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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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körperliche Hülle erschauderte bei der Erinnerung an Miss Wickmans Augen.
    Ich habe Angst, dass ich alles gefährdet habe. Ich bin gereist. Durch die Portale. In einem der Zimmer habe ich etwas gesehen. Diese Frau, Miss Wickman – ich fürchte, sie war ebenfalls in der Lage, mich zu erkennen. Ich habe Angst, dass sie weiß, was geschehen wird.
    Die Gottheit öffnete den Mund.
    Ein Klang, der ebenso laut in ihrem Kopf widerhallte wie ein ganzes Oratorium, erfüllte sie mit Freude. Es war ihr liebstes Geräusch in sämtlichen Welten, auf sämtlichen Daseinsebenen.
    Es war das Lachen eines Gottes.
    Sie weiß gar nichts.
    Aber …
    Noch mehr Gelächter.
    Meine liebe Giselle, du überschätzt diesen Hausdrachen. Du solltest vorsichtig sein, keine Frage, aber vor ihr musst du keine Angst haben. Sie besitzt zwar eine gewisse übersinnliche Sensibilität, aber sie ist nur sehr schwach ausgeprägt und nicht wert, dass man sie mit deinen außergewöhnlichen Begabungen vergleicht. Sie verhält sich dem Meister gegenüber zwar loyal, aber nicht um den Preis ihrer eigenen Sicherheit. Sie wird keine Energie darauf verschwenden, ein sinkendes Schiff zu retten.
    Giselle spürte, wie sich ein Teil ihrer stechenden Angst in Luft auflöste.
    Azaroth klang so überzeugt und selbstsicher.
    Nun, das tat er immer.
    Und für gewöhnlich hatte er recht.
    Fast immer.
    Trotzdem …
    Azaroth spürte, dass noch nicht sämtliche Zweifel ausgeräumt waren: Es wird alles gut, Giselle. Der andere Mann aus deiner Vision ist nun vor Ort. Du wirst ihn heute Abend sehen. Sei bereit.
    Ja!
    Giselle durchströmte ein Hochgefühl.
    Eddie in ihrem Zimmer.
    Chad ebenfalls Unten.
    Genau so, wie sie es vor so langer Zeit gesehen hatte.
    Sie wandte sich erneut an Azaroth: Es passiert wirklich, nicht wahr? Wir werden gewinnen.
    Die Antwort des Gottes war ermutigend, aber ausweichend.
    Euch bietet sich eine gute Gelegenheit. Die Kreatur, die ihr den Meister nennt, ist schwächer als je zuvor. Seine Götter haben sich von ihm abgewandt.
    Das hast du mir bereits gesagt.
    Azaroth fuhr fort: Er ist verwundbar und das Schweigen der Götter irritiert ihn. Aber ihr dürft ihn dennoch nicht unterschätzen. Er mag geschwächt sein, aber er ist noch immer das mächtigste Lebewesen auf Erden. Sei vorsichtig, Giselle. Sei stark. Standhaft.
    Das werde ich.
    Azaroths menschliche Hülle begann sich aufzulösen.
    Ja, ich glaube, das wirst du. Und nun musst du gehen.
    Und damit war das Bild verschwunden.
    Giselle spürte den üblichen Ruck, der stets den Übergang von einer Ebene auf die andere begleitete. Sie öffnete ihre Augen und befand sich wieder in der Kammer hinter ihrem Zimmer. Sie erhob sich und trat vom Altar hinunter. Danach durchquerte sie den Raum, betätigte den Hebel, mit dem sich die Wand drehen ließ, und kehrte in ihr Schlafzimmer zurück.
    Eddie wartete dort auf sie – natürlich.
    Er nahm sie in den Arm.
    Küsste sie.
    Und führte sie zum Bett.
    Giselle folgte ihm in freudiger Erwartung.
    Azaroths Worte hallten in ihrem Kopf wider.
    Es wird alles gut werden.
    Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er recht hatte.

Kapitel 25
    Dream träumte.
    In ihrem Traum fühlte sie sich leicht wie ein Schmetterling, der durch die Lüfte segelte und voller Anmut und Leichtigkeit von Ort zu Ort flog. Sie schwebte durch Wolken, über Berge, flatterte über eine Rinderherde hinweg und sauste durch ein Flugzeug hindurch. Dabei wirbelten seltsame Gedanken durch ihren Kopf. Sie schien in Form mehrerer Personen gleichzeitig zu existieren. Sie war ein schwuler Mann namens Jim. Ein kleiner Junge namens Alexander. Und ein Mädchen im Teenageralter. Sophia.
    Jims Eltern hatten ihn verstoßen. Er war deprimiert.
    Alexanders Noten in der Grundschule ließen zu wünschen übrig.
    Sophia träumte von einem Filmstar.
    Aber es gab noch andere.
    Der schiere Wahnsinn, all diese Menschen gleichzeitig zu verkörpern, riss Dream jäh aus ihrem Traum heraus. Das Gefühl der Leichtigkeit war verflogen. Sie spürte einen Ruck. Den üblichen Ruck des Übergangs. Sie öffnete die Augen und schnappte nach Luft, und ihr wurde bewusst, dass es sich nicht um einen Traum gehandelt hatte.
    Oh mein Gott, dachte sie.
    Es war real.
    Alles.
    Die außerkörperliche Erfahrung. King. Dieses Haus, das verflucht noch mal mitten im Nirgendwo lag. Shanes Tod. Chads Verschwinden.
    Und der Sex.
    Den durfte sie auf keinen Fall vergessen.
    Als ob sie dazu in der Lage gewesen wäre.
    Dream rollte sich auf den

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