das hier war Chaos der Extraklasse: Überall Plastikbecher, Getränke versickerten im Teppich, ein kaputter Stuhl lag in der Ecke und Betrunkene schliefen auf dem Sofa. Und das war erst das Foyer. Zwei Typen verstellten ihnen den Weg und hoben die Hände zum universellen Zeichen für Denkt noch nicht mal daran; sie waren kräftig und muskulös und hatten weiß bemalte Gesichter und schwarze T-Shirts mit der Aufschrift UNTOTEN-SECURITY. »Einladungen?«, brüllte einer von ihnen. Claire wechselte einen Blick mit Eve.
»Ian Jameson hat mich eingeladen!«, schrie sie zurück. »Ian Jameson!«
Die Security-Typen hatten eine Liste. Sie überprüften sie und nickten. »Oben!«, schrie er. »Letzte Tür links!«
Sie hatte nicht vor, Ian zu suchen, aber sie nickte trotzdem. Sie und Eve drängten sich zwischen den zwei Security-Typen durch – die ihnen vielleicht ein bisschen zu nah kamen – und traten über die Schwelle der wildesten Party, die Claire in ihrem ganzen Leben gesehen hatte.
Nicht dass sie große Erfahrungen gehabt hätte, aber trotzdem...sie war sich ziemlich sicher, dass Paris Hilton sie als wild eingestuft hätte. Trotz der Tatsache, dass Alkohol auf dem Campus verboten war, war sie sich ziemlich sicher, dass die Bowle, die aus gigantischen Kühlbehältern geschöpft wurde, Alkohol enthielt (außerdem schwammen in dem blutroten Getränk abgetrennte Hände, Augäpfel und andere Scheußlichkeiten herum). Bei vielen Leuten auf der Party konnte man schon verräterische Zeichen dafür erkennen, dass sie stockbesoffen waren – sie torkelten, lachten zu laut und gestikulierten wild. Sie verschütteten Getränke über sich selbst und andere, was keinem wirklich etwas auszumachen schien, denn, hey, schließlich waren sie Zombies! Keine adretten Streber. Alle trugen weißes Make-up oder hatten irgendwelche widerlichen Gummimasken auf (vor allem die Typen).
Der Hauptpartyraum stellte eine Art Tanzfläche dar, auf der sich eng aneinandergepresste Menschen hin und her wiegten. Claire stand in der Tür und eine plötzliche Angst überkam sie. Es sah aus wie ein Zimmer voller Toter. Schlimmer noch – wie ein Zimmer voller toter, betrunkener Menschen, deren Hormone verrückt spielten.
»Komm schon«, schrie Eve ungeduldig und packte sie an der Hand. Sie tauchte, ohne zu zögern, in die Menge ein und reckte den Hals, um sich umzuschauen. »Wenigstens ist er rothaarig!«
Die meisten Partygäste hatten nämlich schwarze Perücken auf oder hatten sich die Haare schwarz gefärbt wie Eve. Claires waren vorübergehend schwarz von irgendeinem Zeug zum Aufsprühen, von dem Eve versichert hatte, dass es sich ohne Weiteres auswaschen ließ. Claire versuchte, unnötigen Körperkontakt zu vermeiden, aber es half nichts; sie war noch nie in ihrem Leben einem Rudel Typen so nah gekommen.
Eine Hand versuchte, unter ihren Rock zu wandern, als sie sich durch die Menge drängte. Sie kreischte, machte einen Satz und bewegte sich dann schneller. Jemand anderes klatschte ihr auf den Hintern.
»Schneller!«, brüllte sie Eve zu, die langsamer geworden war, um sich zurechtzufinden. »Himmel, ich bekomme keine Luft hier drin!«
»Hier
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