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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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zu setzen. Gab niemals auf. Sie trat einen der Wachmänner zwischen die Beine und schickte ihn zu Boden. Sie begegnete den Armen, die sie fest umklammert hielten, mit einem wilden Zappeln, und es gelang ihr tatsächlich, sich aus dem Griff einer der beiden Wachen zu lösen. Sie packte das Visier des Mannes, riss es auf, bohrte ihre Finger in seine Augen und zog sie erst wieder heraus, als er sich brüllend abwandte. Der andere Wächter ließ sie los und wich vor ihr zurück.
    Sie folgte ihm, und in ihren Augen loderte ein tödliches, fast schon animalisches Feuer. Er war von Cindys Grausamkeit sichtlich verunsichert, fummelte nervös an seiner Waffe herum und ließ sie mit lautem Klappern fallen. Chad konnte es nicht glauben. Seine unfreiwillige Liebhaberin würde ein weiteres Wunder vollbringen.
    Zu spät sah er, dass der Wachmann, dem sie einen kräftigen Tritt in die Eier verpasst hatte, sich wieder aufrappelte.
    Alles passierte so verdammt schnell.
    Der Mann zog eine Waffe aus dem Halfter an seiner Hüfte.
    Richtete sie direkt auf Cindys Kopf.
    Drückte ab.
    Blutige Klumpen spritzten auf die Weste des anderen Aufsehers.
    Chad schrie wie am Spieß.

Kapitel 27
    Der Sex auf dem Balkon war lediglich der Anfang eines Tages, der voll und ganz im Zeichen fleischlicher Lust und ausschweifender Astralreisen stand. Dream spürte ein kribbelndes Vergnügen, eine Art sinnliches Echo, als sie sich daran erinnerte, wie sie mit ihrem Hintern auf dem Geländer balanciert hatte, ihre Beine eng um Kings Körper geschlungen, während er immer wieder in sie hineinstieß. Dabei kippte ihr Kopf wie in Trance nach hinten und ihr Haar flatterte in der sanften Brise.
    Die Tatsache, dass diese Stellung für sie alles andere als ungefährlich war, hatte ihre Erregung perverserweise nur noch verstärkt, und ihre Orgasmen waren unglaublich explosiv und schlichtweg überwältigend gewesen. Es bestand kein Zweifel daran, dass ein Sturz in die Berglandschaft für Dream dem sicheren Tod gleichgekommen wäre, und Kings fester Griff um ihre Taille war das Einzige, was sie vor einem Fall in den Abgrund bewahrte.
    Anschließend kehrten sie ins Schlafzimmer zurück und begaben sich auf ihre nächste Reise. Einen Ausflug voller Magie und Ehrfurcht. Er konfrontierte sie mit weiteren Wundern der Welt. Der Chinesischen Mauer. Dem Eiffelturm. Den Regenwäldern Südamerikas. Dem Grund zahlreicher Ozeane und all den Geheimnissen, die sich dort verbargen: seltsam geformte Kreaturen, die wie Ungeheuer aus einem Science-Fiction-Film leuchteten, uralte und jüngere Schiffswracks und eine grandiose, schattenhafte Gestalt, die King als Zarah bezeichnete, die Göttin der Tiefe. Das Wesen war sich ihrer Anwesenheit bewusst und schien davon nicht sonderlich angetan. Dream hatte es selbst bemerkt, und der überraschte King schrieb es ihrer ungewöhnlichen Gabe zu, die sich nun, da Dream sie endlich für sich entdeckt hatte, in unglaublichem Tempo weiterentwickelte.
    Sie verließen den Ozean, stiegen durch die Erdatmosphäre nach oben und vertrauten sich erneut der eiskalten Umarmung des Weltalls an. Sie flogen tief über die kargen Landschaften des Mars, tanzten um die Ringe des Saturn und schwebten durch die unermessliche Hitze der Sonne. Sie folgten dem Weg eines Kommunikationssatelliten auf seinem unerschütterlichen, geostationären Orbit um die Erde.
    Dann glitten sie wieder in ihre Körper zurück, ihr Bewusstsein verschmolz in einer sinnlichen Offenbarung mit ihrem lebendigen Gewebe, und sie fielen sofort wieder übereinander her, gierig danach, jeden einzelnen Quadratzentimeter vom Fleisch des anderen auszukosten – ein irrsinniges Streben nach der ultimativen körperlichen Läuterung.
    Danach folgte die nächste Reise.
    Dann liebten sie sich wieder.
    Kings Enthusiasmus war grenzenlos. Er gab sich der ersten wahrhaft neuen Erfahrung, die er seit Gott weiß wie langer Zeit gemacht hatte, voll und ganz hin.
    Er fand Dream einfach fesselnd.
    Er liebte sie.
    Daran zweifelte sie nicht länger.
    Aber er verspürte auch Angst vor ihr, daran zweifelte sie ebenso wenig. Angst vor ihr und dem, was ihre unerklärliche Macht über ihn womöglich bedeutete.
    Mehrere Stunden später, als keiner von ihnen noch genügend Energiereserven für Geschlechtsverkehr oder eine weitere Astralreise hatte, sprach Dream schließlich aus, worüber sie schon seit Stunden nachgrübelte.
    »Es muss heute Nacht passieren.«
    King seufzte und schwieg eine ganze Weile. Dann antwortete er:

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