Haus der Versuchung
wohl erwartet«, antwortete Sajel ebenso leise.
Ihnen blieb keine Zeit, mehr dazu in Erfahrung zu bringen, denn Simon machte ihnen einen Durchgang im Kreis frei. Sie hoben rasch ihre Kleider und Schuhe auf, bevor sie zu viert den Raum verließen. Natalie bemerkte, wie hemmungslos sie sich nackt bewegte, doch nach allem, was gerade passiert war, spielte es schlicht keine große Rolle mehr. Trotzdem bemühte sie sich um eine gute Haltung und war stolz auf ihre festen Brüste, ihre schlanke Taille und die langen Beine. »Ich glaube, ich werde noch zur Exhibitionistin«, gestand sie Sajel, während sie zu ihren Zimmern eilten.
»Ich nicht. Ehrlich gesagt, mache ich mir Sorgen, wie Anil auf das reagieren wird, was wir getan haben.«
»Na ja, ihm muss doch klar sein, dass du gar keine Wahl hattest«, meinte Natalie. »Immerhin hat er zugesehen. Wenn es ihn zu sehr getroffen hätte, hätte er ja auch gehen können. Außerdem habt ihr gemeinsam entschieden, dieses Seminar zu besuchen, um euch zu verändern und eine bessere Ausgangsbasis zu schaffen, falls ihr heiraten solltet. Und schließlich macht nicht ihr die Regeln hier, sondern Rob Gill.«
»Das weiß ich alles«, sagte Sajel und ließ ihre Hand auf dem Türknauf ihres Zimmers ruhen. »Wenn man es nur rational und logisch betrachtet, dann sollte Anil keinen Grund haben, zornig zu sein. Aber er ist ein sehr stolzer Mann, und es wird ihm nicht gefallen haben, dass andere Männer mir zusehen konnten.«
»Jedenfalls hat es ihm gefallen zuzuschauen, wie Juliette Victoria mit der Latexpeitsche bearbeitet hat«, sagte Natalie.
Sajel wirkte ehrlich erstaunt. »Hat es das wirklich?«
»Ja.«
»Na schön, so bleibt mir nur, das Beste zu hoffen, nicht wahr? Klopf bei mir an, wenn du geduscht hast, dann gehen wir zusammen wieder zurück. Ich frage mich wirklich, was um Himmels willen jetzt noch kommen mag.«
»Keine Ahnung«, gestand Natalie. »Aber zum ersten Mal freue ich mich auf eine Lektion, anstatt mich davor zu fürchten.«
Sajel lächelte. »Das ist doch vielleicht ein Fortschritt.«
»Ja, vielleicht ist es das.«
10. Kapitel
D u hast also auch entschieden, dich wieder anzuziehen«, sagte Natalie lachend, als sie und Sajel sich eine halbe Stunde später auf dem Flur trafen. Beide trugen jetzt elegante Abendkleider.
Sajel nickte. »Ich dachte mir, das wäre eine nette Abwechslung für die Herren«, scherzte sie.
Als sie in den Raum zurückkehrten, in dem die Männer sie wieder erwarteten, waren Juliette und Victoria bereits da. Im Gegensatz zu Natalie und Sajel hatten die beiden ihre Kostüme noch einmal angezogen. »Ich bin gespannt, was jetzt kommt«, sagte Victoria leise.
»Keine Ahnung, aber es wird sicher interessant«, sagte Juliette grinsend.
Rob Gill erhob sich. Er ließ den Blick über den Kreis der Männer schweifen. Diese saßen gespannt da, und jeder schien zu hoffen, für den letzten Teil der Lektion ausgewählt zu werden. Den Ersten, den Rob aussuchte, kannte Natalie gar nicht. Er war kräftig gebaut, hatte dichtes blondes Haar und war ein wenig älter als die anderen Teilnehmer, aber ohne Frage attraktiv.
»Also, Stephen«, sagte Rob forsch. »Sie können Victoria mit auf Ihr Zimmer nehmen. Dort können Sie sie lieben und dabei nutzen, was sie im ersten Teil des heutigen Abends gelernt haben, um ihr größtmögliche Lust zu bereiten. Es wird sonst niemand zugegen sein, aber Sie werden gefilmt, und einer der Lehrer wird Sie über einen Monitor beobachten. Sollten die Dinge zu irgendeinem Zeitpunkt außer Kontrolle geraten, wird das Ganze abgebrochen. Ich rechne nicht mit entsprechenden Problemen, aber ich möchte den Damen versichern, dass sie keinerlei Risiko ausgesetzt sind.«
Als Nächstes kombinierte Rob Sajel und Toby, was diesen sichtlich freute. Er nahm Sajel sogleich bei der Hand. »Das ist meine Vorstellung vom Himmel«, tönte er begeistert.
Sajel sah nicht aus, als entspräche das auch ihrer Vorstellung vom Himmel, und Natalie fragte sich, wie gut Toby zuvor aufgepasst haben mochte. Irgendwie kam er ihr nicht vor wie jemand, der sich besonders bereitwillig ändern wollte. Andererseits konnte man das von ihr wahrscheinlich auch nicht behaupten.
Auch den dritten Mann, den Rob auswählte, kannte Natalie nicht, aber es spielte keine große Rolle, da er ihn zu Juliette schickte. Aufgeregt wartete sie nun, wen er für sie aussuchen würde. Nach langem Überlegen entschied Rob sich für Anil, und ihr Bauch zog sich zusammen. Er hatte
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