Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
Bücher herum und stieß einen zufriedenen Schrei aus, als er etwas fand. Er hielt ihr das Buch ebenfalls hin. »Schenke den alchemistischen Zeichen besondere Aufmerksamkeit. Ich erwarte von dir, dass du sie so oft abzeichnest, bis du sie auswendig kennst.«
    »Aber...«
    »Nimm sie! Nimm sie und verschwinde! Raus! Ich habe zu tun!«
    Myrnin eilte an ihr vorbei, stieß in seiner Hast Bücherstapel um und riss die Tür auf, durch die Amelie verschwunden war. Er war mindestens dreißig Zentimeter größer als die Tür, wie ein Mensch in einem Hobbit-Haus. Er blieb dort stehen und wippte ungeduldig mit dem Fuß, wobei das Plastik der Flipflops zwischen Fuß und Boden hin und her klatschte.
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«, fuhr er sie an. »Geh. Keine Zeit jetzt. Raus hier. Komm morgen wieder.«
    »Aber – ich weiß nicht, wie ich nach Hause komme. Oder wieder hierher zurück.«
    Er starrte sie einen Augenblick lang an und dann lachte er. »Jemand wird dich herbringen müssen. Ich kann nicht nur deinetwegen das System neu konfigurieren!«
    Das System konfigurieren? Claire hielt inne und starrte zurück. »Welches System? Diese – Türen?« Die Bedeutung dessen verwirrte sie. Wenn Myrnin diese Türen verstand, die Türen kontrollierte, die in Morganville wie aus dem Nichts auftauchten und wieder verschwanden... Ich muss es herausfinden. Ich muss wissen, wie das funktioniert.
    »Ja, ich bin unter vielem anderem auch dafür verantwortlich, auch wenn das im Moment wohl kaum das Wichtigste ist«, sagte er. »Später, Claire. Geh jetzt. Wir sprechen uns morgen.«
    Er packte sie, warf sie buchstäblich zur Tür hinaus und knallte sie hinter ihr zu. Sie hörte, wie seine Hand mit erstaunlicher Kraft das Holz traf.
    »Schließ ab!«, rief er. Claire holte den Schlüssel aus ihrer Tasche. Sie schaffte es kaum, ihn ins Schlüsselloch zu stecken; das Licht war schlecht und ihre Hände zitterten. Aber es gelang ihr und sie hörte das feste Klicken des Schlosses. »Nimm den Schlüssel!«, brüllte Myrnin.
    »Aber...«
    »Du bist jetzt verantwortlich für mich, Claire. Du musst mich sicher verwahren.« Myrnins Stimme war jetzt tiefer geworden, als wäre er müde geworden. »Du musst mich vor allen schützen.«
    Und dann begann er... zu weinen.
    »Myrnin?«, sagte Claire und beugte sich zur Tür hin. »Bist du okay? Soll ich reinkommen und...«
    Die ganze Tür vibrierte unter der Wucht seines Schlages. Claire taumelte schockiert nach hinten.
    Er weinte weiter. Wie ein verlorener kleiner Junge.
    Claire zögerte ein paar Sekunden, dann wandte sie sich um und sah, dass Amelie überhaupt nicht weggegangen war. Sie stand ruhig neben dem Schreibtisch im Schein der einzigen Kerze. Ihre Miene war gefasst, aber traurig.
    »Myrnins Psyche ist nicht mehr das, was sie einmal war. Er hat jedoch Phasen der Klarheit. Und davon musst du um jeden Preis profitieren, damit du alles lernst, was er zu lehren vermag. Es soll nicht verloren gehen, Claire. Es darf nicht verloren gehen. Er tut Dinge...« Amelie schüttelte den Kopf. »Es laufen Projekte, die weitergeführt werden müssen.«
    Claires Herz raste, sie zitterte am ganzen Körper. »Er ist verrückt, er ist ein Vampir und Sie möchten, dass ich seine Schülerin bin.«
    »Nein«, sagte Amelie. »Ich verlange , dass du seine Schülerin wirst. Du wirst dich fügen, Claire, gemäß den Regeln des Vertrags, den du aus eigenem freiem Willen unterzeichnet hast. Es ist eine wertvolle Arbeit. Ich würde dich nicht unnötig in Gefahr bringen.«
    Hast du ihr die Risiken erklärt? Das hatte Myrnin gefragt. »Was sind die Risiken?«, fragte Claire.
    Amelie deutete lediglich auf den Bücherschrank, an dem immer noch ihr Rucksack lehnte. Claire griff danach und warf ihn sich über die Schulter – dann hielt sie inne, weil sich auf der leeren Wandfläche eine Tür gebildet hatte. Eine solide Holztür mit einem schlichten Knopf. Identisch mit denen in der Universität. »Öffne sie«, sagte Amelie.
    »Aber...«
    »Öffne die Tür, Claire.«
    Claire machte die Tür auf und mit einem Schlag umgaben sie das blendende Licht der Neonröhren und der tote Klimaanlagengeruch des Verwaltungsgebäudes.
    Amelie blies die Kerze aus. In der Dunkelheit konnte Claire sie nicht mehr sehen.
    »Halte dich morgen um sechzehn Uhr in der Cafeteria bereit«, sagte Amelie. »Sam wird dich abholen. Ich würde sagen, du liest die Bücher, wie Myrnin dir aufgetragen hat. Und, Claire – sag niemandem, was du hier tust. Absolut

Weitere Kostenlose Bücher