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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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stopfte das Päckchen in ihren Rucksack, machte den Reißverschluss zu und folgte Shane nach oben.
    Shanes Zimmer war sehr zweckmäßig eingerichtet – sein Bett war niemals gemacht, auch wenn er den Versuch machte, das Laken glatt zu streichen und die Decke darüberzuwerfen, als sie hereinkam. Ein paar Poster an der Wand, nichts Besonderes. Keine Fotos, keine Erinnerungsstücke. Außer zum Schlafen verbrachte er nicht viel Zeit hier. Die meisten seiner Sachen waren in den Schrank gestopft.
    Claire lehnte ihren Rucksack an die Wand und setzte sich neben Shane auf das Bett. »Was?«, fragte sie. Falls sie eine wilde Knutsch-Session vor dem Abendessen erwartet hatte, wurde sie enttäuscht. Er legte nicht einmal den Arm um sie.
    »Ich denke darüber nach wegzugehen.«
    »Weggehen? Aber Eve kocht gerade Abendessen...«
    Er wandte sich um und schaute ihr in die Augen. »Aus Morganville weggehen.«
    Sie fühlte reine Panik in sich aufsteigen. »Nein. Das geht nicht!«
    »Es ging schon einmal. Hör mal, dieser Ort, er ist...ich bin nicht zurückgekommen, weil ich Sehnsucht hatte. Ich kam zurück, weil mich mein Dad geschickt hat. Jetzt ist er gekommen und dann wieder gegangen und ich mache nicht länger die Drecksarbeit für ihn...« Shanes Augen flehten darum, dass sie ihn verstand. »Ich möchte mein Leben leben, Claire. Und du gehörst nicht hierher. Du kannst nicht bleiben. Sie werden dich töten. Nein, schlimmer. Sie werden dich in eine von ihnen verwandeln, in eine lebende Tote. Ich spreche noch nicht mal von den Vampiren. Niemand, der hier lebt, hat ein schlagendes Herz, nicht wirklich zumindest.«
    »Shane...«
    Er küsste sie und seine warmen Lippen waren weich und drängend. »Bitte«, flüsterte er. »Wir müssen diese Stadt verlassen. Alles wird schlimmer. Das habe ich im Gefühl.«
    Oh Gott, warum tut er das? Warum ausgerechnet jetzt? »Ich kann nicht«, sagte sie. »Ich... das College...ich kann einfach nicht, Shane. Ich kann nicht weggehen.« Ihre Unterschrift auf einem Blatt Papier. Ihre Seele auf einem Silbertablett. Das war der Preis für die Sicherheit ihrer Freunde, aber sie würde weiterhin bezahlen müssen, nicht wahr? Als Myrnins Lehrling. Und das konnte wohl kaum ein Fernstudium sein.
    »Bitte.« Es war kaum ein Flüstern, das er von sich gab. Seine Lippen strichen über die ihren und ehrlich, sie hätte fast alles für ihn getan, wenn er diesen Ton anschlug, aber dieses Mal...
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Was?«
    »War irgendwas mit Michael? Hat er... hast du...?« Sie wusste nicht, wie ihre Frage lautete, aber etwas hatte Shane zutiefst verstört und sie hatte keine Ahnung, was das gewesen sein könnte.
    Er sah sie für einen langen Moment an, dann zog er sich zurück, stand auf und ging zum Fenster, um auf den Hinterhof hinauszuschauen, den sie eigentlich nie benutzten. »Mein Dad hat angerufen«, sagte er. »Er erzählte mir, dass er zurückkommen würde, und er will, dass ich bereit bin, ein paar Vampire auszuschalten. Wenn ich bleibe, werde ich Michael umbringen müssen. Ich möchte nicht hier sein, Claire. Ich kann nicht.«
    Er wollte sich nicht entscheiden müssen, nicht noch einmal. Claire biss sich fest auf die Lippen; sie konnte den Schmerz in seiner Stimme hören, auch wenn er sich vom Gesichtsausdruck her nichts anmerken ließ. »Glaubst du wirklich, dass dein Dad zurückkommt?«
    »Ja. Letztendlich schon. Vielleicht nicht diesen Monat, vielleicht nicht dieses Jahr... aber irgendwann. Und das nächste Mal wird er alles Nötige dabeihaben, um hier einen richtigen Krieg zu veranstalten.«
    Shane schauderte; sie sah, wie sich seine Rückenmuskeln unter seinem engen grauen T-Shirt anspannten. »Ich muss dich hier wegbringen, bevor dir etwas zustößt.«
    Claire stand auf, ging zu ihm hinüber und legte von hinten die Arme um ihn. Sie lehnte sich an ihn, den Kopf auf seinem Rücken, und seufzte. »Ich mache mir mehr Sorgen wegen dir«, sagte sie. »Du ziehst Ärger einfach an...«
    »Ja.« Sie hörte das Lächeln in seiner Stimme. »Das tue ich.«

4
     
    D ie Spaghetti schmeckten gut und nach einigem Überreden konnten sie Shane dazu bewegen, sich auch mit an den Tisch zu setzen und zu essen. Er saß Michael gegenüber, aber sie sprachen nicht miteinander und ihre Blicke wichen sich aus. Alles in allem ziemlich höflich. Claire fing gerade an, sich zu entspannen, als Shane ungerührt sagte: »Hast du da extra viel Knoblauch reingetan, Eve? Du weißt, wie sehr ich Knoblauch

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