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Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok

Titel: Haus der Vampire 03 - Rendezvous mit einem Unbekannten-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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niemandem.«
    Erst als Claire draußen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, fiel ihr auf, dass Amelie ihre Frage nicht beantwortet hatte. Sie öffnete die Tür noch einmal – aber da war nur ein Zimmer, in dem sich ausgediente, kaputte Möbel stapelten. Etwas bewegte sich verstohlen in der Ecke. Es gab ein Fenster mit schiefen Jalousien, aber keine Amelie. Keine Bücherhöhle. Keinen Myrnin.
    »Er ist krank«, sagte Claire laut zu Was-auch-immer sich in der Ecke hinter einem dreibeinigen Tisch bewegte. »Deshalb hat sie so mit ihm gesprochen. Er ist alt und krank. Womöglich stirbt er sogar.« Vampire konnten krank werden. Konnten Vampire sterben? Darüber hatte sie irgendwie noch nie nachgedacht.
    Vorsichtig machte sie die Tür wieder zu, verlagerte das Gewicht ihres Rucksacks und schaute auf die beiden alten Bücher in ihrer Hand hinunter.
    Letzter Wille und Testament
    Sie hoffte, dass das kein Zeichen für ihre Zukunft war.
    ***
    Eve plauderte auf dem Nachhauseweg darüber, wie ihr Tag war. Sie erzählte ihr von einem Jungen, der unbedingt mit ihr ausgehen wollte, und von Amys Freund Chad, der vorbeikam und beim Abwaschen geholfen hatte und total süß war, und dass ihr Chef ein Idiot sei, ihr aber wenigstens eine Lohnerhöhung von zwanzig Cent pro Stunde zugestanden habe. »Ich glaube, das hat er nur gemacht, weil ich in den ersten paar Wochen nicht abgesprungen bin«, sagte Eve, aber sie klang ziemlich aufgekratzt deswegen und Claire freute sich für sie. »Ja, es sind zwar nur ein paar Dollar mehr pro Woche, aber...«
    »Aber immerhin etwas.« Claire nickte. »Glückwunsch, Eve. Du hast es verdient. Du machst deine Arbeit wirklich gut. Ich wette, du könntest den ganzen Laden schmeißen, wenn du wolltest.«
    »Ich? Als Geschäftsführerin?« Eve prustete vor Lachen. »Ja klar, als wollte ich der Westentaschendiktator der Cafeteria werden. Mach keine Witze.«
    »Nein, ich meine es ernst. Du bist freundlich, die Leute mögen dich; du weißt, was du zu tun hast. Du könntest das. Du würdest das gut machen.«
    Eve warf ihr einen fast schon finsteren Seitenblick zu. »Du meinst das wirklich ernst.«
    »Yep.«
    »Ich weiß nicht, ob ich für das Management bereit bin. Muss man da nicht eine Krawatte tragen?«
    »Du hast doch eine«, sagte Claire feierlich.
    »Nur eine, auf der der Sensenmann abgebildet ist. Hey, Moment mal. Das könnte ich zu meinem Führungsstil machen! Wenn du’s vermasselst, mach ich dich platt, du Wurm.« Eve grinste. »Das sollten sie in der Business School lehren.«
    »Das lehren sie hier wahrscheinlich auch«, seufzte Claire.
    »Was ist los mit dir, CB?« CB stand für Claire-Bär, ein Spitzname, den Eve ihr verliehen hatte. Claire glaubte nicht, dass sie große Ähnlichkeit mit einem Bären hatte, nicht einmal mit einem Plüschbären. »Du wirkst so – ich weiß auch nicht –,so nachdenklich.«
    »Hm, na ja...«Sie durfte Eve nicht von Myrnin erzählen. »Hausaufgaben und so.« Ja, nur dass sie bisher noch nie diese Art von Leistungsdruck gehabt hatte. Sie hatte das Buch über die ägyptischen Inschriften durchgeblättert. Es war einigermaßen unkompliziert, auch wenn sie sich nicht sicher war, wie ägyptisch es wirklich war. Aber es war interessant. Das andere Buch, Letzter Wille und Testament, war viel heftiger. Tonnenweise seltsam dargestellte Symbole, die sie nicht verstand. Sie würde die ganze Nacht brauchen, um sich wenigstens das Wichtigste zu merken. »Eve...hat in Morganville jemals jemand seinen Vertrag gebrochen? Und es überlebt, meine ich?«
    »Vertrag?« Eve warf ihr erneut einen Blick zu, der dieses Mal definitiv leicht finster ausfiel. »Meinst du einen Vampirvertrag? Klar. Die Leute probieren hin und wieder alles Mögliche. Aber ohne großen Erfolg.«
    »Was passierte?«
    »Früher wurden sie aufgehängt. Ich glaube, heute werden sie einfach ins Gefängnis geworfen, bis sie verrotten, wenn sie nicht vorher von den Vampiren aufgefressen wurden. Aber hey, darüber brauchen wir beide uns ja keine Gedanken zu machen, oder? Frei sein oder sterben!« Eve hob die Hand. »Highfive!«
    Claire schlug ohne große Begeisterung ein. Sie dachte daran, wie sich der Füller in ihrer Hand angefühlt hatte, als er über das steife Papier glitt. Als sie per Unterschrift ihr Leben aufgegeben hatte. Und sie schämte sich.
    »Warum?«, fragte Eve.
    »Was?«
    »Warum fragst du?« Eve bog in die Lot Street ein und die Lichter des Glass House – ihrem Zuhause – leuchteten bis auf

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