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Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok

Titel: Haus der Vampire 02 - Der letzte Kuss-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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nicht so viele wie in der Küche, und im Vergleich zur Tanzfläche wirkte er geradezu ausgestorben. Bibliothek war ein hochtrabender Begriff. Es gab dort Bücher, aber nicht so viele, wie Claire erwartet hatte, die meisten davon waren alte Lehrbücher. Einige davon wurden gerade von Leuten verunstaltet, die schwarze Textmarker und Stifte gezückt hatten und gemeinsam über die Ergebnisse kicherten.
    Keine Spur von Eve.
    »Ähm«, sagte Ian. »Warte mal.« Er ging zu einem anderen, größeren Typen und fragte ihn etwas; er trug ein seidig aussehendes schwarzes Hemd, das halb aufgeknöpft war und den Blick auf eine starke, muskulöse Brust freigab. Es dauerte eine Weile. Claire kippte weiterhin Wasser in sich hinein und war dankbar für die Flüssigkeit, denn selbst in der Bibliothek dampfte die Hitze; beinahe hätte sie sich über das Gesicht gewischt, bevor sie sich an ihr sorgfältig aufgelegtes Make-up erinnerte.
    Auch in diesem Zimmer keine Spur von Sam. Während Ian sich unterhielt, ging Claire zu einem der Mädels hinüber, die die Bücher verunstalteten. Sie kam ihr irgendwie bekannt vor. Vielleicht kannte sie sie aus Chemie? Anna Irgendwas?
    »Hi – Anna?« Sie lag wohl richtig, denn das Mädchen schaute auf. »Hast du Sam gesehen? Rote Haare... trägt vielleicht eine braune Lederjacke...?« Obwohl er sie bei dieser Hitze wohl ausgezogen haben musste. »Blaue Augen?«
    »Oh, klar. Sam. Er ist irgendwo oben.« Anna machte sich wieder daran, Bücher zu sabotieren, wozu wohl auch das Zeichnen von Teufeln und Mistgabeln gehörte. Oben. Claire musste nach oben, aber vor allem musste sie Eve schnell finden.
    Ian kam zurück. »Sie ist nach oben gegangen«, sagte er. »Sie sucht einen Typen, der Sam heißt, nicht wahr?«
    »Yeah«, sagte Claire. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn...?«
    »Nee, klar, ich komme mit.« Er schaute auf die leere Flasche in Claires Hand. »Möchtest du noch eine?«
    Sie nickte. Er nahm eine Flasche aus einem eisgefüllten Gefäß und reichte sie ihr. Sie löste den Verschluss und nahm einen Leben spendenden Schluck, während Ian sie zur Treppe führte.
    Durch die Hitze fühlte sie sich langsam und wie abwesend. Sie wollte sich das kalte Wasser über das Gesicht schütten, dachte aber dann – wieder einmal – gerade noch rechtzeitig an das Make-up. Blödes Make-up.
    Die Treppe schien endlos zu sein und es war, als würde man um Landminen herumtanzen; auf fast allen Stufen saßen Leute, manche unterhielten sich, andere murmelten vor sich hin, wieder andere reichten Joints weiter. Oh Mann! Sie musste wirklich schnellstens hier raus.
    Der obere Treppenabsatz erschien ihr wie ein Paradies, weil es so viel freien Platz gab. Claire klammerte sich an das Geländer und atmete einige Sekunden durch. Ian kam zu ihr zurück. »Bist du okay?«, fragte er. Sie nickte. »Ich weiß nicht, in welchem Zimmer sie ist. Wir schauen einfach mal nach.«
    Sie folgte ihm. Er machte die erste Tür auf dem Flur auf; hinter ihm sah sie etwa zehn Leute, die in ein intensives Gespräch vertieft waren. Alle schauten Ian an und in ihren Blicken schwang definitiv ein Raus hier mit. Als er die Tür wieder schloss, wurde Claire bewusst, dass alle zehn von ihnen Vampire waren.
    Sam war nicht dabei gewesen, aber nach allem, was er ihr erzählt und was sie von Eve und Michael gehört hatte, wäre das auch unlogisch gewesen. Er würde mit den Menschen herumhängen, oder? Die Vampire hatten nichts mit ihm am Hut.
    »Falsches Zimmer«, sagte Ian überflüssigerweise und ging zum nächsten. Sie konnte nicht über seine Schulter sehen, aber er schloss eilig wieder die Tür. »Ganz falsches Zimmer. Sorry.«
    Es gab etwa zehn Türen auf diesem Flur, aber sie gelangten nicht bis zur zehnten. Claire fühlte sich ein wenig benommen. Eigentlich war ihr schwindelig. Vielleicht lag es an der Hitze. Sie nahm einen weiteren Schluck aus ihrer Flasche, aber dadurch wurde ihr, wie es schien, auch noch übel. Als Ian die vierte Tür öffnete, sagte sie: »Ich fühle mich nicht so besonders.«
    Ian lächelte und sagte: »Nun, das ging ja schnell.« Dann schob er sie in das Zimmer. »Ich dachte, ich müsste mich mehr anstrengen, aber du bist ziemlich leicht zu kriegen.«
    Drei weitere Typen waren noch im Zimmer. Sie kannte keinen von ihnen... Moment, oder doch, einer kam ihr bekannt vor.
    Der Idiot aus der UC-Cafeteria, der so fies zu Eve gewesen war. Er war einer von ihnen. Sie schaute sich verwirrt zu Ian um, aber er schloss die Tür

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