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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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alte Jeans mit Löchern in den Knien. Und Flipflops. Claire starrte auf seine nackten Zehen. Irgendwie wirkten sie mit diesem Outfit fast schon unanständig.
    Aber er hatte schöne Füße.
    Er streckte Claire die Hand hin und beugte sich vor. Vorsichtig schüttelte sie sie. Myrnin sah überrascht aus, dann erfreut. Er schüttelte ihre Hand begeistert weiter, bis ihr die Schulter wehtat. »Händeschütteln – ist das heutzutage die korrekte Art der Begrüßung?«, fragte er. »Sogar für eine solch reizende junge Dame? Ich weiß, dass das unter Männern üblich ist, aber für eine Frau scheint es eine allzu ungestüme Geste zu sein...«
    »Ja«, sagte Claire hastig. »Das ist in Ordnung. Alle machen das.« Gott, er würde jetzt hoffentlich nicht ihre Hand küssen oder so etwas, oder? Nein, er ließ los und verschränkte die Arme. Er musterte sie.
    »Sag mir schnell«, sagte er. »Wie lautet die Elementbezeichnung von Rubidium?«
    »Ähm... Rb.«
    »Ordnungszahl?«
    Claire rief sich das Periodensystem in Erinnerung. Als sie klein war, hatte sie damit gespielt, wie andere Kinder mit Puzzles spielten; sie kannte damals alle Einzelheiten. »Siebenunddreißig.«
    »Welche Gruppe?«
    Sie konnte die Tabelle jetzt auf dem Tische sehen, so real, als wäre sie da. »Alkalimetall. Fünfte Periode.«
    »Und was sind die Gefahren, wenn man mit Rubidium arbeitet, kleine Claire?«
    »Wenn es Luft ausgesetzt wird, fängt es spontan an zu brennen. Auch mit Wasser reagiert es heftig.«
    »Fest, flüssig, gasförmig, Plasma?«
    »Bis vierzig Grad Celsius fest. Das ist der Schmelzpunkt.« Sie wartete auf die nächste Frage, aber Myrnin legte nur den Kopf auf die Seite und beobachtete sie. »Wie war ich?«
    »Hinlänglich«, sagte er. »Gut auswendig gelernt. Aber Auswendiglernen ist keine Wissenschaft und Wissenschaft ist nicht das Gleiche wie Wissen.« Myrnin stakste zu einem schiefen Bücherstapel, warf einige Bücher achtlos auf den Boden und fand einen fadenscheinigen Band, den er aufschlug, ohne besonders auf die brüchigen Seiten zu achten. »Ah! Hier. Was ist das?«
    Er hielt ihr das Buch hin. Claire schaute auf die dunkle Illustration. Sie sah ein wenig aus wie ein kleines quadratisches Segel, das vom Wind gebläht wurde. Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Myrnin schlug das Buch mit einem scharfen Knall zu, sodass sie zusammenzuckte.
    »Zu viel, was man ihr noch beibringen muss«, sagte er zu Amelie. Er begann, auf und ab zu gehen, dann wurde er abgelenkt und fummelte an einer Retorte herum, die eine widerliche grüne Flüssigkeit enthielt. »Ich habe keine Zeit, Kleinkinder zu verhätscheln, Amelie. Bring mir jemanden, der zumindest die Grundlagen von dem versteht, was ich versuche...«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass es niemanden gibt, der das Symbol erkennen würde, und dieses Thema hat sowieso noch nie die allervertrauenswürdigsten Charaktere angezogen. Gib Claire eine Chance. Sie hat eine schnelle Auffassungsgabe.« Ihre Stimme kühlte zu einem mäßig eisigen Tonfall ab. »Zwing mich nicht, es dir zu befehlen, Myrnin.«
    Er hielt inne, hob aber den Kopf nicht. »Ich möchte keine Schüler mehr.« Er klang gereizt.
    »Trotzdem musst du einen haben.«
    »Hast du ihr die Risiken erklärt?«
    »Das überlasse ich dir. Sie gehört dir, Myrnin. Aber damit wir uns richtig verstehen: Ich mache dich für ihre Leistungen und ihre Sicherheit verantwortlich.«
    Claire hörte das Klicken von Metall, und als sie sich umschaute, war Amelie... weg.
    Sie hatte sie allein gelassen. Mit ihm .
    Als Claire sich wieder zu ihm umwandte, hatte Myrnin den Kopf gehoben und starrte sie unverhohlen an. Warme braune Augen, die nicht mehr vergnügt aussahen. Sondern sehr ernst.
    »So wie es aussieht, haben wir beide keine Wahl«, sagte er. »Dann müssen wir eben einfach das Beste daraus machen.« Er wühlte sich durch die Bücherstapel und kam mit einem Buch zurück, das ebenso abgewetzt und zerbrechlich aussah wie das erste, das er so nachlässig behandelt hatte, nur dass es viel dünner war. Er hielt es ihr hin und Claire nahm es. Die Aufschrift auf dem Deckblatt war auf Englisch. Metalle in ägyptischen Inschriften.
    »Das Symbol, das ich dir gezeigt habe, steht für Kupfer«, sagte Myrnin. »Sorg dafür, dass du die übrigen kennst, wenn du morgen wieder herkommst. Außerdem erwarte ich, dass du Letzter Wille und Testament von Basil Valentine liest. Ich habe eine Ausgabe davon hier...«Er schob – beinahe hektisch –

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