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Haus des Blutes

Haus des Blutes

Titel: Haus des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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großen Mannes verengten sich zu schmalen Schlitzen, und er drehte sich um, um Chad eingehender zu betrachten. Er strich sich mit dem Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand übers Kinn. In diesem Moment verkörperte der Aufseher den Inbegriff einer mephistophelischen Figur: teuflisch und listig. Es war eine weitere widerwärtige Assoziation in einer langen Reihe der Widerwärtigkeiten und Chad fühlte sich mit einem Mal unendlich schwach.
    Er war absolut und vollkommen am Arsch.
    Den großen Mann schien Cindys Geste des rücksichtslosen Eigeninteresses hingegen köstlich zu amüsieren. »Ich würde noch einmal darüber nachdenken, vielleicht auch zu deinen Gunsten.«
    Cindy starrte ihn finster an. »Das können Sie sich in den Arsch schieben. Sie müssen es mir schon versprechen.«
    Chad fragte sich, was sie mit dieser Bedingung erreichen wollte – dies war ohne Zweifel kein Mann, der zu seinem Ehrenwort stand. Seine Versprechen waren weniger wert als Monopoly-Scheine. Und er wusste auch nicht, wie er Cindys scheinbare Einwilligung einschätzen sollte. Er konnte sich kaum vorstellen, dass sie ihn wirklich umbringen würde. Nicht, wenn er glaubte, was sie ihm in der Zelle anvertraut hatte. Aber möglicherweise spielte nichts davon mehr eine Rolle.
    Vielleicht war Selbsterhaltung alles, was sie zu diesem Zeitpunkt noch interessierte. Er hatte den starken Verdacht, dass niemand drei Jahre lang in diesem Haus überlebte, ohne die in jeder Sekunde seiner Leidenszeit ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen.
    Doch, er konnte sich durchaus vorstellen, dass sie ihn umbrachte.
    Chad fühlte sich in dieser Situation nicht länger wie ein unbeteiligter Beobachter.
    Sondern eher, als schwebe er in unmittelbarer Gefahr, ernsthaft Schaden zu nehmen.
    Er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte. Sollte er protestieren? Um sein Leben betteln? Sich winselnd auf dem Boden zusammenkauern, wie der feige Hund, der er, wie er insgeheim befürchtete, tatsächlich war? Eventuell gab es doch noch eine andere Möglichkeit, die er bislang übersehen hatte. Konnte es nicht sein, dass Cindy lediglich geschickt taktierte und alle Möglichkeiten auslotete, um sie beide heil hier rauszubringen? Die Hilflosigkeit, die er empfand, war beschämend. Lähmend. Er hatte in der Geschäftswelt schon einige ziemlich stressige Situationen bewältigt. Umstände, die schnelles Umschalten und die Fähigkeit erforderten, komplexe Probleme auf kreative Weise zu lösen. Und er hielt sich selbst für einen ziemlich gewieften Fuchs.
    Nun, dieses Selbstbild konnte er sich jetzt in den Hintern schieben.
    Er hatte nicht den Hauch einer beschissenen Ahnung, was er tun sollte.
    Die Art und Weise, wie der Aufseher ihn anstarrte, war auch nicht gerade hilfreich. Er sah aus wie ein Serienkiller, der um zwei Uhr morgens eine einsame Prostituierte ins Visier nahm. »Ich verrate dir ein Geheimnis. Ich gewähre euch beiden einen persönlichen Einblick. Was ich an meiner Stellung hier unten am meisten schätze, ist, dass ich die Freiheit habe, mit meinen Untergebenen das zu tun, was ich will.«
    Er begann, die Peitsche wieder aufzurollen. »Bevor ich hierhergekommen bin, habe ich ein Büro mit 20 Angestellten geleitet und meinen Leuten einiges abverlangt. Die meisten haben gute Arbeit geleistet. Ein paar von ihnen waren allerdings Faulenzer. Taugenichtse. Ich habe mein Bestes getan, um sie loszuwerden. Aber bei denen, die nur gerade so viel getan haben, dass sie sich durch die Probezeit schummeln konnten, war das gar nicht so einfach. Aufgrund der Unternehmensstatuten waren sie beinahe unantastbar. Die Nigger waren am schlimmsten. Dieser ganze Förderung-von-Minderheiten-Scheiß hat mir das Leben zur Hölle gemacht, das kann ich euch sagen. All dieser Behördenkram. Die ganzen Regierungsbestimmungen. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr mich das alles ankotzte. Ich hätte alles dafür gegeben, auch nur eins von diesen Arschlöchern an seinen Eiern aufhängen zu können.«
    Als der große Mann die Peitsche vollständig aufgerollt hatte, reichte er sie einem der Wachmänner, der sie wieder an den Haken hinter dem Schreibtisch hängte. »Hier«, der Mann reckte seine Hände in die Luft, »muss ich mir um so etwas keine Sorgen machen. Amtsführung?« Er deutete auf den Stapel mit geschreddertem Papier auf seinem Schreibtisch. »Ihr habt ja gesehen, wie viel mir an korrekter Amtsführung liegt.«
    Er wandte sich an eine der Wachen. »Mach die Frau los.«
    Der

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